Der ehemalige Formel 1-Pilot Christian Klien im Interview zu seinem Debüt in der DTM mit dem McLaren 720S GT3.
Mit 38 Jahren konntest du dein Debüt in der DTM feiern, wie fühlt es sich an, mit einem Alter, bei dem einige Rennfahrer schon an die Rente denken, wieder Rookie zu sein?
Naja ein Alonso ist mit 39 wieder in die F1 eingestiegen. 😊 Streng genommen wird in der DTM ja mit GT3-Autos gefahren und die fahre ich mittlerweile schon seit 2017. Aber es war schön, erstmals in der DTM an den Start zu gehen, die eine lange Historie hat.
Die Rennen in Zolder konntest du auf den Positionen zwölf und 14 beenden – bist du damit zufrieden?
Wir wussten, dass das erste Rennwochenende schwierig wird, auch weil unser McLaren zuerst mal die richtige BoP bekommen musste. Ich war mit dem Qualifying am Sonntag recht zufrieden, allerdings nicht mit dem Resultat im Sonntagsrennen. Da hätten wir in die Punkteränge fahren müssen.
Im zweiten Qualifying konntest du mit Position acht aufhorchen lassen. War das der wahre Speed des JP Motorsport McLaren in der DTM, oder hast du vom vorzeitigen Trainingsabbruch profitieren können?
Wir haben von dem frühzeitigen Ende profitiert, allerdings hätten wir auch noch nachlegen können. Man muss immer mit einer Roten Flagge oder Gelb gegen Ende rechnen, daher sind wir auch etwas früher auf die Strecke gegangen.
Bereits am Nürburgring wirst du wieder in der DTM starten. An was für Punkten müsst ihr euch dabei noch besonders verbessern, was dir in Zolder aufgefallen ist?
Wir brauchen ein sauberes Wochenende, wo wir uns von Session zu Session aufbauen können, das war in Zolder leider nicht gegeben. Wir müssen unsere Boxenstopps konstant und schnell abfertigen können und wir können uns noch an der Fahrbarkeit des Autos verbessern. Wir haben eben zwei Rennwochenenden Rückstand, daher müssen wir doppelt so schnell lernen. Aber das ging in Zolder schon in die richtige Richtung.
Fandest du den McLaren 720S GT3 an diesem Wochenende richtig eingestuft? Immerhin gab es bereits am Freitag eine BoP-Änderung für euer Fahrzeug.
Ab Sonntag war es ok.
Auf der Eventpressekonferenz hast du bereits angekündigt, dass ihr auch gerne beim Saisonfinale auf dem Norisring starten würdet. Was für Punkte müssen erfüllt werden, damit dieser Start realisiert werden kann?
Ich persönlich würde gerne am Norisring fahren, da es das Monaco der DTM ist und ich keine Überschneidung habe. So habe ich es auch gesagt. Leider geht sich das mit anderen Verpflichtungen von uns aber nicht aus.
Wie gut hat dich das International GT Open auf die DTM vorbereiten können?
Man fährt in der GT Open mit Michelin-Reifen, daher konnten wir schon Erfahrungswerte in Sachen Setup-Einstellungen des McLaren herausfahren, um das Auto besser zu verstehen. Für uns war wichtig, dass wir mit dem Auto auf möglichst vielen Rennstrecken fahren, im Rennbetrieb lernst du immer mehr. Das Niveau ist aber nicht zu vergleichen mit der DTM.
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