Tim Zimmermann geht 2023 in seiner vierten Saison im ADAC GT Masters an den Start. Gemeinsam mit dem Neuseeländer Jaxon Evans teilt er sich das Cockpit eines Porsche 911 GT3 R von Huber Racing. Im Interview spricht der 26-Jährige aus Langenargen über seine bisherigen Auftritte im ADAC GT Masters, das erste Treffen mit seinem neuen Team sowie die Vorbereitung für den Saisonauftakt am 10. Juni beim „Festival of Dreams“ auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg.

Wie sah die Winterpause bei Ihnen aus?

Ich war für zwei Wochen mit meiner Freundin auf den Philippinen und konnte mal vom Alltag abschalten. Ansonsten gab es täglich viele Calls und Gespräche mit Teams. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance bei Huber Racing erhalte. Die vielen Telefonate und die harte Arbeit in den letzten Wochen und Monaten hat sich definitiv gelohnt.

Die Saison 2023 markiert bereits Ihr viertes Jahr im ADAC GT Masters. Wie fällt das bisherige Fazit aus?

Es gab bei mir Ups und Downs im ADAC GT Masters. Es fing super an, als ich in meiner ersten Saison mit Grasser Racing am Red Bull Ring gleich auf die Pole-Position gefahren bin. Außerdem gewann ich die Pirelli-Junior-Wertung, ein toller Einstieg in die Serie. Das Jahr danach stellte sich als total verrückt dar, denn meine Teamkollegen wechselten sehr oft. In der vergangenen Saison hatte ich gemeinsam mit Land Motorsport und Christopher Mies ein super Jahr. Am Lausitzring konnte ich dann meinen ersten Sieg in der Serie feiern, ein überragender Moment für mich.

Christopher Mies Tim Zimmermann Montaplast by Land-Motorsport Audi R8 LMS GT3 ADAC GT Masters Lausitzring
Foto: Axel Weichert

Wie fühlte sich der erste Sieg im ADAC GT Masters am Lausitzring 2022 an?

Die Erleichterung und vor allem die Freude über den Sieg war riesengroß. Besonders ist auch die Tatsache, dass dieser Sieg gleichzeitig der 50. Erfolg für Audi im ADAC GT Masters bedeutete. Ich glaube, dass wir schon vor dem Wochenende am Lausitzring auf das Podium hätten fahren können. Schön, dass der Knoten dort geplatzt ist.

Für die bevorstehende Saison steht ein Markenwechsel von Audi auf Porsche an. Inwiefern ist die Vorfreude bereits spürbar?

Ich stelle mich gerne neuen Herausforderungen und setze neue Impulse. Ich brauche das. Die Vorfreude auf die neue Saison ist schon da. Im Rahmen der Teampräsentation von Huber Racing saß ich das erste Mal im neuen Porsche und wir haben den Sitz für mich angepasst. Der neue Neunelfer ist ein reinrassiges Rennauto. Man merkt, dass man bei Porsche sehr in die Detailarbeit gegangen ist. Das Auto sieht brutal aus. Aber nur mit einem guten Aussehen alleine sind wir noch nicht schnell.

Mit Huber Racing feiert eines der erfolgreichsten Teams in den Porsche-Markenpokalen der letzten Jahre sein Debüt im ADAC GT Masters. Welche Gründe sind ausschlaggebend für die Zusammenarbeit?

Ich bin happy, dass ich mit Huber Racing und auch meinem Teamkollegen Jaxon Evans ein starkes Gesamtpaket für 2023 habe. Für Christoph Huber ist es ein neues Projekt mit dem Einsatz des Porsche 911 GT3 R. In den letzten Jahren machte er sich in den Porsche-Markenpokalen einen Namen und bewies, dass Huber ein Top-Team ist. Mit Jaxon fährt ein Porsche-erfahrener und starker Teamkollege an meiner Seite. Es freut mich auch sehr, dass das Team mir die Möglichkeit gegeben hat, beim Design ein Wörtchen mitzureden. Aufgrund meines Hauptsponsors ist eine Seite des Fahrzeugs orange und die andere schwarz. Wir werden mit den Farben definitiv auffallen. Ich freue mich auf die Saison.

Huber Racing Porsche 911 GT3 R
Foto: Huber Racing

Das neue Team und auch Jaxon Evans durften Sie bei einem Team-Event schon kennenlernen. Wie lief das erste Aufeinandertreffen?

Christoph Huber kenne ich noch aus dem Porsche Carrera Cup Deutschland, deshalb herrschte von Beginn an eine angenehme Atmosphäre. Besonders imponierte mir auch das Kick-off-Event von Huber Racing: Es waren mehrere hundert Gäste anwesend und wir durften unser Auto für das ADAC GT Masters präsentieren. Auch Jaxon kenne ich noch aus den Porsche-Markenpokalen. Während der Corona-Zeit sind wir des Öfteren im Simulator gegeneinander gefahren. Er ist ein toller Typ und ich freue mich, mit ihm die Saison zu bestreiten. Unser Freundeskreis ist mit Sheldon und Kelvin van der Linde auch ziemlich gleich.

Evans kennt den neuen Porsche 911 GT3 R bereits von seinen Renneinsätzen in Daytona und Sebring. Inwiefern hilft das?

Jaxon spielt auf jeden Fall eine große Rolle, vor allem bei den ersten Tests. Er bringt eine große Erfahrung mit. Wir haben uns bereits zum Auto ausgetauscht. Bei einem neuen GT3-Boliden steht viel Arbeit bevor, denn man probiert viele Set-ups vor dem ersten Rennen aus.

Wie sehen die nächsten Schritte bis zum Saisonauftakt aus?

Neben der Sitzanpassung steht auch Organisatorisches wie beispielsweise die Reiseplanung auf dem Programm. Mit meinen Sponsoren gehe ich die Betreuung an den Rennwochenenden durch. Außerdem sitze ich viel im Simulator und bereite mich auf die Rennstrecken vor. In den vergangenen Tagen wurde ich außerdem für die Produktion der Rennanzüge vermessen. Irgendwann geht es dann auch mit den ersten Tests los, darauf freue ich mich schon besonders. Danach beginnt die Arbeit dann so richtig, denn mit den gesammelten Daten können wir als Team an der Performance des Fahrzeuges arbeiten.

Welches Ziel wurde für die neue Saison ausgerufen?

Mein Teamchef Christoph Huber sagte bereits, dass er gerne um Siege, Pokale sowie die Meisterschaft mitfahren möchte. Diesen Worten schließe ich mich gerne an.

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