Thomas Laudenbach (53) übernimmt zum 1. Oktober 2021 die Leitung von Porsche Motorsport. Der erfahrene deutsche Ingenieur folgt auf Fritz Enzinger (65), der die Rennsportabteilung des Sportwagen-Herstellers aus Stuttgart seit 2011 zu unzähligen Erfolgen geführt hat. „Wir können Fritz Enzinger gar nicht genug danken für seine enorm erfolgreiche Arbeit in den vergangenen zehn Jahren. Er hat eine Ära bei Porsche Motorsport geprägt, die uns unglaubliche Triumphe und viele Titelgewinne beschert hat“, kommentiert Michael Steiner, Mitglied des Vorstands für Forschung und Entwicklung der Porsche AG. „Der Motorsport spielt in der Unternehmensstrategie von Porsche seit jeher eine ganz besondere Rolle. Wir nutzen die Rennsport-Bühne schon immer als Testlabor für neueste Technologien. Thomas Laudenbach bringt alles mit, um diesen Weg erfolgreich fortzusetzen. Wir freuen uns auf die Zukunft im Motorsport, die wir aktiv gestalten wollen. Die anlässlich der IAA MOBILITY vorgestellte Konzeptstudie Mission R gibt einen spannenden Ausblick darauf.“

Der Österreicher Fritz Enzinger kam 2011 zu Porsche und hat zunächst das erfolgreiche LMP1-Programm mit dem 919 Hybrid aufgebaut. Im Zuge der Einsätze zwischen 2014 und 2017 gelangen drei Gesamtsiege bei den 24 Stunden von Le Mans sowie der Gewinn von insgesamt sechs Weltmeistertiteln in drei aufeinanderfolgenden Jahren. 2019 übernahm Enzinger die Gesamtverantwortung für Porsche Motorsport. In diesem Jahr folgten zwei weitere WM-Titel, diesmal mit dem 911 RSR in der GTE-Pro-Kategorie der Langstrecken-Weltmeisterschaft FIA WEC. Unter Enzingers Leitung stieg der Sportwagenhersteller auch in die ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft ein und gewann mit dem 911 RSR die Titel in der nordamerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar Championship (IWSC) in der hart umkämpften GTLM-Klasse.

„Ich blicke mit Stolz und Dankbarkeit auf das gemeinsam Erreichte zurück“, erklärt Fritz Enzinger. „Es war eine unglaublich intensive Zeit. Der Aufbau des LMP1-Programms, der Hattrick in Le Mans und die WM-Titel mit dem 919 Hybrid, die Titelgewinne mit dem 911 RSR, der Einstieg in die Formel E sowie die Vorbereitung unseres LMDh-Engagements ab 2023 haben uns alle Kraft und Konzentration abverlangt. Solche Erfolge sind immer das Ergebnis hervorragender Teamarbeit. Mein größter Respekt und Dank gilt allen, die dazu beigetragen haben – im Cockpit, an der Rennstrecke, in Weissach, Flacht und in Zuffenhausen. Mein Dank gilt auch den starken Kundenteams von Porsche, die unter anderem Gesamtsiege bei den 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und in Spa-Francorchamps eingefahren haben“, so der Österreicher weiter. „Der Motorsport befindet sich ebenso wie die gesamte Automobilindustrie in einem Wandel. Thomas Laudenbach ist aufgrund seiner Erfahrung und Expertise genau der richtige Mann, um Porsche Motorsport in diese Zukunft zu führen.“

„Ich freue mich riesig über das in mich gesetzte Vertrauen und auf die kommenden Aufgaben.“, kommentiert Thomas Laudenbach. „Das große Ziel ist, an die großartigen Erfolge anzuknüpfen, die unter der Leitung von Fritz Enzinger gelungen sind. Es ist eine wundervolle Herausforderung. Wir werden den Motorsport auf die veränderten Bedingungen in der Automobilindustrie anpassen – vom Kundensport bis hin zu Werksengagements in den größten Rennserien weltweit. Wir haben den 20. Le-Mans-Sieg fest im Visier, wir wollen Weltmeisterschaften gewinnen – sowohl auf der Langstrecke als auch in der Formel E. Zusätzlich gilt es, den Kundensport weiterzuentwickeln. Mit der Konzeptstudie Mission R zeigen wir, wie attraktiv das aussehen kann.“

Diplom-Ingenieur Thomas Laudenbach, in Santiago de Chile geboren, absolvierte sein Maschinenbau-Studium an der Technischen Universität Karlsruhe. Anschließend führte ihn sein Weg zunächst in die DTM und zu einem Dienstleistungs-Unternehmen, das Antriebskomponenten für verschiedene europäische Fahrzeughersteller entwickelt hat. Im Herbst 1998 wechselte Laudenbach zur Porsche AG. Bis 2013 war er als Leiter Entwicklung Antriebe Motorsport unter anderem an Rennsport- und Sportwagenprojekten wie dem 918 Spyder, 911 RSR, 911 GT3 R und dem 911 GT3 Cup beteiligt.

Als leitender Entwickler des 3,4 Liter großen V8-Direkteinspritzers für den Porsche RS Spyder lernte Laudenbach auch die nordamerikanische Motorsportszene kennen. Hier schließt sich bald ein Kreis: Ab 2023 wird Porsche Motorsport mit einem neuen LMDh- Hybrid-Prototypen in der US-Rennserie IWSC und der Langstrecken-Weltmeisterschaft FIA WEC um Gesamtsiege fahren. Wie bereits mit dem RS Spyder zwischen 2005 und 2008 fungiert erneut das US-amerikanische Topteam Penske als Kooperationspartner von Porsche.

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