Beim 6h-Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie feierte das 10Q Racing Team sein GT3-Debüt – hier mehr dazu. Wir sprachen mit Kenneth Heyer über das Rennen und er gibt einen Ausblick auf die Zukunft des Teams.
Das NLS 6h-Rennen war das GT3-Debüt von 10Q Racing, kannst du etwas mehr zu dem Team erzählen und wie kam es zu dem GT3-Programm?
Thomas Zabel und Daniela Hauer kenne ich bereits seit letztem Jahr und beide hatten Ambitionen entweder ab jetzt richtig oder sein lassen. Man hatte sich ursprünglich dem Thema Breitensport gewidmet und auch finanziell unterstützt, aber da gab es dann eine Neuausrichtung. Über den Winter hat man dann die Idee quasi zur Tat umgesetzt und seit Anfang des Jahres gilt die volle Aufmerksamkeit dem GT3-Thema. Hierbei legt man die nächsten Jahre den Fokus auf Langstreckenrennen, wobei die 24h Nürburgring und die 24h Spa jährlich stattfinden, dazu aber immer mal wieder andere Klassiker und modernere Rennen gefahren werden. Thomas Zabel hat eine Liste von Rennen erstellt die in den kommenden Jahren gefahren werden sollen. Dazu gehören beispielsweise 24h Dubai, 24h Daytona, 12h Abu Dhabi oder die 9h Kyalami.
Beim 6h-Rennen der NLS wurdet ihr stark von HWA unterstützt – wird diese Zusammenarbeit bestehen bleiben, oder ist es das Ziel vom Team zu einem bestimmten Zeitpunkt „auf eigenen Beinen zu stehen“?
Ja, das wird immer so bleiben. Es ist jetzt quasi ein Mix aus bestehenden 10Q-Leuten und HWA. Es wird bewusst auf vorhandene Erfahrung gesetzt und man baut in Ruhe mit HWA eine Gemeinschaftstruppe auf. Das gehört auch im Hause HWA neuerdings dazu, Pakete den Kunden anzubieten. Das Nordschleifenthema ist nur der Anfang.
Wie zufrieden bist du mit eurer Leistung bei dem 6h-Rennen der NLS?
Wir waren im Zeittraining mehrfach auf dem Weg unter 8 Minuten zu fahren. Das hat nur aufgrund diverser Code 60-Phasen nicht final geklappt. Die ersten 20 Minuten waren wir auch noch auf einem falschen Reifen unterwegs, für die Temperaturen. Natürlich wären wir gerne aus den Top 10 gestartet, weil das direkt ein anderes Gefühl gibt, aber wir wissen der Speed ist da und es war ein Testeinsatz mit dem Fokus Daten zu sammeln und dient der Vorbereitung auf das 24-Rennen. Im Rennen waren wir auch Richtung Top 10 unterwegs, nur ist dann bei einem Boxenstopp der Wagen nicht gestartet. Die HWA-Truppe und die Fahrer kennen sich ja seit vielen Jahren und der Mix mit den 10Q-Leuten hat schon sehr gut geklappt. Das sieht alles sehr positiv aus.
Du fuhrst das Rennen mit einer Fußverletzung, wie sehr hat dich das eingeschränkt?
Ja, ich habe einen Kapselriss und zwei Bänder im rechten Fuß verletzt. Was soll ich sagen, ich bin jetzt nicht ganz so der wehleidige Typ und es ging wirklich gut. Zumal ich ja auch mein 10-jähriges Jubiläum mit AMG habe und da möchte ich schon alles reinwerfen bei den wichtigen Sachen um nicht auszufallen. Im Auto selber hat es nicht gestört. Ich bin jetzt außerhalb des Cockpits, sagen wir es mal so, nicht ganz so mobil wie sonst.
Wo siehst du persönlich noch Verbesserungsbedarf für die Mannschaft vor dem 24h-Rennen im September?
Vor allem die Abläufe werden natürlich immer besser werden. Das muss alles wachsen. Da wir aber sehr viel Erfahrung, sowohl bei den Fahrern wie auch dem Team haben, denke ich, dass wir eine schlagkräftige Truppe sind. Am Ende braucht alles aber auch eben die nötige Zeit. Thomas Zabel will das alles ja längerfristig machen und vor allem konstant im Personal. Das hört sich sehr vernünftig an.
10Q Racing hat auch die GT4-Variante des Mercedes-AMG im Fuhrpark. Ist es geplant diesen später im Saisonverlauf noch einzusetzen?
Ja die 24h Zolder sind fest geplant 2020. Da wird das Auto speziell auf die Anforderungen der 24h Zolder vorbereitet. Da gibt es eine Klasse die der SPX in der Nürburgring Langstrecken-Serie ähnelt. Grundsätzlich ist die GT3-Truppe der Profibereich und im GT4 sollen vor allem jungen Fahrern Chancen gegeben werden. Auch Thomas Zabel wird ab und an selber ins Lenkrad greifen. Der GT4 wird also auch 2021 regelmäßig über das Jahr verteilt eingesetzt werden.
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