Der markante KTM X-Bow kehrt in die DTM Trophy zurück: Nach einigen Gastauftritten in der Premierensaison stehen 2021 bei allen Rennen der Nachwuchsserie zwei Sportwagen der österreichischen Marke in der Startaufstellung. Unter der Bewerbung von True Racing by Reiter Engineering sorgt das Team von Hans Reiter aus dem bayerischen Kirchanschöring für den Einsatz der beiden Rennwagen.
„Wir haben uns im Vorjahr mit KTM in der DTM Trophy wohlgefühlt, deswegen kommen wir wieder“, sagt Hans Reiter, der seit vielen Jahren die sportlichen Aktivitäten der Marke KTM durchführt. „Wir sind kein klassisches Werksteam, wie man das beispielsweise von Marken wie Porsche oder BMW kennt. Wir sind ein gesundes Privatteam, das nicht zuletzt durch das Engagement von Herrn Trunkenpolz als Vorstand von KTM in der Lage ist, im Motorsport aktiv zu sein. Daher auch der Name True Racing als Verweis auf Herrn Trunkenpolz, der ein sehr großes Herz für den Rennsport hat.“
Für Hans Reiter schließt sich mit den Einsätzen seines Teams in der DTM Trophy auf der Plattform der DTM in gewissem Sinne ein Kreis. „Die DTM ist ein wichtiger Teil meines beruflichen Lebens“, sagt er. „1990 habe ich in der DTM als Techniker bei Schnitzer mit dem M3 angefangen, danach war ich bei AMG mit Mercedes, und nach dem Neustart im Jahr 2000 war ich bei Holzer mit Opel.“ Danach gründete Reiter sein eigenes Team, war in verschiedenen Langstrecken- und GT-Serien aktiv und verschaffte sich auch einen guten Ruf im Bereich der Fahrzeugentwicklung für den Rennsport.
So kam es auch zur Zusammenarbeit mit KTM. „2008 hatten wir erste Kontakte mit KTM“, erzählt Reiter. „Damals haben wir die ersten zwei KTM X-Bow für den Rennsport aufgebaut, das war noch die offene Version. Das Monocoque des Autos ist für mich genial, das Grundprinzip, wie das Auto gebaut ist, ist sehr gut. Mit dem KTM-Vorstand haben wir uns geeinigt, dass wir im Rahmen einer Kooperation daraus ein Rennauto bauen dürfen. Und so haben wir die Aktivitäten mit KTM sukzessive ausgebaut. Diese Kooperation wurde immer stärker. Bis vor einigen Jahren war es immer so, dass wir Rennautos verkaufen mussten, um die Entwicklung zu finanzieren oder refinanzieren, aber jetzt werden wir von KTM für die Entwicklung bezahlt. Damit sind wir natürlich sehr glücklich.“
Für seine Aktivitäten verfügt Reiter über eine große Mannschaft: „Insgesamt haben wir fast 50 Leute am Start, nur für den Rennsport: Entwicklung, Aufbau, technische Unterstützung und Einsatz an der Strecke“, zählt Reiter auf. „Wir sind bei unterschiedlichen Rennen und in unterschiedlichen Serien mit dabei, auch mit unterschiedlichen Versionen des KTM X-Bow.“ In der DTM Trophy kommt in diesem Jahr die neue Evo-Version zum Einsatz. Reiter: „Das Konzept der DTM Trophy mit einem Fahrer pro Auto hat natürlich den Vorteil, dass die individuelle Leistung mehr im Vordergrund steht. Auch mit der BoP-Einstufung waren wir zufrieden: An dem einen Wochenende, an dem wir gefahren sind, sind wir Zweiter geworden. Darauf lässt es sich aufbauen.“
Neben dem Engagement in der DTM Trophy betrachtet Reiter die DTM mit GT3-Rennwagen durchaus als eine mittelfristige Perspektive: „Wir wollen gerne in der GT3-Klasse fahren, aber dafür müssen wir erst einmal die minimale Stückzahl von 300 Straßenautos bauen. Das dauert noch ein bisschen, aber wir arbeiten daran. Wir wollen ganz bewusst keine Einzelzulassung für die Straßenautos, sondern wirklich eine Serienzulassung, bei der alle Kriterien erfüllt werden, wie bei den großen Herstellern auch. Kürzlich haben wir schon den frontalen Crashtest und den seitlichen Crashtest bestanden. So arbeiten wir uns Schritt für Schritt voran.“
Zunächst steht aber die DTM Trophy auf dem Programm – hier mehr zu der Planung des Teams. Reiter rechnet sich mit der Fahrerpaarung von Laura Kraihamer und Reinhard Kofler und den beiden KTM X-Bow in der Evo-Version gute Chancen für sein Team aus. „Die Evo-Version passt etwas besser zur Konkurrenz. Das letztjährige Auto war extrem schnell in den Kurven, aber zu langsam auf den Geraden. Das Evo-Modell ist deutlich schwerer, hat kleinere Räder, aber dafür erheblich mehr Leistung. Damit sollten wir beim Topspeed mit den anderen mithalten können. Ich freue mich darauf, dass es bald losgeht.“
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