Für Tim Reiter konnte das Wochenende bisher nicht besser laufen: Der Student aus Ostfildern holte sich nicht nur die beiden Pole Positions im Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup, sondern er gewann auch Lauf eins. Auf dem 5,137 Kilometer langen Nürburgring setzte er sich vom Start weg in Führung und feierte in souveräner Manier seinen ersten Triumph im Audi R8 Cup. Hinter ihm unterhielten Tom Spitzenberger und Mike Hesse das Publikum, das im Rahmen des AvD Oldtimer-Grand-Prix mit 5.000 Personen pro Tag zugelassen war. Spitzenberger verteidigte Rang zwei bis ins Ziel, was mit seinem ersten Podestplatz im GT4-Markenpokal belohnt wurde. Bester Am-Pilot war nach 14 Rennrunden Christian Wicht, der die Zielflagge als Siebter sah.
Schon am Start musste Patrick Schneider seine Hoffnung auf eine Podiumsplatzierung aufgeben. Der nur wenige Kilometer vom Nürburgring entfernt lebende Instruktor drehte sich aufgrund einer Berührung und fiel ans Ende des Feldes zurück. Der nachfolgende Frank Biela musste den Havaristen ausweichen und fiel ebenfalls weit zurück.
An der Spitze hielt Tim Reiter sich aus allem raus und kam mit einem Vorsprung von 2,8 Sekunden aus der ersten Runde zurück. Den baute er immer weiter aus, so dass er den Zielstrich 23,55 Sekunden vor dem Zweitplatzierten erreichte. Während Reiter ein einsames Rennen fuhr, hatte Tom Spitzenberger als sein erster Verfolger alle Hände voll zu tun, Mike Hesse hinter sich zu halten. Hesse überholte in Umlauf vier Frank Schmickler und fand schnell Anschluss an Spitzenberger. Bis ins Ziel versuchte er alles, doch Spitzenberger ließ sich nicht beirren. Obwohl er seinem ersten Podestplatz entgegenfuhr, zeigte er an den entscheidenden Stellen der Strecke keine Nervosität. Die Belohnung war seine erste Top-3-Platzierung im Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup.
In der Schlussphase schoben sich auch Schneider und Schmickler an das Duo Spitzenberger / Hesse ran. Vor allem Schneider beeindruckte mit einer Aufholjagd, die ihn nach seinem Dreher in der Anfangsphase fast noch bis auf das Treppchen gebracht hätte.
Hinter dem ehemaligen DTM-Piloten Schmickler wurde Max Zschuppe auf Rang sechs abgewinkt. Auch Christian Wicht, dem besten Starter der Am-Wertung, gelang es, Frank Biela, den fünffachen Le-Mans-Sieger und Pechvogel der Startphase, hinter sich zu halten. Cup-Rückkehrer Guido Heinrich und Sophie Hofmann komplettierten die Top Ten.
Tim Reiter: „Es ist schon etwas besonderes, sein erstes Rennen im Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup zu gewinnen – zumal es auch mein erster Sieg in einer Rennserie ist, in der man sich das Auto nicht mit einem anderen Fahrer teilt. Ich konnte heute konstant meine Runden fahren und mich vor allem auch am Start aus allem raushalten. Vor der Dunlop-Kehre habe ich immer in den Rückspiegel geschaut und irgendwann war da keiner mehr zu sehen. Ich hatte dabei sicher auch den Vorteil, mir meine Reifen einteilen zu können, während meine Verfolger miteinander gekämpft haben. Insgesamt bin ich wirklich happy mit meiner Leistung. Und ich freue mich auch sehr, dass Tom seinen ersten Podestplatz erreicht hat. Mit ihm zusammen bin ich vor zwei Jahren in den Motorsport eingestiegen und nun stehen wir gemeinsam auf dem Treppchen des Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup.“
Tom Spitzenberger: „Ich bin echt sprachlos, mit Platz zwei hätte ich niemals gerechnet. Am Start hatte ich etwas Glück und bin unerwartet vom fünften Startplatz auf Rang zwei nach vorne gekommen, weil meine Vorderleute kollidierten. Danach hatte ich viel Arbeit, Mike hinter mir zu halten. Ich habe fast das gesamte Rennen lang kämpfen müssen und habe von Runde zu Runde gehofft, dass das Rennen bald beendet ist. Erst fünf Minuten vor Schluss habe ich daran geglaubt, dass ich den zweiten Platz ins Ziel bringen kann.“
Mike Hesse: „Der Beginn war etwas holprig mit der Berührung am Start. Dabei habe ich ein paar Positionen verloren, konnte aber schnell wieder auf Platz drei vorfahren und den Anschluss an Tom finden. Ich denke, ich war schneller als er, aber ich habe einfach keine Lücke gefunden. An Stellen, an denen es wichtig war, hat er leider keine Fehler gemacht und konnte mich so hinter sich halten. Da Tom sich sehr gut und immer fair verteidigt hat, hat er den zweiten Platz auch verdient.“
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