Luci Trefz absolvierte 2019 seine Debütsaison im Automobilsport. Der Youngster fuhr für Leipert Motorsport in der ADAC GT4 Germany und der GT4 European Series. Gemeinsam mit Marcus Paverud wurde er Meister in der Pro-Am-Cup der GT4 European Series – hier mehr dazu. Wir unterhielten uns mit Luci Trefz über seine Saison:
Platz 4 in der Gesamtwertung in der Debütsaison der ADAC GT4 Germany – was du damit vor der Saison gerechnet, dass du dich am Saisonende so weit vorne klassifizieren kannst?
Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet Anfang des Jahres! Ich wäre mit Platz fünf bis zehn mega happy gewesen. Das wir jetzt Gesamtvierter wurden, hat mich sehr überrascht. Klar zwei Punkte haben auf Position drei gefehlt, dass war etwas traurig zum Schluss. Aber mit Platz vier können wir sehr zufrieden sein, in meiner ersten Saison.
Wie zufrieden bist du mit dem Saisonverlauf in der ADAC GT4 Germany?
Am Anfang lief es nicht gut. In Oschersleben waren wir noch nicht ganz dabei, bei den vorderen Plätzen. Am Red Bull Ring lief es, nach meiner Flugshow, nicht ganz optimal – da war eigentlich nur das Qualifying gut. Ab Zandvoort lief es aber schon gut. Nürburgring war, mit unserem ersten vierten Platz, auch super. Hockenheim, mit unserem Sieg und einen vierten Platz, hat uns weit nach vorne gespült in der Meisterschaft. Eigentlich können wir zufrieden sein mit unserem Saisonverlauf, der Start war aber etwas holprig.
Bei deinem Heimrennen in Hockenheim konntest du vor deinen Freunden deinen ersten Gesamtsieg im Automobilsport einfahren – wie besonders war dieser Moment für dich?
Das war, wenn ich ehrlich bin, der schönste Moment der ganzen Saison, der Sieg in Hockenheim in meinem Heimrennen. Ich hatte viele Freunde und einige Familienmitglieder dabei, es war ein sehr schönes Erlebnis. Es war etwas womit ich gar nicht gerechnet habe, da wir von Platz zehn ins Rennen gestartet sind. Ich war mega glücklich! Auch der Schluss war richtig knapp, weil ja eine Safety Car-Phase kam, die das ganze nochmal aufgewirbelt hat. Dafür war der Sieg umso schöner! Ich war damit einfach nur mega happy. Es hatte einfach alles gepasst.
Zu dem bist du auch in der GT4 European Series an den Start gegangen. In der Pro-Am-Klasse konntest du dir dort den Titel sichern. Hätte dir jemand vor der Saison gesagt, dass du in dieser Saison einen Titel in der GT4 European Series einfahren wirst, wie hättest du reagiert?
Ich glaube da hätte ich genauso reagiert. In der European Series wusste ich, dass es bis zu 40, manchmal 45, Autos sind, da wird es schwer sein. Vor Monza war ich mit einer Top 5-Platzierung zufrieden. Aber wir haben relativ früh gemerkt, dass wir gut dabei sind. Im ersten Qualifying war ich direkt unter den Top 10 von über 40 Autos, da hat man schon gemerkt, dass wir gut dabei sind und bei der Musik mitspielen. Nachdem wir in Brands Hatch die Führung übernommen haben hieß es, dass wir hart arbeiten müssen um die Führung zu behalten. Der Schlüssel zum Erfolg in diesem Jahr war eigentlich, dass wir immer gepunktet haben, nie einen Fehler gemacht haben und deswegen haben wir die Meisterschaft gewonnen. Wir sind regelmäßig ins Ziel gekommen und hatten nie Ausfälle.
Wie zufrieden bist du mit dem Saisonverlauf in der European Series?
Die European Series-Saison verlief generell ohne Probleme und ohne Fehler. Es war eine perfekte Saison, auf gut Deutsch gesagt! Wir waren schnell, wir waren gut dabei, Auto lief immer Top – außer in Misano, da ist die Zündspule kaputt gegangen, aber auch so konnten wir ein einigermaßen gutes Ergebnis einfahren und Punkte mitnehmen. Wir waren bei jedem Rennwochenende mindestens einmal auf dem Podium, manchmal sogar zweimal. Und ja, da war einfach alles perfekt, auch mit meinem Teamkollegen
Wie stark unterscheidet sich die GT4 European Series von der ADAC GT4 Germany und welche Serie hat dir in der Saison 2019 mehr Spaß bereitet?
Die GT4 European Series hat viel mehr Starter gehabt, als die ADAC GT4 Germany, aber in der GT4 Germany hatten wir viel mehr Publicity. Das heißt, wir hatten auf Sport 1 die TV-Übertragung, so dass viele Familienmitglieder und Freunde die Rennen besser verfolgen konnten. Auch mehr Zuschauer waren bei den Rennen dabei und es gab Autogrammstunden. Da war schon viel geboten. Das war in der GT4 European Series eher weniger, da waren immer sehr wenige Zuschauer dabei. Aber an sich unterscheiden sich die beiden Rennserien nicht so stark. Beide machen einen guten Job, mit beiden war ich sehr zufrieden. Bei der ADAC GT4 Germany waren halt die vielen Zuschauer das Tolle.
Du warst auch für den Gewinn der Sean Edwards Trophy nominiert – hat es dich frustriert diese Wertung nicht gewonnen zu haben?
Ja, ich war für die Sean Edwards Trophy von der Sean Edwards Foundation nominiert. Klar, als ich nicht gewonnen habe, war ich etwas traurig, weil ich wäre echt gerne dabei gewesen, auch gerade für die Sicherheit im Motorsport. Aber wie es halt manchmal im Leben ist, man kriegt nicht immer alles. Dann müssen wir halt im nächsten Jahr hart weiter arbeiten und weiter gute Ergebnisse einfahren, damit es vielleicht im nächsten Jahr klappt.
2019 war deine erste Saison im Automobilsport, wie schwer fiel dir die Umgewöhnung vom Kart auf den Mercedes AMG GT4?
Von Kart in den GT4 war am Anfang schon ein großer Unterschied. Ich musste mich erstmal einfahren und in alles einlernen. Ich kam damit relativ früh zurecht, da ich sagen muss, dass der AMG sich richtig gut fahren lässt und auch schön. Damit war ich natürlich sehr zufrieden. Ein Vorteil war natürlich, dass ich beide Serien gefahren bin, dass hat natürlich auch einiges gebracht. Am Anfang war es schwerer, aber nach den ersten Testtag oder den ersten zwei Stunden im Auto hat man sich dran gewöhnt gehabt. Das ging eigentlich relativ schnell.
Kannst du uns schon einen Ausblick auf deine Saison 2020 geben? Wirst du der GT4-Szene treu bleiben, oder liebäugelst du bereits mit einem Aufstieg in die GT3-Klasse?
Für 2020 kann ich leider noch keinen Ausblick geben, weil es noch nicht alles geregelt ist. Aber eines kann ich sagen: Ich werde dem Motorsport treu bleiben!
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