Mit dem Lexus LC500 und dem Nissan GT-R aus der GT500-Klasse der Super GT gastieren im Rahmen des DTM Saisonfinales in Hockenheim die schnellsten GT-Wagen der Welt im badischen Motodrom. Nach einigen Regeländerungen ähneln die Boliden leider mittlerweile eher DTM-Wagen, als den exotischen Fahrzeugen mit denen die Super GT bekannt wurde. Wir gucken mal etwas genauer unter die Haube der GT500-Fahrzeuge aus der Super GT.

Foto: J. Plümer

Der Lexus LC500 wurde im badischen Motordrom vom ehemaligen Formel 1 Piloten Heikki Kovalainen gefahren. Am Freitag im Test fuhr der Finne bereits eine Rundenzeit von ca. 1:28 min, was ungefähr 3 Sekunden schneller ist, als das was die DTM-Fahrzeuge am kompletten Rennwochenende zeigten. Im Nissan GT-R nahm Ronnie Quintarelli aus Italien Platz. Als 3. GT500-Wagen gibt es den Honda NSX, welcher allerdings nicht in Hockenheim fuhr. Doch der NSX unterscheidet sich von den anderen GT500- und DTM-Wagen, welche sich alle exakt das selbe Monocoque teilen, denn der Honda hat als einziger einen Mittelmotor. Deshalb musste beim Honda-Boliden auch das Monocoque verändert werden und rutschte weiter nach vorne im Fahrzeug.

Unter der Motorhaube der GT500-Fahrzeuge werkelt der Motor, den die DTM-Macher auch in Zukunft im

Foto: J. Plümer

Motorraum der DTM-Fahrzeuge sehen möchten. Ein Vierzylinder-Turbo mit 2 Liter Hubraum leistet über 600 PS und treibt die Fahrzeuge gewaltig an. Viele Fans machten sich um den Sound der Vierzylinder-Turbo Triebwerke sorgen, doch die kann ich beruhigen, denn ich war selbst in Hockenheim vor Ort. Die Boliden, besonders der Nissan, haben einen spektakulären Rennsound. Dazu knallt der GT-R stark beim schalten und beim runterschalten verwandelt sich der Nissan zum Flammenwerfer. Der Lexus tritt etwas leiser und unspektakulärer auf, begeistert aber trotzdem.

Hier kann man sich die GT500-Boliden der Super GT mal auf der Strecke in Hockenheim im Vergleich zu den aktuellen DTM-Fahrzeugen angucken und anhören:

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Ein weiterer großer Unterschied zur DTM ist, dass es in der GT500 einen Reifenkrieg gibt, während die DTM auf Einheitsreifen von Hankook vertraut. So pushen sich die Reifenhersteller in Japan immer weiter zu neuen Bestleistungen um den großen Konkurrenten zu besiegen. Die Vorteile davon sind bessere Traktion und mehr Grip, was zu einer besseren Beschleunigung und höheren Geschwindigkeiten in den Kurven führt.

Aerodynamisch sind die Wagen ausgereifter als die DTM-Boliden und haben trotzdem weniger Zusatzflügelchen an den Fahrzeugen, als die DTM-Fahrzeuge, so sind nicht die Luftauslässe auf den Radkästen nicht so extrem ausgearbeitet, wie es bei den DTM-Fahrzeugen ist. Trotzdem bieten die Wagen, laut Heikki Kovalainen – der auch schon für BMW ein DTM-Fahrzeug testete – mehr Abtrieb als die deutschen Rennwagen, haben dabei aber trotzdem weniger Luftwiderstand, was zu höheren Geschwindigkeiten auf der Geraden führt. In Hockenheim war man in der Parabolica ca. 4 km/h schneller, als das schnellste DTM-Fahrzeug, welches allerdings auch ein DRS-System geöffnet hatte, welches von den Japanern verpönt wird.

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