Jan Philipp Springob startet auch 2020 für Bremotion in der ADAC GT4 Germany, gemeinsam mit Maximilian Mayer teilt er sich einen Mercedes AMG GT4 – hier mehr dazu. Wir sprachen mit dem 19-Jährigen aus Olpe über seine Karriere im Motorsport und wie er die rennsportfreie Zeit überbrückt. Zudem erklärt er uns, was seine Karriere mit einem Zusammenstoß mit einem Reh zu tun hat.
Was bezeichnest du als dein bestes Rennen in deiner Motorsportkarriere und wieso? Und was sind deine schönsten Erinnerungen an deine Karriere?
Das war das erste Rennen der ADAC GT4 Germany 2019 in Hockenheim, wo ich die ersten Führungskilometer gesammelt habe. Wir konnten das erste Mal in der Saison unsere Leistung unterstreichen.
Die schönsten Erinnerungen sind ganz klar die zwei Meistertitel die ich im Kart eingefahren habe, die beiden deutschen Meistertitel im ADAC Kart Masters. Dort habe ich zwei Jahre hintereinander den Titel holen können und im zweiten Jahr sozusagen erfolgreich verteidigt habe.
Wo es Höhen gibt, gibt es auch Tiefen. Was ist, deiner Meinung nach, dein Tiefpunkt in deiner Karriere gewesen?
Einen richtigen Tiefpunkt gab es in meiner Karriere, zum Glück, noch nicht. Natürlich gab es auch ein paar schlechte Rennen, was vollkommen normal ist.
Aber es ist jedes Jahr schwierig am Ende der Saison, die neue Saison zu planen, wenn man noch nicht weiß, wie viele Sponsorengelder man zusammenbekommt und die Zukunft immer ziemlich ungewiss ist. Bisher war es immer so, dass bis in den Februar hinein immer Planungen da waren, aber noch nicht festgestanden hat, ob wir das Budget zusammenhaben – was aber bislang immer noch gereicht hat.
Was sind die Top 3 an deinen Rennstrecken, die du bereits selbst befahren hast? Und was zeichnen diese deiner Meinung nach aus?
Mein absoluter Favorit ist auf jeden Fall der Red Bull Ring, weil es eine sehr moderne Anlage ist. Die Strecke hat eine tolle Lage in den Bergen. Der Kurs hat einen schnellen und flüssigen Streckenverlauf. Gerade mit den Höhenunterschieden macht das schon recht viel Spaß.
Auf dem zweiten Platz ist Hockenheim, einfach weil ich die Strecke sehr mag. Es ist auch eine schnelle Strecke und man muss voll am Limit fahren, um schnell zu sein. Dadurch muss man sehr konzentriert sein, um keinen Fehler zu machen.
Als dritte Lieblingsstrecke würde ich Zandvoort nennen. Man kann viele Kurven der Strecke nicht einsehen und fährt blind hinein und man sich einfach auf sich selbst und das Auto verlassen muss und man weiß einfach nicht, was hinter dem nächsten Hügel auf einen wartet. Zudem hat man keine wirklichen Auslaufzonen, sondern es kommt der Kies – wenn man sich einmal verbremst, kann man das Auto nicht mehr wirklich abfangen.
Was ist das Kurioseste, was du bislang in deiner Karriere auf der Rennstrecke erlebt hast?
In meiner ersten Kartsaison, da war ich ungefähr 13 Jahre alt, habe ich in Kerpen ein Reh umgefahren. Das kam auf die Strecke gelaufen und als ich dem Reh ausgewichen bin, ist es genau in die gleiche Richtung gelaufen und mir sozusagen vors Kart gesprungen. Da ist aber alles gutgegangen, außer einem kaputten Frontschild ist mir zum Glück nichts weiter passiert.
Viele Rennpiloten überbrücken die Coronazeit mit Simracing. Wie sieht es bei dir aus? Nimmst du auch an solchen Veranstaltungen teil und fährst in deiner Freizeit virtuelle Rennen?
Ich habe seit Anfang des Jahres auch einen Simulator. Ich plane jetzt auch ein paar Rennen mitzufahren, aber eher mehr zum Spaß und um die Zeit jetzt ein bisschen zu überbrücken. Ich nutze das aber eher viel, um mein Unterbewusstsein zu trainieren und so die ganzen Abläufe und Strecken zu automatisieren.
Wie versuchst du ansonsten die Pause zu überbrücken, ehe es wieder mit dem Motorsport losgeht?
Die Zeit überbrücke ich, wie gesagt, ein bisschen mit Simracing und, wie vermutlich jeder Fahrer im Moment, viel Sport zu machen und sich einfach fit zu halten. Ansonsten habe ich im Moment etwas mehr Zeit als sonst für die Uni und kann etwas mehr lernen, als es in der Saison üblich ist.
2019 war deine erste Saison im GT-Sport. Findest du es im Nachhinein richtig, gleich in den GT4 gewechselt zu sein und nicht einen „Umweg“ über Nachwuchsformelserien gegangen zu sein?
Die Entscheidung direkt in den GT4 zu wechseln war absolut richtig! Ich bin direkt gut mit dem Auto klargekommen und für mich von Anfang an feststand, dass ich in den Tourenwagensport möchte und nicht in den Formelsport. Daher war es in meinen Augen nicht sinnvoll über den Formelsport zu gehen, da dort ein deutlich anderer Fahrstil erfordert wird, als im Tourenwagen. Zudem ist die ADAC GT4 Germany eine gute Einstiegsserie in den höheren Motorsport.
Wie stark wird deine Planung auf die 2020er Saison durch die Coronakrise beeinflusst?
Es ist natürlich schwer vorherzusagen, wann es wieder losgeht, gerade mit den neuen Regeln zu Großveranstaltungen. Es ist ungewiss, wann wir endlich wieder Rennen fahren können. Letzten Endes haben damit aber gerade alle zu kämpfen. Mein Plan für diese Saison ist letzten Endes der Gleiche und jetzt heißt es abwarten und das Beste aus der aktuellen Situation zu machen.
Wer weitere Informationen zu „JP“ Springob erhalten möchte, dem empfehlen wir einen Blick auf seine offizielle Facebookseite bzw. seine Webseite.
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