Marcel Marchewicz wurde als Sieger des zweiten Laufes der DTM Trophy auf dem Nürburgring gewertet, hier mehr dazu. Wir sprachen mit dem Piloten von Schnitzelalm Racing über seinen Gaststart in der seriennahen GT-Rennserie.
Du wurdest im zweiten Lauf der DTM Trophy auf dem Nürburgring als Sieger gewertet. Ärgert es dich, dass du nicht als erster die Ziellinie überquert hast, oder ist dir das schlussendlich egal, da ein Sieg ein Sieg ist?
Nein, das stört mich nicht. Man profitiert im Motorsport häufiger mal von Fahrfehlern oder anderen Fehlern der Konkurrenten. Genauso war es bei dem Rennen auch. Ich wusste, dass ich ein fehlerfreies Rennen abliefern muss und der Abstand zu Lucas Mauron nicht größer als fünf Sekunden werden darf. Das habe ich geschafft und deshalb habe ich mich auch riesig gefreut, egal ob als Erster oder Zweiter über die Ziellinie.
Hättest du damit gerechnet, dass du bei deinem Debüt in der DTM Trophy direkt an der Spitze mitkämpfen kannst?
Für das Team Schnitzelalm Racing, wie auch für mich, war einiges neu an dem Wochenende im Vergleich zu unserem Programm in der NLS. Anderer Reifenhersteller, anderes Setup des Fahrzeugs, anderes Streckenvariante, anderes Rennformat, etc. Von daher war es keine leichte Aufgabe. Wer uns kennt weiß aber, dass wir nicht nur mitfahren, um dabei zu sein. Wir möchten immer das Beste raus holen und vorne mitfahren. Dass es direkt im zweiten Rennen ein Sieg wird, hätten wir aber auch nicht geglaubt. Das habe ich jedem Einzelnen im Team zu verdanken, die über das gesamte Wochenende unermüdlich gearbeitet haben.
Im ersten Lauf hast du im Mittelfeld gekämpft. Was waren da die wichtigsten Lehren, die du zum Sonntagsrennen ändern konntest?
Das fängt schon im Qualifying an. Wenn du im Mittelfeld startest, bist du in viel mehr Zweikämpfe verwickelt. Daher haben wir ein paar Änderungen am Auto vorgenommen und die Daten des ersten Qualifyings ausgewertet, um eine optimale Runde im Qualifying fahren zu können. Mit dem vierten Startplatz im zweiten Rennen hatten wir schon eine bessere Ausgangsposition. Die Zweikämpfe sind auch deutlich härter, als in den Langstrecken-Rennen der NLS. Auch da konnte ich einiges im ersten Rennen lernen und im zweiten Rennen besser machen.
Was sind deine generellen Eindrücke von der DTM Trophy nach dem Gaststart?
Die DTM Trophy ist eine super Meisterschaft mit einer hohen Fahrerqualität und einem tollen Format. Die Organisation rund um das Wochenende hat auch super funktioniert und wir haben uns sehr willkommen gefühlt. Dass wir im Rahmen der DTM starten, gibt der Serie natürlich nochmal das gewisse Etwas.
Im Laufe des Wochenendes gab es eindeutige Kritik an der BoP – wie schätzt du diese nach dem Wochenende ein?
Die BoP ist natürlich immer ein großes Thema. Aber ganz klar ist – wenn man ein Rennen gewinnt, hat man keinen Grund, sich über die BoP zu ärgern. Durch die vielen verschiedenen Fahrzeugkonzepte ist es sehr schwer, die Fahrzeuge auf einem Level einzustufen. Jedes Fahrzeug hat seine Stärken und Schwächen. Die gilt es als Team zu finden und daraus das Beste zu machen. Für uns war es im Rennen sehr schwer, da wir das langsamste Auto auf der Geraden waren. Das macht es sehr schwer zu überholen. Dafür hatten wir in anderen Bereichen unsere Stärken und die haben wir genutzt.
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