Marius Zug und Gabriele Piana konnten für RN Vision STS Racing das Debütrennen der ADAC GT4 Germany in Oschersleben gewinnen. Im Gespräch mit GT-Place zeigte sich das Duo danach sehr glücklich.
Mit diesem Ergebnis rechneten nicht mal die Piloten selbst – Marius Zug und Gabriele Piana gewinnen im RN Vision STS Racing BMW M4 GT4 den ersten Lauf in der Geschichte der ADAC GT4 Germany. Bereits im Qualifying konnte der 16-Jährige Marius Zug, der am heutigen Samstag erst sein viertes Rennen im Automobilsport fuhr, überzeugen.
Am frühen Samstagmorgen im 15-minütigen Zeittraining, welches durch mehrere Unterbrechungen mit der Roten Flagge zerhackt wurde, qualifizierte sich Marius Zug bereits auf der 2. Position. Gabriele Piana stellte danach hervor, dass die Runde in der allerletzten Sekunde gesetzt wurde. Wäre der BMW M4 GT4 mit der Startnummer 7 nur wenige Augenblicke später über die Ziellinie gekommen, hätte Zug die Runde nicht mehr setzen können. „Der zweite Startplatz ist natürlich spitze. Die Streckenbedingungen machten das Fahren etwas schwierig. Insgesamt bin ich mit meiner Leistung aber richtig zufrieden“, so der Youngster selbst nach dem Zeittraining.
Marius Zug erwischte um kurz nach 11 Uhr Ortszeit einen sehr guten Start. Der 16-Jährige stürmte in seinem BMW M4 GT4 der Mannschaft aus Mönchengladbach gleich auf den ersten Metern in Führung und konnte sich sofort einige Meter von seiner Konkurrenz absetzen. In der ersten Rennhälfte musste Zug nach zwei Safety Car-Phasen die Restarts gestalten und meisterte diese souverän. Im Nachhinein gab Zug zu, dass sein Fahrzeug in den ersten Runden leichte Vorteile hatte, aber danach denselben Speed hatte, wie die anderen BMW M4 GT4 im Feld.
Beim Boxenstopp übernahm schließlich der Italiener Gabriele Piana den BMW M4 GT4 von RN Vision STS Racing. Um keine Strafe wegen eines Unsafe Releases zu riskieren, hatte Piana vorm anfahren aus der Box den annähernden KTM durchgelassen, da er wusste, dass er den wendigen KTM, welcher sich innerhalb einer halben Renndistanz vom 23. Startplatz in die Spitzengruppe vorgekämpft hatte nicht halten können würde. Das Ziel von Piana lag darauf nichts zu riskieren und so durch eine unnötige Strafe Punkte zu verlieren.
Somit machte es sich Gabriele Piana, nach dem Boxenstopp, an zweiter Stelle hinter dem führenden KTM gemütlich. Doch von hinten flog der zweite KTM an und konnte, rund zehn Minuten vor Rennende, den BMW passieren. Somit lag der RN Vision STS Racing M4 GT4 kurzzeitig auf der 3. Position, doch dann rutschte der Führende KTM von der Piste und fiel einige Positionen zurück und auch der KTM, welcher kurz zuvor Piana überholen konnte, bekam eine Durchfahrtsstrafe, da er, laut den Sparkommissaren, eine Kollision ausgelöst hatte. Damit „erbte“ Piana schließlich wieder die Führung, doch er musste nochmal zittern. Wenige Minuten vor Rennende kam das Safety Car zum dritten Mal auf die Strecke und das Rennen wurde für die letzte Runde nochmal freigegeben. Piana wusste zu diesem Zeitpunkt, dass seine Reifen nicht mehr im besten Zustand sind und versuchte das restliche Feld mit einem taktischen Restart zu überraschen und dies gelang! Somit fahren Marius Zug und Gabriele Piana den Premierensieg in der Geschichte der ADAC GT4 Germany ein!
Im Gespräch mit dieser Seite bestätigte Piana nach diesem Rennen, dass er mit diesem Sieg nicht gerechnet hat, da der M4 GT4 in der Motorsport Arena Oschersleben nicht das schnellste Auto ist und auch über eine Renndistanz nicht das schnellste Auto ist. Doch man muss solche Gelegenheiten ausnutzen, wenn die Konkurrenz Fehler macht und solche Punkte muss man für die Meisterschaft unbedingt mitnehmen.
Für das morgige Rennen muss das Duo Marius Zug/Gabriele Piana einen sieben Sekunden längeren Pflichtboxenstopp absolvieren, was man als Rennsieger in der ADAC GT4 Germany anstelle von Zusatzgewicht bekommt. Dies erschwert die Angelegenheit für die Rennsieger des ersten Rennens in der Geschichte der Serie erheblich am Sonntag das Ergebnis zu wiederholen.
Alle Artikel zu den Themen: ADAC GT4 Germany, Gabriele Piana, Marius Zug, RN Vision STS Racing