Der Deutsche Christopher Rink wird in der diesjährigen Saison in der DTM Trophy für Hofor Racing by Bonk Motorsport mit einem BMW M4 GT4 an den Start gehen und für Adrenalin Motorsport in der Nürburgring Langstrecken-Serie starten – hier mehr dazu. Mit uns sprach der zweimalige Meister der Nürburgring Langstrecken-Serie und BMW Sports Trophy Gewinner von 2018 über seine Ziele und weiteren Details zu seiner Saison.
Du startest 2021 für Hofor Racing by Bonk Motorsport in der DTM Trophy – was sind deine Ziele für die Saison?
Für mich persönlich sind die Ziele erstmal etwas einfacher gesteckt. Ich möchte zunächst erstmal in der Serie und in diesem neuen Format Fuß fassen. Für uns als Team ist das Ziel jedoch klar definiert. Wir möchten möglichst immer die besten BMW-Fahrzeuge aus dem gesamten Fahrerfeld stellen. Im Hinblick auf die gesamte Saison, haben wir natürlich vordere Plätze im Blick. Für mich ist es jedoch wichtig, erstmal realistisch zu bleiben. Man muss jedoch auch sagen, jeder der mich kennt weiß, dass ich ein ziemlicher Perfektionist bin und akribisch daran arbeiten werde, möglichst schnell den Anschluss an die Spitze zu schaffen. Wir sollten meiner Meinung nach dementsprechend gut aufgestellt sein für die Saison.
Einige kennen dich nur als absoluten Nordschleifen-Experten und sind verwundert, dass du nun in der DTM Trophy startest – wie kam es dazu, dass du in der seriennahen GT-Serie an den Start gehen wirst?
Zunächst einmal freut es mich sehr, als Nordschleifen-Experte gehandelt zu werden. In meinem Umfeld war man zunächst auch kurz verwundert. Ich selbst bin eigentlich gar nicht mal so verwundert, jetzt in einer neuen Serie mit einer neuen Herausforderung zu starten. Die DTM Trophy bietet hierfür die beste Plattform. Die Planung und die Umsetzung, in diesem Jahr in einer GT4 Serie zu starten war ein länger geplanter Prozess. Ich habe in den vergangenen Jahren schon immer mit dem Gedanken gespielt, in eine GT4-Serie einzusteigen, jedoch haben in den letzten Jahren dazu einfach einige Details gefehlt und somit wurde dieses Engagement immer wieder aufgeschoben und wurde somit auch kein Thema in den Medien. Verwundert muss man aber, wie gesagt, jetzt nicht unbedingt sein. Ich bin es zumindest nicht, da ich weiß, welchen Einsatz ich gezeigt habe, um mir nun diese Chance zu ermöglichen. Spätestens seit 2019, mit dem Start im BMW M4 GT4 beim internationalen 24h-Rennen auf dem Nürburgring entwickelten sich weitere Pläne. Natürlich bin ich auch selbst sehr gespannt auf die neue Saison und freue mich sehr auf das was kommt. Ich bin schon mehrere Cups gefahren, die man eher unter dem Titel der Sprintserien führt. Zudem fühlen sich die Positionskämpfe und Rennen innerhalb der Cup-Klassen in der Nürburgring-Langstrecken-Serie auch an wie Sprintrennen, nur über eine längere Distanz.
Zudem warst du bislang eher in Langstreckenrennen unterwegs, wie groß wird die Umgewöhnung für dich auf das Format der DTM Trophy sein?
Die Umgewöhnung lässt sich sicher nicht vollständig schönreden, aufgrund des für mich komplett neuen Formats der DTM Trophy. Die ganze Plattform, sowie ein Fahrzeug für sich allein zu haben, ist für mich natürlich zunächst ungewöhnlich. Ich habe da aber mit dem Team Hofor Racing by Bonk Motorsport und meinen beiden Teamkollegen super Jungs an meiner Seite, um sich gegenseitig zu unterstützen. Michael Schrey ist z.B. sehr erfahren in den GT4-Serien. Wir werden dadurch sicherlich auch teamintern von unseren gegenseitigen Erfahrungen profitieren können.
Du begleitest zudem deinen Teamkollegen Philipp Stahlschmidt als Coach – kannst du deine Aufgabe dabei einmal genauer erklären?
Natürlich wurde das Projekt gemeinsam geplant, damit Philipp mit mir zusammen im selben Team fahren kann. Innerhalb der Serie und auf der Strecke fahren wir dementsprechend gegeneinander, aber außerhalb der Strecke arbeiten wir zusammen und sind natürlich Teamkollegen. Ich begleite Philipp schon lange, seitdem er im 318ti Cup am Start war. Philipp war zu Beginn seiner Laufbahn im Dacia Logan Cup am Start und ist dann danach im 318ti Cup mitgefahren. Seitdem versuche ich ihn immer weiter und stetig zu verbessern. Mit dem Wechsel in die RCN und danach in die NLS (VLN) folgten große Schritte. Philipp sammelte immer mehr Erfahrungen und konnte viele Tipps- und Tricks umsetzen. Zu guter Letzt haben wir dann letztes Jahr das VT2-Projekt bei Adrenalin Motorsport zusammen begonnen und konnten sofort mehrere Klassensiege erzielen. es Qualitäten für einem schnellen Rennfahrer bringt Philipp so oder so mit, es geht vielmehr um die vielen Kleinigkeiten, die es braucht, um am Ende erfolgreich zu sein. Erfahrungen bei unplanmäßigen Situationen mit dem Auto, wenn es einmal nicht rund läuft, sind Dinge die Philipp von mir lernt und schon lernen konnte und genau so, werde ich ihn nun auch in der DTM Trophy weiter begleiten und unterstützen. Da gibt es dann auch nochmal den einen oder anderen mentalen Trick, mit dem Druck in der Serie umzugehen, wie man sich mental einfach auf jegliche Situationen einstellen kann, oder wie man taktisch das Wochenende angeht. Ich habe mich selbst in den letzten Jahren weiterentwickelt und mir ein eigenes Label als Instruktor und Coach aufgebaut, um zukünftig auch weiter Jungendförderung zu betreiben.
Du bist zudem zweimaliger Meister der Nürburgring-Langstrecken-Serie. Auch in diesem Jahr wirst du mit Danny Brink und Philipp Leisen bei Adrenalin Motorsport starten. Kannst du uns mehr zu deinem Programm auf der Nordschleife sagen?
Ich fühle mich auf dem Nürburgring heimisch und ich liebe die Nordschleife und die Eifel. Dementsprechend wird es auch 2021 ein sehr intensives und interessantes Programm in der Nürburgring-Langstrecken-Serie geben. Als amtierender Meister der NLS werde ich in gewohnter Manier in der Produktionswagenklasse V4 mit der Startnummer #1 für das Team Adrenalin Motorsport antreten. Fast schon selbstverständlich werden meine beiden Teamkollegen Danny Brink und Philipp Leisen heißen. Wenn wir nicht in dieser Konstellation versuchen würden, den Titel zu verteidigen, dann wäre es in gewisser Weise einfach falsch. Für mich wird es in diesem Jahr wieder einen Doppelstart geben. Zusammen mit Philipp Stahlschmidt werde ich zusätzlich in der Produktionswagenklasse VT2 an den Start gehen. Im letzten Jahr haben wir auf Anhieb in der aufstrebenden Klasse mit dem neu aufgebauten BMW 330i drei Klassensiege eingefahren. Aus einem Duo wird in dieser Saison allerdings ein Trio. Als neuen und dritten Teamkollege werden wir Nordschleifenroutinier Daniel Zils mit an Bord haben. Ich bin gespannt wie sich die Starterzahlen in diesem Jahr von Rennen zu Rennen entwickeln. Klar ist, mit diesen beiden Klassen sollten wir zwei heiße Eisen im Kampf um die Titelverteidigung im Feuer haben. In der NLS bleibe ich Adrenalin Motorsport das sechste Jahr in Folge treu und freue mich auf unsere Zusammenarbeit. Meine größten Erfolge verdanke ich dem Team von Matthias Unger. Das Projekt „DTM Trophy“ wurde gemeinsam besprochen und dann unabhängig von meinem Langstreckenprogramm geplant und fixiert. Ich freue mich sehr auf beide Projekte und bin gespannt auf die kommende Saison.
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