ROWE RACING startet mit Sheldon van der Linde in die DTM-Saison 2021 und beschert der Traditionsserie das erste Bruderduell seit ihrer Wiedereinführung im Jahr 2000. Denn der 21 Jahre alte Südafrikaner bekommt es im BMW M6 GT3 von ROWE RACING in seinem dritten DTM-Jahr erstmals mit seinem knapp drei Jahre älteren Bruder Kelvin zu tun, der neu in die Serie einsteigt. Damit treten die „VDL-Brothers“ erstmals in einer ganzen Saison im direkten 1:1-Duell gegeneinander an.
Sheldon van der Linde war 2019 und 2020 als BMW Werksfahrer in der DTM am Start. Bei seinem Debüt war er mit 19 Jahren und 356 Tagen der zweitjüngste Fahrer und der erste Südafrikaner in der Historie der 1984 gegründeten Serie. Bereits in seinem vierten Rennen im belgischen Zolder startete Sheldon van der Linde zum ersten Mal von der Pole Position. In der Saison 2020 gelang ihm in Assen in den Niederlanden sein erster Sieg, erneut als erster Pilot aus Südafrika. Insgesamt stehen für ihn bislang 36 DTM-Rennen zu Buche, in denen er zudem einen weiteren Podiumsplatz, eine schnellste Rennrunde und 31 Führungsrunden erzielte.
Wie sein Bruder Kelvin startete der in Johannesburg geborene Sheldon van der Linde seine Rennfahrer-Karriere bereits im Alter von sechs Jahren im Kart, nachdem die beiden Brüder schon innerhalb der Familie mit dem Motorsport-Virus angesteckt worden waren. Schon ihr Großvater Hennie fuhr als erfolgreicher Tourenwagen-Pilot zahlreiche Titel in Südafrika ein, ihr Vater Shaun feierte unter anderem in BMW Tourenwagen Erfolge in der Heimat, aber auch in Europa. Ihr Onkel Etienne war ebenfalls in unterschiedlichen nationalen und internationalen Rennserien unterwegs.
Nach Erfolgen im Kart stieg Sheldon van der Linde 2014 in den Automobilsport auf und gewann auf Anhieb den südafrikanischen Volkswagen Polo Cup. Der damals 15-Jährige war damit der jüngste Rennfahrer in Südafrika, der eine nationale Meisterschaft gewann. Diesen Rekord hatte zuvor sein Bruder Kelvin gehalten, und davor sein Onkel Etienne. Im Jahr darauf wiederholte Sheldon seinen Gesamtsieg, bevor er seine Heimat verließ und seinem Bruder nach Deutschland folgte. Über den Audi TT Cup und die ADAC TCR Germany führte ihn sein Weg schon 2018 in den GT3‑Sport. Er wurde mit seinem Bruder Vizemeister im ADAC GT Masters und schaffte danach den Sprung in die DTM.
ROWE RACING tritt in diesem Jahr erstmals in der DTM an und vertraut dabei auf den bewährten BMW M6 GT3, mit dem das Team aus St. Ingbert bereits seit fünf Jahren sehr erfolgreich unterwegs ist. 2016 gewann ROWE RACING damit die 24 Stunden von Spa, im vorigen Jahr das ADAC 24h‑Rennen auf dem Nürburgring. Ihre DTM-Premiere werden der BMW M6 GT3 und das Team am 19. und 20. Juni im italienischen Monza feiern. Die weiteren Rennen finden auf dem Norisring (3./4. Juli), dem Lausitzring (24./25. Juli), in Zolder (7./8. August), auf dem Nürburgring (21./22. August), dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg (4./5. September) sowie in Assen (18./19. September) und auf dem Hockenheimring (2./3. Oktober) statt. An jedem der insgesamt acht Rennwochenenden stehen am Samstag und Sonntag jeweils ein Lauf auf dem Programm.
Hans-Peter Naundorf, Teamchef ROWE RACING: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Sheldon van der Linde in unsere erste DTM-Saison gehen werden. Wir haben uns ganz bewusst für ihn entschieden, weil er einerseits noch ein junger Fahrer ist, andererseits aber dennoch schon viel Erfahrung in der DTM gesammelt und dort seine Klasse unter Beweis gestellt hat. Er passt sehr gut zu unseren Vorstellungen und Ideen für den DTM-Einstieg und wird uns helfen, unser Konzept umzusetzen und die bestmögliche Performance zu erreichen. Dass es dabei zum ersten DTM-Bruderduell in diesem Jahrtausend kommen wird, ist für uns ein schöner Nebeneffekt. Denn ich gehe davon aus, dass es für Sheldon noch eine Extra-Motivation sein wird, immer vor seinem großen Bruder ins Ziel zu kommen.“
Sheldon van der Linde, #31 ROWE RACING BMW M6 GT3: „Erst einmal freue ich mich riesig darauf, in der DTM weiter in einem BMW am Start zu sein. Nach zwei Jahren und vielen Höhepunkten dort ist es mein Ziel, die gesammelten Erfahrungen zu nutzen. Ich möchte dabei zu helfen, sowohl mich als auch das Team zu stärken. Ich bin sehr stolz darauf, ein Teil des Projektes ROWE RACING zu sein, und bedanke mich beim Team für das Vertrauen, das alle dort in mich setzen. Auf der anderen Seite freue ich mich mega, dass Kelvin es jetzt auch in die DTM geschafft hat. Wir haben beide damals immer davon geträumt, irgendwann mal in der DTM zu fahren. Dass wir jetzt wirklich ab Juni gegeneinander in der größten Tourenwagenserie der Welt fahren werden, ist einfach unglaublich.“
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