Alesia und Jacqueline Kreutzpointner sind die „Racing Twins“ – die beiden 21-Jährigen starten für MRS GT-Racing in der ADAC GT4 Germany – hier mehr dazu. Nach dem Saisonstart auf dem Nürburgring sprachen wir mit den Zwillingen.
Euer erstes GT4-Rennen habt ihr, trotz einer Durchfahrtsstrafe, auf Rang 10 beenden können. Wie zufrieden seid ihr mit dem Rennen?
Jacqueline: Für unser erstes GT4-Rennen sind wir mit dem Ergebnis zufrieden. Allerdings darf sowas wie die Durchfahrtsstrafe nicht passieren. Wir hatten Glück und haben durch die Safety-Car-Phase dadurch keine Zeit verloren. Daran muss aber gearbeitet werden. Unsere Rennpace war konstant und gut, deshalb konnten wir uns nach vorne arbeiten.
Hätte euch jemand vor dem Rennen erzählt, dass ihr ein Top 10-Ergebnis einfahren werdet, wie hättet ihr reagiert?
Alesia: Uns ist die Platzierung an sich gar nicht so wichtig, weil es mehr darauf ankommt wie unsere Leistung im Verhältnis zum stärksten Fahrzeug ist. Das BMW-Feld innerhalb der ADAC GT4 Germany ist sehr stark besetzt, so dass wir eine gute Referenz haben.
Lauf zwei habt ihr auf dem 13. Platz beenden können. Wie lief der zweite Durchgang für euch?
Alesia: Wir beide haben leider noch Probleme, mit einem neuen Satz Reifen direkt schnell zu performen. Deshalb sind unsere zweiten Rennhälften immer deutlich näher an der Spitze, da wir auf gebrauchten Reifen sehr stark sind.
Im 2. Rennen begann kurz vor Rennende ein starker Regenguss. Alle Fahrzeuge waren auf Slicks auf der Piste. Jacqueline, wie kompliziert war es für dich, das Fahrzeug unter diesen Bedingungen auf der Strecke zu halten?
Jacqueline: Ich hatte keine Probleme im Regen auf Slicks zu fahren. Wir sind letztes Jahr zwei Stunden auf abgefahrenen Semislicks auf dem Nürburgring unterwegs gewesen. Ich finde es sogar schade, dass die Rennleitung das Rennen abgebrochen hat. Ich bin mir sicher es wäre nochmal sehr spannend geworden, weil ich eben super mit der Situation klarkam, da hatten die vor mir mehr schon mehr zu kämpfen.
Was sind eure Ziele in der restlichen Saison der ADAC GT4 Germany?
Jacqueline: Das primäre Ziel ist es uns weiterzuentwickeln, Erfahrung zu sammeln und die Strecken und das Auto kennen zu lernen. Wir müssen unsere Erwartungen immer in Relation zu unserer wenigen Erfahrung sehen, deshalb ist derzeit alles in den Top 10 sehr gut. Wir möchten dieses Jahr aber schon das ein oder andere Highlight setzen.
Euer Vater Fritz war selbst erfolgreicher Rennfahrer. Gibt er euch viele Hilfestellungen, oder lässt er euch euren eigenständigen Weg gehen?
Alesia: Es war ja unsere eigene Initiative in den Motorsport einzusteigen. Deswegen lässt uns unser Papa da unseren Weg gehen. Wenn wir Fragen haben, ist er aber jederzeit erreichbar. Ihm ist es sehr wichtig, dass er auf uns keinen Druck ausübt.
Wie habt ihr den Weg in den Motorsport gefunden?
Alesia: Durch pure Leidenschaft für den Sport.
2019 seid ihr im DMV BMW 318ti Cup gestartet. Wie schwer fiel euch die Umgewöhnung auf den M4 GT4?
Alesia: Der 318ti ist deutlich ähnlicher an einem Straßenfahrzeug und hat mit 140 PS auch weniger Leistung. Der Unterschied zu einem M4 GT4 ist deshalb schon groß. Aber wir sind auf Anhieb gut mit dem Auto zurechtgekommen und konnten die Rundenzeiten schon direkt liefern, was uns und unser Team MRS bestärkt hat diesen Schritt zu gehen.
Ist es für euch etwas Besonderes sich als Zwillingsschwestern ein Rennfahrrennfahrzeug zu teilen? Und ist dies für euch ein Vorteil, da ihr euch gegenseitig sehr gut kennt?
Jacqueline: Für mich ist es tatsächlich nichts Besonderes. Wir sind ein super Team und ergänzen uns sehr gut. Wenn ich von außen lese, dass wir z.B. das erste rein weibliche Fahrerduo in der GT4 sind, dann ändert das für mich nichts. Wir müssen unsere Rundenzeiten genauso liefern. An sich macht uns unsere enge Bindung noch stärker, da wir uns gegenseitig helfen und pushen. Ein gesunder interner Zwillingswettkampf ist da auch hilfreich.
Fällt es eurem Team schwer euch auseinander zu halten und kam schon zu Verwechslungen, dass jemand Alesia als Jacqueline angesprochen hat und umgekehrt? 😉
Jacqueline: Die meisten aus dem Team kennen uns bereits sehr gut und können uns unterscheiden. Auch wenn es das ein oder andere Mal noch zur Verwechslung kommt. Der einzige der uns von der ersten Sekunde an unterscheiden konnte war unser Teamchef Karsten Molitor.
Was sind eure Ziele in eurer Rennkarriere?
Beide: Unser Ziel ist es gemeinsam professionellen Motorsport betreiben zu können. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg dorthin!
Wer weitere Informationen zu den „Racing Twins“ erhalten möchte, dem empfehlen wir einen Blick auf ihre gemeinsamen Seiten auf Facebook und Instagram.
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