2018 feierte Jakob Schober sein Debüt im GT-Sport – er fuhr in der GT4 European Series bei Lechner Racing. In diesem Jahr wird er, gemeinsam mit Felix von der Laden, für das TeamGT in der neuen ADAC GT4 Germany starten.
Wir unterhielten uns mit Jakob Schober:
2018 fuhrst du gemeinsam mit Florian Janits für Lechner Racing in der GT4 European Series. Wie zufrieden bist du mit dieser Saison?
Ehrlicherweise muss ich schon sagen, dass wir uns vor der Saison mehr erwartet haben. Unser Speed und unsere Rundenzeit waren übers Jahr hinweg zwar sehr zufriedenstellend, leider konnten wir dies aber nicht richtig in Ergebnisse umsetzten. Aufgrund unseres sehr niedrigen Budgets hatten wir letzte Saison nicht Mal zwei komplette Testtage, wodurch wir an den Rennwochenenden ständig von technische Defekten und kleinen Fehler begleitet wurden, die auf so einem hohen Niveau sofort bestraft werden. Die Rennen am Hungaroring (3. Platz) und in Brands Hatch (8. Und 10. Platz) waren die einzigen, wo wir fehlerfrei ins Ziel kamen.
In der Serie gingen pro Rennwochenende über 40 Autos an den Start. Wie schwierig war es, sich in diesem Feld zu behaupten und vor allem in Qualifying eine freie Runde zu bekommen?
Vor allem auf kleinen und engen Strecken wie Zolder und Brands Hatch war die große Anzahl an Startern eine große Herausforderung. Im Qualifying muss man sich die Runde einfach so einteilen, dass man eine freie Runde zusammenbekommt. Die Rennen machen mit so vielen Autos natürlich einen großen Spaß – da wird es nie langweilig!
Vor der Saison 2018 hattest du, neben den GT4, auch einen TCR-Tourenwagen getestet. Was gab am Ende den Ausschlag in Richtung GT4?
Nach meinem Sieg in der BMW 325 Challenge 2017 bekam ich die Möglichkeit den VW GTI TCR von Engstler Motorsport zu testen und war sofort begeistert. Ich entschied mich dann aber dennoch für die GT4 Serie, da ich dem Lechner Racing Team schon seit vielen Jahren sehr verbunden bin und sie mich immer sehr gefördert haben. Dennoch bin ich ein großer Fan von Engstler Motorsport und der TCR Germany und verfolge natürlich alle Rennen!
2019 startest du gemeinsam mit Felix von der Laden in einem McLaren vom Team GT in der ADAC GT4 Germany. Mit welchen Zielen startest du in die Saison?
Jetzt zu Saisonbeginn ist es sehr schwierig Ziele für die Saison zu nennen. Unser Traum wäre natürlich das ein oder andere Podium, aber wir sind uns bewusst, dass dies eine sehr schwierige Aufgabe wird.
Felix von der Laden wird, voraussichtlich, der bekannteste Fahrer im Feld sein. Findest du den Trubel und die Aufmerksamkeit um dieses Fahrzeug eher als Nachteil, oder motiviert einen das zusätzlich?
Ich lernte Felix bereits 2017 kennen, als er in der KTM Rookies Challenge seine ersten Erfahrungen im Motorsport sammelte. Ich war sofort fasziniert von seinen Videos und beeindruckt, wie er es schafft der breiten Masse den Motorsport näher zu bringen. Ich wusste damals schon, dass wir genau so Typen wie Felix im Tourenwagensport brauchen, denn nur mit den Zuschauern und Fans wird der Motorsport in Zukunft überleben. Dies war auch der Grund, warum ich unbedingt Teil dieses Projekts sein wollte und zum Glück sah dies das Team um Bernhard Laber und dem Team GT genauso! Ich bin schon sehr gespannt auf das erste Rennwochenende in Oschersleben und bin mir sicher, dass die (hoffentlich zahlreichen) Zuschauer uns extrem motivieren werden.
Die ADAC GT4 Germany wird in diesem Jahr erstmals ausgetragen – was erwartest du dir von dieser Rennserie?
Ich erwarte mir ca. 30 Autos, spannende Rennen und ein sehr stark besetztes Fahrerfeld. Wenn man die ADAC GT Masters mit anderen internationalen GT3 Serien vergleicht, sieht man sofort welche Teams und Fahrer um den Sieg kämpfen. Der ADAC schafft es seine Serien sehr gut zu vermarkten, daher bin ich mir sicher, dass die ADAC GT4 der GT4 European Series um nichts nachstehen wird.
Zuletzt konntest du den McLaren 570S in Barcelona testen. Wie stark unterscheidet er sich vom Mercedes AMG GT4? Und welches Fahrzeug liegt dir mehr?
Ich muss sagen, dass ich mich im McLaren sofort wohl fühlte. Das Auto ist durch sein Mittelmotorkonzept von der Balance her wirklich unglaublich. Der Mercedes ist von der Technik am neuesten Stand und die ganzen Einstellmöglichkeiten (Traktionskontrolle, ABS,…) sind der Wahnsinn. Ich muss sagen, dass sowohl Mercedes als auch McLaren geniale Autos sind und ich sehr froh bin mit diesen Autos fahren zu dürfen. Ich denke aber das der McLaren meinem Fahrstil besser entgegen kommen wird.
Zusätzlich wirst du auch in der neuen Porsche Sprint Challenge Central Europe tätig sein. Kannst du diese Serie einmal genauer beschreiben und was wird da deine Rolle sein?
Die Idee hinter der Porsche Sprint Challenge Central Europe ist einen Markenpokal für Porsche Cayman GT4 zu etablieren, so wie es im GT3 Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich funktioniert. In dieser Serie können auf der einen Seite junge Kartfahrer ihre ersten Erfahrungen im Tourenwagensport sammeln und auf der anderen Seite ambitionierte Gentleman Fahrer um Siege und Trophäen kämpfen. Diese Serie glänzt mit sehr viel Fahrzeit (2 Sprint Rennen & 1 Endurance Rennen) für vergleichsweise wenig Budget. Nach jetzigem Stand werde auch ich bei einigen Rennen am Start sein und mir das Auto mit jemandem teilen.
Wer weitere Informationen zu Jakob Schober erhalten möchte, dem empfehlen wir einen Blick auf seine offizielle Facebookseite.
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