Klares Ziel für Porsche beim letzten Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship am 14. November in Sebring (USA): Das nordamerikanische Einsatzteam Core Autosport möchte sich mit einem weiteren Sieg auf dem Rennkurs in Florida verabschieden. Das Werksprogramm mit den zwei Porsche 911 RSR in der GTLM-Klasse der US-Sportwagenserie geht nach sieben äußerst erfolgreichen Jahren zu Ende. Als besonderen Gruß an die zahlreichen Fans und treuen Partner in Nordamerika schickt Porsche die zwei Werksfahrzeuge in auffälligen Designs zum Sebring International Raceway. Die speziellen Folierungen der beiden 911 RSR werden am Dienstag vor dem Rennen enthüllt. Ebenfalls neu für das Saisonfinale ist der Fahrerkader: Der Schweizer Werksfahrer Neel Jani unterstützt die IMSA-Stammpiloten beim Rennen in Florida. Das traditionsreiche Zwölfstundenrennen auf dem ehemaligen Flugfeld nahe der Großstadt Orlando war ursprünglich als zweiter Saisonlauf für Mitte März geplant, musste aber aufgrund der Coronavirus-Pandemie um acht Monate verschoben werden.
„Der letzte Werkseinsatz mit dem Porsche 911 RSR in der nordamerikanischen IMSA-Serie ist mit großen Emotionen verbunden“, betont Fritz Enzinger, Leiter Porsche Motorsport. „Im engen Wettbewerb gegen hochkarätige Konkurrenz in der GTLM-Klasse haben wir innerhalb von sieben Jahren unter anderem dreimal den Herstellertitel gewonnen. Darauf sind wir enorm stolz. Der nordamerikanische Markt besitzt für Porsche generell eine große Bedeutung. Deshalb freut es mich besonders, dass unsere Rennfahrzeuge auch 2021 bei den IMSA-Events zahlreich vertreten sein werden: Das Interesse der Kunden am Einsatz des 911 GT3 R in der GTD-Klasse ist groß, zudem starten wir im kommenden Jahr mit dem neuen Porsche Carrera Cup North America durch, der im Rahmenprogramm ausgetragen wird.“
„Wir wollen das großartige Kapitel in der IMSA-Serie mit einem weiteren Erfolg abschließen“, erklärt Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter Werksmotorsport. „Sebring war für Porsche immer schon ein tolles Pflaster. In den vergangenen beiden Jahren konnte unser Porsche 911 RSR das Zwölfstundenrennen in Florida in der GTLM-Klasse gewinnen. In den letzten Wochen triumphierte unser Werksteam sowohl auf der Road Atlanta als auch in Laguna Seca. Wir kommen in absoluter Topform zum großen Finale. Ich bin sicher, dass wir auch in Sebring vorn dabei sein werden.“
Das Rennen
Der Sebring International Raceway stellt eine große Herausforderung für Mensch und Maschine dar. Rund ein Drittel der 6,02 Kilometer langen Strecke besteht aus Betonplatten, die auf dem ehemaligen „Hendricks Army Airfield“ das Rollfeld bildeten. Vor allem in diesen Abschnitten prägen unzählige starke Bodenwellen den Kurs. Die Rennstrecke rund 100 Kilometer südlich von Orlando wird aufgrund dieser Besonderheit in den Sozialen Medien oftmals mit dem Hashtag „#RespectTheBumps“ versehen. Für die Ingenieure des Werksteams steht die Abstimmung der Kinematik des 911 RSR im Fokus. Porsche tritt auf dem Traditionskurs, der seit 1950 regelmäßig Schauplatz des Langstreckenklassikers ist, als erfolgreichster Hersteller an. Der Sportwagenhersteller aus Stuttgart feierte in Sebring bereits 18 Gesamt- und 72 Klassensiege. Porsche hat die GTLM-Klasse des bei Fans äußerst beliebten Endurance-Rennens in Florida in den vergangenen beiden Jahren mit dem 911 RSR gewonnen. Der letzte Saisonlauf zählt ebenso wie das 24-Stunden-Highlight in Daytona sowie beide Rennen auf der Road Atlanta zum IMSA Michelin Endurance Cup.
Die Porsche-Fahrer
Am Steuer des Porsche 911 RSR mit der Startnummer 911 wechseln sich die IMSA-Stammpiloten Nick Tandy aus Großbritannien und Frédéric Makowiecki aus Frankreich ab. Das Duo gehörte 2018 und 2019 zur siegreichen Crew in Sebring. Earl Bamber ist auf dem Porsche als dritter Fahrer genannt. Im baugleichen Schwesterauto mit der Startnummer 912 agieren die beiden amtierenden Champions Earl Bamber und Laurens Vanthoor gemeinsam mit Neel Jani. Der 36-jährige Langstrecken-Weltmeister und Le-Mans-Sieger von 2016 feiert nach zahlreichen Testkilometern sein Renndebüt am Steuer des 911 RSR. Der Neuseeländer Bamber und sein Teamkollege Vanthoor aus Belgien haben zuletzt in Laguna Seca gewonnen. Das Duo belegt in der Fahrerwertung den sechsten Platz und rangiert somit direkt hinter Tandy und Makowiecki. In der Herstellermeisterschaft belegt Porsche vor dem Finale den dritten Rang. Im IMSA Michelin Endurance Cup, der die vier längsten Saisonrennen in einer besonderen Wertung umfasst, hat das Porsche GT Team als aktuell Zweiter noch Chancen auf den Titelgewinn.
Das Kundenteam
In der GTD-Klasse für Rennwagen nach FIA GT3-Reglement setzt das Kundenteam Wright Motorsports einen Porsche 911 GT3 R ein. Im Fahrzeug mit der Startnummer 16 wechselt sich der amerikanische Werksfahrer Patrick Long (USA) mit seinem Landsmann Ryan Hardwick und dem Belgier Jan Heylen ab. Die Mannschaft aus dem US-Bundesstaat Ohio hat noch Chancen auf den Gewinn des Titels in der GTD-Kategorie. Vor dem letzten Saisonrennen liegt Wright Motorsports in der Teamwertung auf dem zweiten Platz. Der Rückstand auf die Spitze beträgt sieben Zähler.
Erfolge des Porsche 911 RSR in der IMSA-Meisterschaft
Seit dem werksseitigen Einstieg mit dem Porsche 911 RSR in die hart umkämpfte GTLM-Klasse der IMSA-Serie zur Saison 2014 hat der Sportwagenhersteller aus Weissach insgesamt dreimal den Herstellertitel und zweimal die Teammeisterschaft gewonnen. In 74 Rennen innerhalb von sieben Jahren gelangen 20 Siege, 20 Pole-Positions und 55 Podestplätze. Als größtes Highlight gilt der Gesamtsieg des 911 RSR beim „Petit Le Mans“ 2015: In einem spektakulären Regenrennen auf der Road Atlanta ließen die Werksfahrer Nick Tandy, Patrick Pilet und Richard Lietz selbst die schnellen Prototypen hinter sich. Der Brite Tandy führt die Statistiken des nordamerikanischen Werksteams von Porsche als erfolgreichster Pilot an. Der Le-Mans-Gesamtsieger von 2015 hält unter anderem mit neun Pole-Positions einen Rekord in der IMSA-Serie.
Das Rennen im Livestream
Das Zwölfstundenrennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship in Sebring startet am Samstag, den 14. November um 10:10 Uhr Ortszeit (16:10 Uhr MEZ). Außerhalb der USA und Kanadas wird das Rennen über die gesamte Distanz live auf www.imsa.com übertragen.
Der Zeitplan (Ortszeit, MEZ -6 Stunden)
Donnerstag, 12. November
10:05 Uhr – 11:05 Uhr: Freies Training 1
14:35 Uhr – 15:50 Uhr: Freies Training 2
18:15 Uhr – 19:45 Uhr: Freies Training 3
Freitag, 13. November
10:15 Uhr – 10:30 Uhr: Qualifying GTD
10:40 Uhr – 10:55 Uhr: Qualifying GTLM
Samstag, 14. November
08:00 Uhr – 08:20 Uhr: Warmup
10:10 Uhr – 22:10 Uhr: Rennen
Weitere Stimmen vor dem Rennen
Steffen Höllwarth (Einsatzleiter IMSA Championship): „Wir kehren an einen Schauplatz zurück, an dem wir schon viele Erfolge einfahren konnten. Auch in diesem Jahr ist die Zielsetzung klar: Der Sieg soll her. Leider können wir beim diesjährigen Zwölfstundenrennen nicht auf unsere regulären dritten Fahrer zurückgreifen, weil es an jenem Rennwochenende viele Terminüberschneidungen mit anderen Serien gibt. Mit Neel Jani stößt jedoch ein äußerst erfahrener Pilot zu unserem Team. Gemeinsam mit ihm und der gesamten Einsatzmannschaft werfen wir noch ein letztes Mal alles in die Waagschale. In der IMSA-Meisterschaft selbst sind wir leider nicht mehr im Titelkampf, aber den IMSA Michelin Endurance Cup wollen wir uns holen.“
Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Wir kehren als Sieger der vergangenen beiden Jahre nach Sebring zurück. Zwei Triumphe hintereinander im Zwölfstundenrennen zu schaffen, ist schon ein Highlight. Ein dritter Sieg in Serie wäre der Hammer! Unsere Ambitionen sind also völlig klar: Wir wollen bei unserem letzten gemeinsamen Auftritt als Werksteam noch einmal den maximalen Erfolg. Das Thema Abschied spielt für mich bis zum Fallen der Zielflagge keine große Rolle. Viel wichtiger ist mir, dass wir uns konsequent und akribisch auf diesen letzten Renneinsatz vorbereiten.“
Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #911): „Nick und mich verbinden sehr schöne Erinnerungen an Sebring. Wir haben den Langstreckenklassiker in den vergangenen beiden Jahren dort gewonnen und würden nun zum Abschluss des Werksprogramms gern einen dritten Triumph folgen lassen. Normalerweise findet das Rennen immer im Frühjahr statt. Jetzt, Mitte November, werden wir erheblich mehr in der Dunkelheit fahren. Das müssen wir bei der Erarbeitung eines optimalen Setups im Hinterkopf behalten. Wer nachts schnell und konstant fährt, hat im intensiven Wettbewerb der GTLM-Klasse die besten Chancen.“
Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Für mich persönlich besitzt dieser Saisonabschluss eine ganz besondere Bedeutung, weil meine Beziehung zur IMSA-Serie sehr intensiv ist. In Nordamerika hat 2015 meine Karriere als Porsche-Werksfahrer begonnen. Seither habe ich über 50 Rennen in der Meisterschaft bestritten, dort viele tolle Menschen kennengelernt und großartige Siege gefeiert. Das unumstrittene Highlight war unser Titelgewinn im vergangenen Jahr. Ich würde dieses Kapitel gern mit einem Sieg in Sebring abrunden.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Beim Finale in Florida werden einige Emotionen mitschwingen. Wir haben über die Jahre mit unserem tollen Team viel erlebt, viel gearbeitet und auch gefeiert. Wir kommen nach unserem Sieg in Laguna Seca in bester Stimmung nach Sebring. Mit dem dortigen Zwölfstundenrennen habe ich noch eine Rechnung offen. Ich war dort zwar schon auf dem Podest, aber der Sieg fehlt mir noch. Es gäbe keinen passenderen Zeitpunkt, als dies am kommenden Wochenende nachzuholen. Eines verspreche ich: Für die Fans wird es ein paar schöne Burnouts zum Abschied geben.“
Neel Jani (Porsche 911 RSR #912): „Ich habe einige Testtage im Porsche 911 RSR hinter mir, trotzdem wird es ein Sprung ins kalte Wasser. Ich bin noch kein einziges Rennen im GT-Sport gefahren. Ich werde am Wochenende in Sebring in sehr kurzer Zeit sehr viel lernen müssen. Vor allem das Fahren im Verkehr kenne ich nicht aus der Perspektive eines GT-Fahrers. Immerhin ist mir die Strecke gut bekannt: Ich bin dort mehrfach in Prototypen gefahren und stand 2013 hier auf dem Podest. Vier Jahre später habe ich in einem LMP2-Auto die Pole-Position geholt – vor allen DPi-Fahrzeugen. Ich freue mich auf die große Herausforderung und möchte meinen Kollegen Earl und Laurens maximal helfen, damit wir möglichst an der Spitze der GTLM-Klasse fahren.“
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