Die DTM wechselt zur Saison 2021 auf ein GT-Reglement, doch was denken die GT-Mannschaften dazu? Wir sprachen mit Christian Hohenadel von HTP WINWARD Motorsport darüber.
„Generell ist jede funktionierende Bühne positiv für den deutschen Motorsport. Und Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft“, so Hohenadel zu der GT-DTM entstehenden Konkurrenzsituation zum ADAC GT Masters. Doch der Teamchef von HTP WINWARD Motorsport findet auch warnende Worte: „Allerdings ist die Zahl potenzieller Teilnehmer begrenzt. Und wenn am Ende 16 Autos in der einen und 16 in der anderen Serie fahren, haben wir nicht mehr eine gesunde Plattform, sondern zwei kranke.“
Gerhard Berger hat am Nürburgring angedeutet, dass die DTM ein „GT Plus“-Reglement benutzen wird. Die Fahrzeuge werden auf den GT3-Boliden basieren, aber unter anderem mehr Leistung entwickeln. Der Österreicher erwünscht sich rund 600 PS. Laut Hohenadel ist das Einsatzfahrzeug für die Mannschaft zweitrangig, doch nach seinem Kenntnisstand plant Mercedes-AMG nicht mit einem entsprechenden Wagen: „Für uns als Team ist es zunächst einmal zweitrangig, nach welchem Reglement ein Rennauto aufgebaut ist. Da aber ein „GT3-Plus-Reglement“ nach meinem Kenntnisstand für Mercedes-AMG kein Thema ist, stellt sich diese Frage für HTP WINWARD Motorsport nicht.“
Das Reglement der 2021er Saison in der DTM soll in den kommenden Wochen festgelegt werden. Ob dies zu spät für die Saison 2021 ist, können laut Hohenadel nur die Hersteller der Fahrzeuge einschätzen.
„Grundsätzlich schließen wir nichts aus. Wir verstehen uns als Motorsport-Dienstleister, dessen Engagements sich nicht zuletzt nach den Wünschen der Kunden richten“, so der ehemalige Rennpilot auf die Frage, ob sich das Team ein Engagement in der DTM vorstellen könnte. Doch das Team ist sein vielen stark im ADAC GT Masters vertreten und schätzt diese Bühne sehr. „Natürlich würden bei solchen Überlegungen auch die Interessen unserer starken Partner wie Knaus oder MANN-FILTER eine gewichtige Rolle spielen. Für den Moment kann ich nur sagen, dass wir uns im ADAC GT Masters sehr gut aufgehoben fühlen. Der Sport zählt zum Besten, was die GT-Szene weltweit zu bieten hat. Die vom ADAC geschaffene Plattform ist gesund und für Teilnehmer wie Zuschauer attraktiv. Und sie birgt weiteres Potenzial für Verbesserungen.“
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