Die Verantwortlichen der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) geben vorab für die Saison 2022 kleinere Korrekturen und Verbesserungen am Reglement und der Ausschreibung bekannt. Die wohl wichtigste Nachricht für Fahrer und Teams gleichermaßen ist, dass die Nenngelder in allen Klassen trotz stetig steigender Kosten unverändert bleiben. Um die Jahresbudgets der Teams nicht zusätzlich zu belasten, wird trotz der wesentlich längeren Fahrzeit für das 12h-Rennen das doppelte Nenngeld eines 4 Stunden-Rennens erhoben.
Auch in den Klassen gibt es ein paar Änderungen. Die Klasse VT2 wird aufgrund zahlreicher Anfragen in zwei eigenständige Unterklassen mit getrennter Wertung eingeteilt werden, in VT2 Frontantrieb und VT2 Heck- und Allradantrieb. Gefördert werden sollen die Klassen VT Hybrid und VT Elektro: Dazu werden die technischen Vorgaben bezüglich des Fahrzeugaufbaus möglichst weit gefasst. Jedes neue Hybrid- oder Elektrofahrzeug erhält bei der ersten Nennung in der Saison 2022 der NLS einen Nenngeldrabatt von 50 Prozent. Bei Fragen steht der technische Leiter Volker Stryczek beratend zur Seite. Auf Wunsch der Teams wird zudem die in der Saison 2021 durchgeführte Zusammenlegung schwach besetzter Klassen in der Saison 2022 wieder zurückgenommen.
Das Thema FT3 Sicherheitstank stand ebenso auf der Agenda: Seit Bekanntwerden der FIA-Richtlinie zum Einsatz von FT3 Sicherheitstanks vor drei Jahren ist die VLN Organisation im regelmäßigen und intensiven Austausch mit dem DMSB, insbesondere für die seriennahen Produktionswagen eine verpflichtende Einführung der Sicherheitstanks auszusetzen. Die „neue“ DMSB-Kommission Sicherheit und Medizin hat darüber am 08.11. getagt und wird dem DMSB-Präsidium Empfehlung geben. Bis zum 19.11. ist uns vom DMSB eine Antwort in Aussicht gestellt. Das Ergebnis werden wir umgehend veröffentlichen.
Auch die schönste Nebensache des Motorsports, die Siegerehrungen und Wertungen wurden besprochen: Neben dem neuen Punktesystem sind weitere kleinere Anpassungen angedacht: Sowohl für die Tages- als auch die Jahreswertung ist eine Gentleman-Wertung vorgesehen. Somit hat auch die ältere Generation der Fahrer, die nicht um die Top 3 in ihrer Klasse fahren, zukünftig die Chance sich Ihre Auszeichnung zu verdienen. Analog zur Junior-Trophäe werden darüber hinaus am Jahresende klassenübergreifend die besten drei eingeschriebenen Gentleman-Fahrer mit Pokal und Preisgeld geehrt.
Wie bereits veröffentlicht, tritt 2022 ein einheitliches Punktemodell in Kraft, das bei Teams, Fahrern, Medien und Sponsoren zum einen für eine deutliche Vereinfachung und mehr Verständnis sorgen, sowie zum anderen für eine größere Vielfalt beim Kampf um den Gesamtsieg der Nürburgring Langstrecken-Serie führen soll. Die Punktevergabe wird künftig auf maximal sieben Fahrzeuge pro Klasse begrenzt werden. Der Gewinner einer Klasse mit sieben Fahrzeugen erhält also gleich viel Punkte, wie der Gewinner einer Klasse mit 20 Fahrzeugen. Bei einem 4-Stunden-Rennen erfolgt die Punktevergabe wie folgt: 1. Platz 15 Punkte, 2. Platz 11 Punkte, 3. Platz 8 Punkte, 4. Platz 6 Punkte, 5. Platz 4 Punkte, 6. Platz 3 Punkte, 7. Platz 2 Punkte. Sind in einer Klasse weniger als sieben Starter dabei, reduziert sich die Zahl der möglichen zu erreichenden Punkte entsprechend. In einer besser besetzten Klasse gibt es ab Rang acht pauschal einen Punkt. Sollten am Jahresende mehrere Fahrerpaarungen punktgleich sein, werden neben der Zahl an ersten, zweiten und dritten Plätzen, zwei weitere nachgelagerte Kriterien eingeführt, die eine eindeutige Rangordnung in der Gesamtwertung ermöglichen.
Nicht nur das einheitliche Punktemodell ist neu, auch aus dem in 2021 zum zweiten Mal durchgeführten Double-Header werden im kommenden Jahr die „12 Stunden Nürburgring“. Am 10./11. September 2022 steigt die Premiere des Saisonhighlights. Am Samstag und Sonntag wird jeweils ein Abschnitt über sechs Stunden gefahren. Es gibt eine 12h-Wertung für das gesamte Wochenende. Nach dem ersten Teil am Samstag gelten Parc Fermé Bestimmungen. Sprich, an den Autos darf über Nacht nicht gearbeitet werden. Am darauffolgenden Morgen geht die Hatz durch die Grüne Hölle weiter.
Das NLS-Reglement für 2022 wird voraussichtlich zum Jahresende veröffentlicht, weil die anzupassenden und neuen Reglementformulierungen (12h-Rennen, neues Wertungssystem, technische Bestimmungen Hybrid und Elektro) eine umfangreiche und sorgfältige Arbeit erfordern.
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