Jan Philipp Springob feierte 2019 sein Debüt im Automobilsport. Gemeinsam mit Oliver Mayer startete der Youngster für Bremotion in der ADAC GT4 Germany. Während Mayer der Meister der Trophy-Wertung wurde – hier mehr dazu – beendete Springob die Saison auf Rang drei in der Junior-Wertung. Wir unterhielten uns mit Jan Philipp Springob über seine Saison:
Du hast 2019 deine erste Saison im Automobilsport absolviert – wie schwer fiel dir die Umgewöhnung vom Kart auf den Mercedes AMG GT4?
Ich bin eigentlich von Anfang an relativ gut klar gekommen. Das Fahrgefühl, im Vergleich zum Kart, ist ziemlich ähnlich, dadurch konnte ich die Grunderfahrung gut übertragen. Wir sind in Oschersleben das erste Mal überhaupt in einem GT4 gefahren. Ich habe vorher auch nur einen halben Testtag in einem Cup-Porsche absolviert, also das war für mich komplettes Neuland. Aber ansonsten konnte ich mich gut umgewöhnen.
Dein Teamkollege war Oliver Mayer, welcher Unmengen an Erfahrung in seiner Karriere gesammelt hat – wie sehr konnte er dich so unterstützen?
Ich habe hauptsächlich von seiner Routine profitiert. Er kannte den ganzen Ablauf, dadurch hat er eben eine gewisse Ruhe ausgestrahlt. Das war gerade für mich am Anfang sehr wertvoll, da für mich eigentlich alles neu war. Zeitentechnisch war das Ganze eher andersrum, weil ich eigentlich immer relativ deutlich schneller war.
Zudem unterstützte Marek Böckmann Bremotion als Coach und Mentor – wie sehr konnte er dir weiterhelfen und wie wichtig war seine Rolle im Team in der Saison 2019?
Ohne Marek hätten wir auf jeden Fall nicht da fahren können, wo wir in diesem Jahr gefahren sind. Er hat einen wesentlichen Teil zu den Erfolgen beigetragen. Durch seine Erfahrung im GT3 hat Marek viele Tipps mitbringen können. Er hat mit uns die Daten analysiert und war auch mitverantwortlich für die Strategie. Da bin ich ihm auch sehr für dankbar, da er mir als Fahrer sehr geholfen hat.
In Hockenheim konntest du in deinem Qualifying mit Platz zwei dein beste Saisonergebnis einfahren und fuhrst zudem in beiden Rennen die schnellste Rennrunde – wie zufrieden warst du nach dem Rennwochenende und hast du vor der Saison damit gerechnet, dass du bei deinem fünften Rennwochenende im GT-Sport so eine Leistung zeigen kannst?
Wir haben damit Anfang des Jahres nicht wirklich mit gerechnet. Nachdem wir in Spielberg im Qualifying auf Platz fünf standen, war mein persönliches Ziel, dass ich im Qualifying unter die ersten Drei komme und eventuell noch ein Rennen anführe. Das es dann so gekommen ist, macht mich natürlich sehr zufrieden, weil ich mein Potenzial zeigen konnte. Bereits am Start, als ich den ersten überholen konnte und meinen kompletten Stint das Rennen angeführt habe. Das hat an dem Wochenende auf jeden Fall gezeigt, wie konkurrenzfähig wir sind. Da hat man sonst noch nicht so gesehen, da vorallem am Anfang der Saison die Erfahrung gefehlt hat und wir im zweiten Rennen immer von weiter hinten starten mussten, als Olli das Qualifying gefahren ist.
Bis zum letzten Saisonrennen konntest du, gemeinsam mit Oliver Mayer, alle Rennen in den Punkten beenden, ehe ihr im letzten Rennen ausgeschieden seid. Wie sehr hat es dich geärgert, dass eure Punkteserie so gerissen ist?
Das war natürlich sehr ärgerlich, weil es keine eigenverschuldete Kollision war und durch einen Gaststarter ausgelöst wurde. Das war traurig für uns, gerade für mich, da ich das letzte Rennen nicht mehr fahren konnte.
Wie zufrieden bist du mit deiner Saison im generellen?
Ich bin komplett zufrieden mit der Saison. Ich habe gezeigt was ich kann, und was für ein Potential ich habe. Wir sind nie trainieren gewesen und andere haben dafür sehr viel trainiert in diesem Jahr. Und was wir mit dem wenigen Training erreicht haben, macht uns sehr zufrieden.
Die Debütsaison der ADAC GT4 Germany liegt nun hinter uns – wie bewertest du die Serie nach der ersten Saison?
Ich finde die Serie an sich sehr gut. Dadurch, dass sie mit dem ADAC GT Masters gekoppelt und wir im Rahmenprogramm fahren, haben wir auch die selben Zuschauer. Ich höre auch von vielen Leuten, dass die GT4 Rennen spannender der sind, als die im GT Masters selber. Es wird mehr überholt und es gibt mehr Action. Ich denke, dass es im nächsten Jahr deutlich mehr Fahrer und Teams geben wird, weil viele in diesem Jahr noch abgewartet haben wie sich die Serie entwickelt. Ich glaube auch, dass das Niveau nochmal deutlich mehr ansteigt und wir ein komplett volles Fahrerfeld haben werden.
Kannst du schon einen kleinen Ausblick auf deine Saison 2020 geben? Wirst du wieder in der ADAC GT4 Germany starten?
Ich kann leider noch keinen Ausblick auf 2020 geben. Momentan stecken wir noch in den Verhandlungen und Planungen. Es ist noch alles offen.
Was sind deine Ziele in deiner motorsportlichen Karriere?
Ich möchte ganz klar ein Werksfahrer werden. Im Idealfall bei Mercedes. Und dann natürlich im ADAC GT Masters fahren und allen großen Rennen weltweit. Das Ziel ist es dann auch möglichst erfolgreich zu sein und viele Rennen zu gewinnen. Und das in 20-30 Jahren andere Rennfahrer mich als Vorbild haben, weil ich eben viel erreicht habe. Am Ende meiner Karriere möchte ich dann dem Motorsport als Coach oder Ingenieur treu bleiben.
Wer weitere Informationen zu Jan Philipp Springob erhalten möchte, dem empfehlen wir einen Blick auf seine offizielle Facebookseite bzw. seine Webseite.
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