Beim Saisonauftakt der DTM Trophy in Monza bestritt der Simracer Moritz Löhner erstmals ein Rennwochenende im reellen Motorsport. Löhner konnte mit einem Podestplatz überzeugen und wurde als Fahrer des Wochenendes ausgezeichnet. Wir sprachen mit ihm über das Wochenende in Norditalien.
Wo fühlst du dich mittlerweile wohler? Im Simrig oder im reellen Rennfahrzeug?
Nach so einer kurzen Zeit im echten Motorsport kann ich mich natürlich noch nicht so wohl fühlen wie nach 15 Jahren SimRacing. Dennoch gefällt mir das ganze drum herum sehr gut und es macht teilweise nochmal mehr Spaß bei jedem Rennen an einem anderen Ort zu sein in einer Fahrerlager Umgebung. Ich fühle mich dort auf jeden Fall wohl und nicht fehl am Platz.
Beim DTM Trophy-Test auf dem Lausitzring hast du die ersten Meter in einem Rennfahrzeug absolviert. Wie war dies für dich und was für Gefühle hattest du dabei?
Um ehrlich zu sein war es mein zweites mal in einem Rennfahrzeug, deswegen konnte ich das ein oder andere schon übernehmen von meiner ersten Fahrt. Ich hatte immer gedacht, dass ich ein komplett anderes Gefühl haben würde in einem echten Auto, aber im Grunde hat sich das genauso angefühlt wie die Rennen am Simulator mit extra Sound und Bewegungseffekten.
Mittlerweile hast du Tests im CV Performance Mercedes-AMG GT4 und dem Dörr Motorsport McLaren 570S GT4 absolviert und das DTM Trophy-Rennwochenende in Monza im FK Performance BMW M4 GT4 absolviert. In welchem der Wagen hast du dich am wohlsten gefühlt?
Ich muss sagen der BMW und Mercedes gefallen mir sehr gut. Beide haben noch einen starken Rennauto-Charakter, welche sie fahrerisch sehr ansprechend machen. Die Pedalerie ist ebenfalls einfacher sich darauf einzustellen, da sie wirklich wie am Simulator mit Heusinkveld Pedalen funktionieren. Der McLaren hat dagegen sehr viel Straßenauto-Feeling, was ihn weniger spaßig auf der Rennstrecke macht.
In deinem ersten Autorennen in Monza hast du die dritte Position belegt – viel besser hätte das Rennen nicht laufen können, oder? Was waren das für Gefühle für dich?
Unglaubliche Gefühle! Ich lasse meine Gefühle oft nicht visuell raus, aber innerlich erfreue ich mich sehr an solchen Momenten. Mein Ziel für das Wochenende war von anfang an hochgestochen. Ich wollte mindestens ein Top5-Ergebnis und mit dem Podium in meinem ersten Rennen kann ich mehr als nur zufrieden sein.
Zudem wurdest du in Monza als Fahrer des Wochenendes ausgezeichnet, was bedeutet dies für dich?
Eine Bestätigung für mich, dass ich mein Können im Simracing auch wirklich komplett im echten Motorsport umsetzen kann. Das komplette Wochenende von den Trainings, bis zu den Rennen, lief absolut perfekt mit der wenigen bis gar keine Erfahrung die ich hatte. Das lässt mich nur auf noch bessere Ergebnisse in Zukunft hoffen.
Wirst du auch die weiteren Rennen in der DTM Trophy bestreiten?
Das ist die große Frage im Moment. Ein Rennen war machbar, jedoch muss es jetzt an die Sponsorensuche gehen um den Traum am leben zu erhalten. Natürlich wäre es mehr als nur wünschenswert Support zu bekommen, nachdem ich als viertplatzierter in der Meisterschaft aus dem Wochenende gegangen bin und ich sehe großes Potential weiter nach oben zu kommen.
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