Mit einer Demorunde vor dem VLN-Saisonfinale 2019 verabschiedete sich Andreas Schall in den motorsportlichen Ruhestand. Schall umrundete die Nürburgring-Nordschleife mit einem Ford Escort RS2000.
Der Ford Escort RS2000, mit dem Andreas Schall die Runde fuhr, ist ein besonderes Fahrzeug. Der 80-jährige Schall wurde im Jahr 1988 mit dem Wagen Vizemeister in der VLN. Nun verabschiedete er sich vor dem 44. DMV Münsterlandpokal in den motorsportlichen Ruhestand.
„Das war ursprünglich ja auch meine Idee, alle waren begeistert, als sie davon gehört haben. Der Ralf hatte zuvor immer zu mir gesagt, du glaubst das nicht, wieviele Leute immer nach dir fragen. Das war eine geile Runde. Es war ein super Tag. Ich habe es vom ersten bis zum letzten Meter genossen. Ich bin extra nicht so schnell gefahren. Die Sportwarte sind an den Randstein gekommen, und haben mir gewinkt. In der außergewöhnlichen Form hatte ich das nicht erwartet“, so wird Andreas Schall von der VLN-Website zitiert.
Andreas Schall war nicht alleine auf der Demorunde unterwegs. Sein Sohn Andreas begleitete ihn in einem Opel Astra V8 Coupé aus der DTM. Zwischen 2004 und 2006 ging die Schall-Familie mit diesem Opel auf der Nordschleife an den Start. „Es hat einfach alles gepasst. Die Rahmenbedingungen waren wunderschön. Wir hatten schönstes Herbstwetter. Dass es beim letzten Lauf der Saison auch noch relativ warm ist, das konnte man nicht erwarten. Ein ganz großes Dankeschön an die VLN. Das wissen wir sehr zu schätzen“, sagt Ralf Schall, der auf der speziellen Runde um die Nordschleife ebenfalls unvergessliche Momente erlebte: „Die Zuschauer haben mit ihren Fahnen und die Streckenposten mit ihren Flaggen gewinkt. Mein Vater hat mich vor über 30 Jahren zum Motorsport gebracht, ansonsten würde ich jetzt wahrscheinlich Tennis oder Fußball spielen. Deswegen war es auch für mich eine besondere Geschichte. Es hat mich mit Stolz erfüllt, dass ich ihn mit in den Rennruhestand begleiten durfte. Das war Gänsehaut pur.“
Ralf und Andreas Schall fuhren gemeinsam über 200 VLN-Rennen. Dabei fuhr das Vater-Sohn-Duo 79 Klassensiege ein. Insgesamt konnte Andreas Schall 98 Klassensiege und 45 Gruppensiege einfahren – sein Sohn hat ihn 104 bzw. 65 Siegen in beiden Wertungen bereits überholt. Zuletzt startete Andreas Schall im Jahr 2014 in der VLN. Gemeinsam mit seinem Sohn steuerte er einen Mercedes-Benz 190E beim ROWE DMV 250-Meilen-Rennen. Das Fahrzeug aus der H3-Klasse erreichte in dem vierstündigen Rennen die Zielflagge nicht.
„Ich habe zwar noch eine gültige Nordschleifen-Permit. Aber, das war das letzte Mal, dass ich mich in ein Rennauto gesetzt habe. Ich habe das jetzt eingesehen. Ich bin so viel gefahren, mindestens drei Mal um die Erde, allein auf der Nordschleife“, so Schall weiterhin gegenüber der VLN. Doch der Nordschleife wird er weiterhin treu bleiben. „Ich komme nächstes Jahr auf jeden Fall wieder rauf, dem Ralf zugucken und eine Rennwurst essen. Die habe ich jahrzehntelang gegessen. Die Würste im Schwabenland sind auch gut, aber die da oben, die schmecken einfach.“
Alle Artikel zu den Themen: Andreas Schall, VLN