Dominique Schaak debütiert 2020 in der ADAC GT4 Germany. Schaak wird für T3 Motorsport an den Start gehen und einen Audi R8 LMS GT4 steuern. Wir unterhielten uns mit dem 29-jährigen Magdeburger über seine Eindrücke beim ersten Test mit T3 Motorsport auf dem Lausitzring und wie in Hockenheim ein Fotograf mit einem Fahrrad über die Strecke fuhr. Zudem spricht er darüber, wie er die jetzige Zeit verbringt.
Was bezeichnest du als dein bestes Rennen in deiner Motorsportkarriere und wieso? Und was sind deine schönsten Erinnerungen an deine Karriere?
Was war mein bestes Rennen? Das ist schwer zu sagen. Ich fahre Rennen seit dem ich acht Jahre alt bin. Es gab viele Rennen an die ich mich gerne zurück erinnere. Jede Saison hatte so seine Rennen, die ich nicht vergessen werde. Egal ob im Kartsport oder dann später im Tourenwagen und GT-Sport. Es gab einfach viele schöne Momente, sowohl auf der Piste als auch mit den Leuten im Fahrerlager. Ich möchte davon kein Jahr vermissen. Aber ein ganz besonderer Moment an den ich auf Anhieb denke, war es zum ersten Mal auf meiner Heimstrecke in Oschersleben zu gewinnen. Das war 2016 in der DTC-Series. Für mich was besonders, weil es eine tolle Kulisse war. Viele Freunde, Sponsoren und meine Familie waren vor Ort. Das war sehr emotional.
Wo es Höhen gibt, gibt es auch Tiefen. Was ist, deiner Meinung nach, dein Tiefpunkt in deiner Karriere gewesen?
Klar hat jeder Sportler, oder in dem Fall Fahrer, ein Tief, in dem man, egal was man tut, einfach kein Glück hat und dann sogar noch das Pech dazu kommt. Das lässt sich aber nicht pauschalisieren. Jedes Jahr hatte gute Rennen, aber auch mal nicht so gute Momente. In jeder Laufbahn ist nicht immer alles nur „Sonnenschein und Regenbogen“. Ich habe mich auch nach schlechten Rennen oder Situationen nicht runterziehen lassen und einfach weiter gemacht. Das gehört halt zum Lernprozess dazu. Gerade in solch einem Sport wie dem Motorsport ist der Grad zwischen Erfolg und einer Niederlage sehr schmal. Es gibt vielleicht zwei, drei Dinge die ich rückwirkend anders gemacht hätte. Aber sowas weiß man vorher nicht. Deshalb gibt es für mich immer nur die Devise weiter zu machen.
Was sind die Top 3 an deinen Rennstrecken, die du bereits selbst befahren hast? Und was zeichnen diese deiner Meinung nach aus?
Zu meinen Favoriten zählen Spa-Francorchamps, Imola und Zandvoort. Die drei Strecken haben einfach eine besondere Atmosphäre und ein tolles Streckenlayout. Von den Geschichten der Strecken ganz zu schweigen. Jedem Motorsportler sind diese Rennstrecken ein Begriff. Ich freue mich immer wenn diese im Rennkalender auftauchen.
Was ist das Kurioseste, was du bislang in deiner Karriere auf der Rennstrecke erlebt hast?
Da gab es eine Situationen wo ich echt weiche Knie hatte. Es war 2011 im ADAC Chevrolet Cup in Hockenheim. Ich fuhr runter zur Spitzkehre und plötzlich war da dieser Fotograf auf einem Fahrrad. Ich glaube er hatte sich verirrt oder wollte die Piste überqueren. Jedenfalls fand er sich auf der Strecke wieder und ich kam gerade aus dem Windschatten im Zweikampf hervor. Gott sei dank habe ich ihn im letzten Moment noch gesehen. Das wäre fast böse geendet. Das war wirklich verrückt.
Viele Rennpiloten überbrücken die Coronazeit mit Simracing. Wie sieht es bei dir aus? Nimmst du auch an solchen Veranstaltungen teil und fährst in deiner Freizeit virtuelle Rennen?
Das Simracing hat in der Coronazeit nochmal deutlich zugenommen. Ich saß schon öfter mal an einem Simulator. Ich habe das in der Coronazeit aber nicht aktiv betrieben. T3 Motorsport hat auch ein Simracing-Team und ist dort auch sehr erfolgreich. Ich finde das auch echt klasse, aber ich habe in der Coronazeit höchstens mal die Playstation angemacht, das kann man aber nun nicht wirklich mit dem Simulator vergleichen. Ich habe das Simracing aber für den Winter definitv auf meiner Agenda. Da wird mich mein Teampartner Maximilian Paul im Laufe der Saison sowieso mit anstecken.
Wie versuchst du ansonsten die Pause zu überbrücken, ehe es wieder mit den Rennen los geht?
Ich habe mich körperlich fit gehalten. Seit Januar bin ich in der Vorbereitung. Ich hatte Anfang des Jahres noch 74kg auf der Waage. Aktuell wiege ich 68kg. Ich habe hart trainiert. Das war mir persönlich sehr wichtig für die Saison fit zu sein. Bei uns hier in Magdeburg werden die Verordnungen immer mehr gelockert. Ich möchte dann natürlich für meine Partner, die mich immer unterstützen, da sein und helfen wo ich kann. So kann ich ihnen etwas zurückgeben, in dieser schweren Zeit. Jeder der mich kennt weiß auch, dass ich ein absoluter Familienmensch bin. Deshalb freue ich mich nun, auch wieder etwas mehr Zeit neben dem Training mit meiner Familie zu verbringen, bis die ersten Rennen anstehen.
Du hast auf dem Lausitzring erste Eindrücke vom Audi R8 LMS GT4 bekommen, mit dem du 2020 in der ADAC GT4 Germany fahren wirst. Was sind deine Eindrücke von dem Fahrzeug?
Ich bin von der Performance des Audi R8 sehr begeistert. Wir haben viele Testkilometer abgespult und Daten gesammelt. Es macht echt Spaß mit dem Fahrzeug zu arbeiten. Ich freue mich auf die Saison im Audi-Cockpit und möchte viel lernen mit dem R8. Wir sind auf einem guten Weg. Wie sich das auf die Saison auswirkt, werden wir abwarten müssen. Die offiziellen Testtage der ADAC GT4 Germany in Oschersleben wären interessant gewesen. So testet nun jedes Team für sich selber, ohne einen direkten Vergleich zur Konkurrenz. Deshalb werden wir erst beim Saisonauftakt wissen wo wir stehen.
Was war es für ein Gefühl, als du das erste mal nach der langen Pause aus der Boxengasse herausbeschleunigt bist?
Nun, es war schon ein gutes Gefühl als ich auf das Gelände der Rennstrecke gefahren bin und wusste, dass es gleich ins Cockpit geht. Als ich dann aus der Boxengasse fuhr, hatte ich ein breites Lächeln unter dem Helm. Ich glaube mein erster Funkspruch zu meinem Team war: „So Geil! Endlich wieder!“. Als ich dann nach den ersten Testrunden wieder in die Box kam und ausgestiegen bin, sagte mein Teamchef direkt: „Da grinst aber einer über beide Ohren“. Ein Stück Normalität war wieder da. Aber Grundsätzlich waren alle quer durch die Boxengasse sichtlich Glücklich darüber, wieder Motorenlärm zu hören.
Du wirst für T3 Motorsport an den Start gehen. Das Team startet auch im ADAC GT Masters. Denkst du, dass der GT4-Bereich des Teams von der Erfahrung in der „Liga der Supersportwagen“ profitieren kann?
Das Team ist sehr gut aufgestellt und durch den GT3-Boliden, ist der GT4 nun nicht gänzlich was neues und es macht es ein bisschen leichter. Das Team hat gute Jungs und gute Renningenieure. T3 Motorsport war in der vergangenen Saison neu im ADAC GT Masters und konnte viel lernen. Ich bin davon überzeugt, das dass Team im ADAC GT Masters einen Sprung nach vorne machen wird. Im GT4-Bereich bin ich auch sehr zuversichtlich. Eine genaue Prognose kann man nicht abgeben. Das Niveau ist in beiden Serien enorm hoch. Man hat aber gespürt, dass alle im Team extrem motiviert sind und ich hoffe das sich das positiv auf die Ergebnisse auswirken wird.
Warum hast du dich für ein Programm in der ADAC GT4 Germany entschieden? Was macht die Serie für dich so attraktiv?
Ich finde die ADAC GT4 Germany ein gutes Sprungbrett und eine gute Schule des GT-Sport. Der ADAC hat dort eine wichtige Plattform für Fahrer, Teams und Fans geschaffen. Außerdem wird die Serie sehr gut vermarktet. Das fahrerische Niveau ist, wie schon gesagt, sehr hoch. Dort kann man viel lernen und es wird ein toller Motorsport mit tollen Fahrzeugen geboten.
Wer weitere Informationen zu Dominique Schaak erhalten möchte, dem empfehlen wir einen Blick auf seine Webseite und auf seine offizielle Facebookseite.
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