Engstler Motorsport, das Haupt Racing Team, Landgraf Motorsport und Schubert Motorsport stehen vor einem Parallelprogramm im ADAC GT Masters und der DTM.

Durch den DTM-Kauf des ADAC und dem Start des ADAC GT Masters bei vier der sechs Saisonveranstaltungen auf der DTM-Plattform, ergeben sich für die DTM-Teams neue Synergien, dass sie parallel in beiden Rennserien starten werden. Laut Informationen von Motorsport-Total liebäugeln mindestens vier Rennställe mit dem Doppelstart.

Hubert Haupt Florian Scholze Gabriele Piana Arjun Maini Haupt Racing Team Mercedes-AMG GT3 GT World Challenge Europe 24h Spa
Foto: Axel Weichert

Eines der Teams ist das Haupt Racing Team. Bereits vor dem DTM-Kauf des ADAC gab HRT-Geschäftsführer Uli Fritz gegenüber GT-Place an, dass das Team mit dem Einstieg in das ADAC GT Masters zur Saison 2023 liebäugelt und Kundenpiloten des Teams Interesse an einem Programm haben – hier mehr dazu.

„Als Team, das in der DTM am Start ist, kannst du es dir meiner Meinung nach nicht erlauben, nicht im GT Masters anzutreten“, so Fritz mittlerweile gegenüber Motorsport-Total. „Das ist rein aus der Performance-Perspektive für mich völlig klar. Wenn ich bei dem begrenzten Fahranteil an einem Wochenende die Möglichkeit habe, ein zusätzliches Auto zu anderen Zeiten fahren zu lassen, dann muss ich das nutzen. So kann ich mehr lernen, wenn ich gute Fahrer im Auto habe. Daher würde ich es nicht verstehen, wenn sich nicht jedes DTM-Team darüber Gedanken macht.“

Das Team von Hubert Haupt plant den Einsatz eines Mercedes-AMG GT3 im ADAC GT Masters. Der Rennstall plant hier den Einsatz von Nachwuchsfahrern. „Die Jungs sind 1:1 vergleichbar mit jenen, die im direkten Umfeld DTM fahren“, so der Geschäftsführer abschließend.

2022 gewann Landgraf Motorsport mit Raffaele Marciello den Titel im ADAC GT Masters. Trotz des DTM-Einstiegs – hier mehr dazu – plant das Team von Klaus Landgraf weiterhin den Einsatz in der Rennserie, in der das Team seit 2021 erfolgreich vertreten ist. Stimmen aus dem Fahrerlager vermelden, dass für das Mercedes-Team ebenfalls talentierte Nachwuchsfahrer an den Start gehen werden. Das Team soll ebenfalls einen Mercedes-AMG GT3 im ADAC GT Masters einsetzen.

Jesse Krohn Nick Catsburg Schubert Motorsport BMW M4 GT3 ADAC GT Masters Zandvoort
Foto: Axel Weichert

Auch Schubert Motorsport plant weiterhin mit einem Engagement in der Rennserie, in die das Team 2010 eingestiegen ist und mittlerweile der dritterfolgreichste Rennstall ist. In der DTM bringt das Team erneut zwei BMW M4 GT3 an den Start und vertraut dabei weiterhin auf den Vorjahresmeister Sheldon van der Linde, welcher mit René Rast einen neuen Teamkollegen bekommt – hier mehr zu dem BMW-Aufgebot. Für ein Programm im ADAC GT Masters sucht der Rennstall aus Oschersleben derzeit Piloten.

Auch für Engstler Motorsport, welches 2023 in den GT-Sport zurückkehrt, ist das ADAC GT Masters eine Möglichkeit, das GT-Programm aufzustocken. Neben dem Einsatz von einem Audi in der DTM, möchte der 2011er ADAC GT Masters-Rennstall den zweiten Audi in der zweiten GT3-Plattform des ADAC zum Einsatz bringen.

Luca Engstler
Foto: Liqui Moly Team Engstler

Doch nicht jeder DTM-Rennstall sieht den Vorteil eines Doppelprogramms. WINWARD Racing, Abt Sportsline, das KÜS Team Bernhard und das Grasser Racing Team winken das Thema ab. „Wir haben uns auch mit diesem Thema beschäftigt, aber es gibt jetzt doch nicht so viele Synergien wie erwartet“, so WINWARD-Teamchef Christian Hohenadel. „Es war für uns das Ausschluss-Kriterium, dass zwei Wochenenden separat stattfinden. Das ist mit unserem Zeitplan in der DTM schwierig, da wir parallel zwei Autos in der GT World Challenge Endurance einsetzen und auch in der IMSA antreten.“ Doch Hohenadel gibt an, dass sein Team ein ADAC GT Masters-Programm für die Zukunft auf der Agenda hat. Ähnliche Aussagen gibt es aus dem Hause Abt. Auch beim Bernhard-Rennstall würde ein GT Masters-Einsatz die Kapazität sprengen: „“Das kann gut funktionieren, und wir schauen uns das auf jeden Fall an, aber für diese Saison haben wir ohnehin genug zu tun“, so der Teameigner.

Das Grasser Racing Team entschied sich für ein Programm im GT World Challenge Europe Endurance Cup und nicht im ADAC GT Masters. „So haben wir viel mehr Fahrkilometer in der Vorsaison“, erläutert Teamchef Gottfried Grasser. „Deswegen haben wir uns so entschieden. Mir wäre es zu spät gewesen, erst im Juni mit ADAC GT Masters zu beginnen. Da läuft die DTM längst. Aber bis zum ersten DTM-Rennen haben wir gemeinsam mit der GT World Challenge acht Testtage, die wir kombinieren, plus ein Rennevent. Das macht für uns mehr Sinn.“

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