Gemeinsam mit Jeroen Bleekemolen und Chris Mamerow fuhr Florian Strauß beim VLN-Saisonauftakt die Viper GT3-R von Zakspeed.
Wir unterhielten uns mit Florian Strauß:
Du fuhrst den 1. VLN Lauf gemeinsam mit Jeroen Bleekemolen und Chris Mamerow in der Zakspeed Viper GT3-R – wie zufrieden bist du mit dem Rennen?
Grundsätzlich bin ich und das Team Zakspeed sehr zufrieden mit dem ersten Rennen. Nach den Test- & Einstellfahrten stand das Team vor einer Mamut Aufgabe die Zakspeed Viper für den ersten VLN Lauf an den Start zu bringen, dass wir das Rennen ohne Zwischenfälle beenden konnten zeigt mit wie viel Engagement und Herzblut das Team das Projekt angeht. Es waren die ersten Schritte der Viper GT3-R auf der Nordschleife überhaupt und die haben sich schon gut angefühlt. Somit war klar, dass es für uns ein Testrennen wird und noch viel Entwicklungsarbeit vor uns liegt. Mit Jeroen und Christian habe ich zwei tolle Teamkollegen von denen ich so viel wie möglich lernen möchte.
Viele Fans waren bei den Test- und Einstellfahrten überrascht, als Zakspeed die Viper aus dem Anhänger holte. Seit wann läuft das Projekt bereits und seit wann bist du in diesem involviert?
Ich bin mir sicher, dass da einige ins Staunen kamen. Natürlich ist es ein gut überlegtes Projekt was zuvor langfristig geplant wurde. Details dazu kann ich allerdings nicht Preis geben.
Die Zakspeed Viper ist für viele VLN-Fans ein absolutes Kultobjekt. Wie fühlt es sich an, nun bei der Wiedergeburt der Legende dabei zu sein?
Es ist ein überragendes Gefühl, ich bin sehr dankbar und stolz Teil einer solchen Historie zu sein. Jetzt schon haben wir eine enorm starke und große Fanbase, diese Unterstützung ist fantastisch und stärkt uns.
Kannst du uns etwas zu deinem weiteren motorsportlichen Jahresplan sagen? Wirst du erneut am Steuer der Viper Platz nehmen bzw. auch in einer anderen Meisterschaft an den Start gehen?
Das Team Zakspeed muss jetzt schauen ob man das Fahrzeug auf die Nordschleife adaptiert bekommt. Ganz klar, wir wollen mit dem Fahrzeug konkurrenzfähig sein sonst hat das keinen Sinn. Durch meine Zusammenarbeit mit dem Team 2016, bin ich mir der Fähigkeiten der Mannschaft sehr bewusst und bin sehr zuversichtlich, dass wir ein ordentliches Paket auf die Beine stellen können. Daraus wird sich dann final die BOP ergeben und davon wird abhängen ob ich wieder am Steuer der Zakspeed Viper GT3-R platznehmen darf.
Bislang warst du im Nissan GT-R GT3 unterwegs – was sind die Hauptunterschiede vom Nissan zur Viper?
Beides sind auf ihre Art bullige Rennfahrzeuge, die Viper ist trotzdem kompakter auch wenn die Motorhaube endlos erscheint. Gerade auf der Nordschleife ist es wichtig die Proportionen seines Autos genau einschätzen zu können, besonders um sich durch den Verkehr zu schlängeln. Nach meinen ersten Eindrücken liegen keine Welten zwischen den beiden Rennwagen, die Viper hat mir ihrem kürzeren Radstand ein etwas agilere Vorderachse die das Einlenkverhalten verbessert.
Du hast über die GT Academy den Sprung in den Motorsport geschafft – wie lief das ganze damals ab?
Angefangen hat alles mit Playstation und Gran Turismo, viel Schweiß und Verzweiflung um sich über Hotlaps online zu qualifizieren. Nachdem im Anschluss die Hürde nationales Finale noch genommen wurde ging es mit den 12 Besten für das Racecamp nach Silverstone. Dann began für jeden Simracer der Traum, unterschiedlichste Fahrzeuge in den verschiedensten Herausforderungen auf der Strecke bewegen. Es war nahezu unmöglich sich im Vergleich zur Konkurrenz einzuschätzen, somit war jede Eliminierung der Kandidaten eine Zitterpartie. Am Ende schaffte ich den Einzug unter die letzten 4 und stand im Finale. Mein erstes und vielleicht wichtigstes Rennen fand dann typisch für England im strömenden Regen statt, aber ich konnte das Rennen gewinnen und wurde Nissan GT Academy Deutschland Gewinner 2013. Im Anschluss verbrachte ich 2 Monate in England und erfuhr mir meine Internationale Lizenz, mit der ich dann 2014 abgesehen vom Klassensieg bei den 24 Stunden von Dubai im GT4 direkt in der GT3 Kategorie startete und direkt im ersten Jahr gemeinsam mit Nick Heidfeld das erste Mal beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring antrat.
Welche Tipps kannst du Simracern geben, die in den realen Motorsport wechseln möchten?
Erstmal bin ich beeindruckt wie sich das Simracing in den letzten Jahren entwickelt hat. Aktuell gibt es zwar keine Nissan GT Academy, aber das Simracer im realen Motorsport beeindrucken können ist kein Geheimnis mehr. Mit Mclaren’s Fastest Gamer, Superracer gab es andere Wettbewerbe in der Vergangenheit die zu einem realen Cockpit geführt haben. Wichtig ist diesen Traum nicht aufzugeben und sich sowohl im virtuellen wie realem Motorsport gut zu vernetzen und Chancen war zu nehmen. Ich war 29 als ich gewann, es braucht also auch Geduld.
Wer weitere Informationen zu Florian Strauß erhalten möchte, dem empfehlen wir einen Blick auf seine offizielle Facebookseite.
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