Bereits nach dem ersten Rennen in Zolder krönte sich Tim Heinemann zum ersten Meister in der Geschichte der DTM Trophy – hier mehr dazu. Wir sprachen mit dem HP Racing International-Piloten über seine Erfolgssaison.
Der DTM Trophy-Meister der Saison 2020 heißt Tim Heinemann – hast du es mittlerweile verarbeiten können, dass du es geschafft hast?
Hört sich immer noch gut an, aber ja mittlerweile ist es angekommen. Es war ein neues Gefühl für mich, mein erster Titel im Automobilsport. Unsere Ausgangsposition war sehr gut, dennoch kann, wie wir alle wissen, im Motorsport viel passieren und daher wollte ich mir nie zu sicher sein, bevor es dann wirklich geschafft ist. Es dann aber wirklich zu schaffen und vorzeitig Meister zu werden, war einfach nur mega! Das war das Ziel, auf das wir so lange und hart hingearbeitet haben. Dafür kann ich mich gar nicht oft genug beim Team bedanken.
Wenn ich dir vor der Saison gesagt hätte, dass du Meister wirst, wie hättest du reagiert?
Wahrscheinlich ungläubig, ich hätte es aber als Ansporn genommen. Unser und mein Ziel war es von Anfang an Rennen zu gewinnen und eine Rolle in der Meisterschaft zu spielen. Das es dann aber so gut läuft, hätte ich mir nie erträumen können und bin immer noch überrascht.
Du hast den Titel im neunten von zwölf Saisonrennen gesichert – ist dies für dich etwas Besonderes?
Natürlich. Wie gesagt ist es generell mein erster Titel im Automobilsport, daher also schon was Besonderes. Es dann in so einer stark umkämpften Serie, wie der DTM Trophy, zu schaffen macht es umso besser. Das Ganze dann auch noch vorzeitig zu schaffen, macht mich umso glücklicher und stolz auf die Leistung des gesamten Teams.
Du konntest sechs Rennen am Stück gewinnen, teilweise auf sehr dominante Weise, wie kam die deiner Meinung nach die Dominanz in den Rennen zustande?
Durch sehr gute Arbeit vom Team. Natürlich bin ich der Fahrer und habe dadurch direkten Einfluss auf das Ergebnis, aber ohne ein gutes Team ist auch der beste Fahrer nicht schnell. Seitdem ich HP Racing vor circa zwei Jahren kennengelernt habe, fühle ich mich dort super aufgehoben. Das Team unterstützt mich hervorragend, egal worum es geht. Die Chemie stimmt, alle sind super motoviert, wir haben uns nie verrückt machen lassen und uns immer auf unseren eigenen Job konzentriert. Mit meinem Renningenieur Daniel verstehe ich mich blind, wir ergänzen uns hervorragend.
Was war dein Höhepunkt in der 2020er Saison der DTM Trophy?
Am Ende wahrscheinlich der Gewinn der Meisterschaft. Die vier Siege auf dem Nürburgring waren für mich aber auch etwas ganz Besonderes. Zwei perfekte Wochenenden mit Doppel-Pole und Doppel-Sieg beim meinem Heimrennen, der Rennstrecke auf der ich meine ersten Runden überhaupt gedreht habe. Zumindest ein paar Fans waren ja auch erlaubt und haben es definitiv nochmal emotionaler gemacht.
Hattest du auch einen Tiefpunkt in der Saison?
Ehrlich gesagt nein. Für uns lief es zum Glück eigentlich immer relativ gut. Wenn überhaupt ist wohl das 2. Rennen in Zolder der Tiefpunkt. Auf Öl ausgerutscht habe ich den vierten Platz verloren und es hat am Ende leider nur für Platz sechs gereicht, zusätzlich habe ich noch eine Verwarnung erhalten. Da war ich einfach mit meiner eigenen Leistung unzufrieden. Alles in allem der erste Tag, an dem es nicht so lief wie wir es uns vorgenommen haben. Aber natürlich jammern auf hohem Niveau in einer solchen stark besetzten Serie. Das war auch ein gutes Beispiel dafür, wie eng alle beisammen sind. Wenn es einmal nicht ideal läuft steht man halt eben nicht mehr ganz vorne, sondern direkt im Mittelfeld was ja auch für die Konkurrenz in der Serie spricht.
Wie gehst du nun das Saisonfinale in Hockenheim an?
Eigentlich genau so wie alle anderen Rennen auch. Natürlich sind wir schon Meister und müssen nicht mehr gewinnen. Trotzdem will ich mein Bestes geben und zwei Top-Ergebnisse einfahren. Auf dem Titel ausruhen möchten wir uns generell nicht, das ist nicht unsere Art. Wir sind da um Motorsport zu machen und Rennen zu gewinnen.
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