Die ADAC GT4 Germany boomt, doch wie blicken die Teams auf die Rennserie? Gemeinsam mit Veit-Valentin Vincentz, dem Teamchef vom RN Vision STS Racing Team, gehen wir dieser Frage nach.
Das RN Vision STS Racing Team wird in diesem Jahr mit zwei BMW M4 GT4 in der neuen ADAC GT4 Germany starten – der Youngster Marius Zug und Gabriele Piana sind bereits als erstes Fahrerduo im Team von Veit-Valentin Vincentz und Marek Zuchowski bestätigt. Zusätzlich wird das Team auch erneut mit zwei M4 GT4 in der GT4 European Series starten. Abseits der Programme mit dem BMW will man auf nationaler Ebene auch im Porsche Sports Cup und der DMV NES 500 zumindest Gaststarts absolvieren.
„Der ADAC hat mit dem Einstieg in das GT4 Programm eine hervorragende Plattform für diese Klasse in Deutschland geschaffen“, so Vincentz. „Meine Erwartung ist, das dieses Format eine sehr gute Basis sowohl für junge Piloten, die ihr Talent zum Einstieg in den GT-Sport unter Beweis stellen möchten ist, als auch für ambitionierte Gentlemen-Driver eine leistungsstarke Rennserie darstellt.“
Mehrere GT4-Teams gehen davon aus, dass die neue ADAC GT4 Germany eines der qualitativ stärksten, wenn nicht sogar das qualitativ stärkste, GT4-Felder weltweit haben wird. „Ich denke, die ADAC GT4 Germany wird in ihrer Premierensaison 2019 besondere Aufmerksamkeit genießen. Es haben sich erfolgreiche, etablierte GT-Teams angemeldet, die auch ein Magnet für starke Fahrer sind, um sich im Top-GT4-Sport zu beweisen. Eines steht fest: Wer hier unter den Top 5 fährt, der kann am Lenkrad drehen und hat ein Topteam im Rücken„, so Veit-Valentin Vincentz. Dazu versucht der Teamchef vom RN Vision STS Racing Team das Feld in der ADAC GT4 Germany mit dem in der GT4 European Series zu vergleichen: „Ich schätze das Level vergleichbar mit der GT4 European Series ein. Hier lagen beim Qualifying Platz 1 bis 20 teilweise innerhalb einer Sekunde.“
Die ADAC GT4 Germany wird im Rahmenprogramm des ADAC GT Masters fahren und somit vor einer großen Zuschauerkulisse starten. In den letzten Jahren ist die Zuschauerzahl in Deutschlands Top-GT-Rennserie deutlich gestiegen (hier haben wir die Entwicklung der Zuschauerzahlen in den letzten Jahren analysiert). Zudem wird die ADAC GT4 Germany auch auf Sport1 übertragen: Der Sender wird einige Rennen im FreeTV übertragen und weitere im PayTV (hier haben wir für euch alle Infos zur Übertragung der ADAC GT4 Germany bei Sport1).
„Die ADAC GT4 wird sicherlich zu noch mehr Zuschauerzahlen am Rennwochenende führen. Hier wird das geboten werden, was vielen Motorsport-Fans fehlt: Großes Starterfeld, viele verschiedene Hersteller und Teams, leistungsstarke seriennahe Fahrzeuge, bei denen ein Rempler nicht gleich Performance kostet, und heiße Kämpfe in einem bunt gemischten Feld. Mich erinnert die Entwicklung ein wenig an die “Goldene Zeit der DTM” … 1987 sah das Feld (damals aktuell) ähnlich aus. Der Sport und das Feld sind es allemal. Ich hoffe die wachsende GT4 Plattform schafft es, sich ähnlich zu etablieren. Hier sind Media-Zahlen immer wichtig für die Sponsoren-Gewinnung und bei den ADAC-Serien sind alle Möglichkeiten geboten, diese bestmöglich zu präsentieren. Mit den Sponsoren lebt der Sport und umgekehrt. Wir haben da gut durchdachte Möglichkeiten im Repertoire“, so Vincentz zur Wichtigkeit der TV-Übertragung für die Teams und die Sponsoren.
Mit dem erst 15-jährigen Marius Zug konnte das RN Vision STS Racing Team ein großes Talent für die 2019er Saison in der ADAC GT4 Germany verpflichten. „Mit Marius haben wir ein wirkliches top Talent im deutschen Motorsport gewinnen können. Er kommt aus dem Kartsport und hat sich schon bei den ersten Tests im Dezember in Portugal sehr stark präsentiert. In der Kombination mit Gabriele, den wir schon seit 2016 in unser Team einbinden konnten, wird er die optimalen Voraussetzungen haben für die Saison. Gabi, der sich erwiesenermaßen zu einem der Top-Piloten im GT-Sport entwickelt hat, wird mit seiner Erfahrung Marius eine starke Stütze in seiner Entwicklung sein. Marius ist 15 und arbeitet jetzt schon sehr hart und professionell an allem was dazugehört, um ein ganzheitlicher Pilot zu werden. Wir haben aber auch noch eine Menge Arbeit vor uns… Nichtsdestotrotz wird die Konkurrenz sehr hart sein. Wir bereiten uns zwar optimal vor, aber es gibt für nichts eine Garantie in diesem Umfeld. Dennoch hoffen wir das ein oder andere Mal nach den vorderen Plätzen greifen zu können. Unser Lineup wird definitiv das Potenzial dazu haben, soviel ist sicher!„, so Veit-Valentin Vincentz zu den Erwartungen an das Fahrerduo Marius Zug/Gabriele Piana.
Foto: Sergej Falk
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