Immer wieder samstags – am 2. Mai röhren in der Grünen Hölle virtuell wieder die Motoren. Auf dem Programm steht das vierte Rennen der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie, das Eibach 3h-Rennen. Neben dem brachialen Sound der Rennboliden sorgen auch wohlklingende Namen in der Teilnehmerliste für große Vorfreude. Neben Rennprofis beider Welten sticht vor allem einer hervor: Smudo, Frontmann der Hip-Hop-Combo „Die Fantastischen Vier“, gibt sein offizielles Simracing-Debüt. Dabei ist der Rapper mit virtuellen Rennfahrzeugen durchaus vertraut. Das Rennen startet um 13 Uhr, der Livestream beginnt bereits um 11 Uhr. In den Vorberichten blicken die Streckensprecher Patrick Simon und Olli Martini unter dem Motto „Family Affairs“ in die Vergangenheit der VLN zurück, ehe sie dann auf den virtuellen Motorsport überleiten.

Der Musiker und Rennfahrer Smudo hat besonders gute Gründe, sich auf die bevorstehende Premiere zu freuen: Angeregt durch die Rennsimulation ‚Grand Prix Legends‘ aus dem Jahr 1998 kam er zum echten Rennsport und ist daher in beiden Welten zu Hause: „Ich bin seit 23 Jahren Simrace-begeistert“, sagt er. „Und, dass sich dieses Mal die Welt anders herum dreht, der Realsport zum Sim kommt und ein Publikum findet, lässt mich auch als Unterhaltungskünstler, der in Corona-Zeiten ja ein großes Publikums-Defizit hat, nicht kalt.“ Neben Smudo greifen am Samstag Porsche-Instruktor Thomas Kiefer und Matthias Beckwermert, der bereits das erste Rennen der DNLS mit ALL4TRACK bestritt, ins Lenkrad des Porsche Cayman GT4 CS von Four Motors. Für die optimale Vorbereitung in der virtuellen Umgebung steht dem Team ein neues Mitglied zur Seite. Robert Heger, Sohn der Rennfahrer-Koryphäe Altfrid Heger, hat sich in kürzester Zeit als talentierter SimRacer etabliert, unterstützt die Crew beim Renndebüt als Coach: „Die Herausforderung am Samstag wird sein, ohne Zwischenfall ins Ziel zu kommen. Durch die schnellen GT3-Fahrzeuge kann es manchmal schwer sein im Verkehr Platz zu machen. Wir sind aber gut vorbereitet.“, so Heger.

Für frischen Wind in der GT3-Klasse SP9 sorgt die Lackierung eines BMW-Werksteams. Jens Klingmann, Robby Foley und Martin Tomczyk starten zum als H&R BMW Team Green Hell zum ersten Mal in den Farben des langjährigen VLN-Partners H&R-Spezialfedern aus Lennestadt. „Das neue Design ist echt cool“, sagt Klingmann. „Hoffen wir, dass wir damit auch schnell unterwegs sein werden.“ Das BMW-Werksteam war beim dritten Lauf in Runde eins in eine Kollision verwickelt und dadurch weit zurückgefallen. Für Rennen vier ist die Motivation jetzt umso höher: „Wir haben in der Zwischenzeit mit Fahrzeugingenieuren von BMW am Setup unseres Z4 GT3 gearbeitet. Die Fortschritte waren echt gut – wir kommen immer besser zurecht.“ Klingmann, der zeitweise den Rundenrekord für die VLN-Variante aus Kurzanbindung und Nordschleife innehatte, ist im Simracing noch blutiger Anfänger: „Ich habe mich erst im März für iRacing angemeldet“, sagt er mit einem Grinsen. Ganz im Gegensatz übrigens zu seinem neuen Teamgefährten Robby Foley. Der US-Amerikaner startet in Übersee in der realen IMSA-Meisterschaft und verbringt in seiner Freizeit unzählige Runden im Simulator. Vor Tagesfrist gewann er gegen starke Konkurrenz ein Rennen der virtuellen IMSA-Serie.

Mit einem zweiten, einem dritten und zuletzt dem ersten Sieg führt das MAHLE Racing Team aktuell die Tabelle in der SP9-Klasse an. Agustin Canapino und Alex Arana zählen mit dem Audi R8 LMS auch beim Eibach 3h-Rennen zu den Favoriten. Das trifft auch für Philipp Eng, Alexander Voß und Laurin Heinrich zu, die im BMW Z4 GT3 von BS+Competition beim dritten Rennen nur aufgrund eines Fehlers beim Boxenstopp den ersten Saisonsieg verpassten. In der Tabelle belegt das Trio Rang zwei vor dem Team Heusinkveld, das mit Dominik Baumann, Mats-Thorge Huthsfeldt und Jan Sentkowski einen Mercedes-AMG GT3 an den Start bringt. Das bestplatzierte Team aus der realen Nürburgring Langstrecken-Serie ist Phoenix Racing mit den Fahrern Mike Rockenfeller, Richard Westbrook und Kevin Volk.

In der Cup 2 für Porsche 911 GT3 Cup-Fahrzeuge führt H2-Performance SRT das Tableau an. Die Piloten sind Jens Hartrampf und Thomas Asmussen. Letzterer feierte im vergangenen Jahr mit einem BMW 325i in der Klasse V4 seine Premiere in der realen Nürburgring Langstrecken-Serie. Auf Rang zwei liegt Ascher Racing, Raceunion rund um Nürburgring Langstrecken-Serie-Pilot „Alex Autumn“ rangiert auf drei. In der Klasse Cup 3 (Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing) dominieren die waschechten Simracer. CoRe SimRacing führt nach drei Rennen vor ad hoc gaming by mydays Erlebniswerk und SimRC.de. Und auch in der SP3T-Klasse hat CoRe SimRacing die Nase vorne. Auf den Plätzen hier T3 Motorsport by BKP und die Mannschaft der Scuderia Augustusburg Brühl.

Die Rennen zur Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie werden in voller Länge live und kostenlos auf der offiziellen Webseite auf GT-Place gestreamt. Die Live-Übertragung beginnt bereits um 11 Uhr mit Vorberichten und Rückblicken von Patrick Simon und Olli Martini. Um 12:30 Uhr steigt die Übertragung in das Qualifying der SP9-Klasse bevor um 13 Uhr der Rennstart erfolgt.

Um 16:30 Uhr findet online die öffentliche Pressekonferenz statt. Neben den Klassensiegern sind dieses Mal Fabian Schiller, Jens Klingmann und Smudo dabei. Unter folgendem Link kann sich jeder einklinken: bit.ly/dnls-round4-pc

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