Die équipe vitesse hat die Veranstalter der STT-Veranstaltung auf dem Nürburgring kritisiert und kündigt an, eine neue Rennserie für die Einsätze zu suchen.

Mit einem Fahrzeug jeder GT3-Generation von Mercedes-AMG ging die équipe vitesse bei der STT auf dem Nürburgring an den Start. Martin Zander steuerte den fast schon historischen Mercedes SLS AMG GT3. Josef Klüber nahm am Steuer eines Mercedes-AMG GT3 Platz, während Mario Hirsch das aktuelle Evo-Paket des AMG GT3 steuerte.

Das Statement der Mannschaft:

Mit Beginn der Veranstaltung des ADAC Racing Weekends am Freitag, erreichten uns auch schon die ersten Probleme und Diskussionen. Zugegebenermaßen hatten wir schon große Bauchschmerzen, da die Veranstaltung des MSC Bork am Nürburgring 2021 schon ein Desaster und eine komplette Katastrophe war.

Nachdem wir bei drei Startfahrzeugen nur zwei Park- & Wohnmobilscheine für das Fahrerlager erhalten haben, obwohl ausreichend Platz vorhanden war, hat der MSC Bork uns dann für unsere anderen beiden Fahrer je ein Ticket für zusätzliche 100€ verkauft. Alternativ hätten sie gegenüber der T13 in Nürburg stehen dürfen.

Weiter ging es mit dem Vorstartprozedere: Obwohl nur drei Fahrzeuge im Fahrerlager platziert waren, der Rest hat die 900€ netto pro Box bezahlt, mussten alle aus den Boxen durch Box 33 raus und durch das Fahrerlager zu Tor 44 (an der Veedol-Schikane) fahren. Hier hat man zumindest zum letzten Jahr gelernt, denn das Tor war wenigstens offen.

Dort mussten wir dann auch alle mit unserem Equipment, mit den Reifen in Heizdecken plus Stromaggregat etc. hin. Man hat dort die Startaufstellung gemacht und ist sofort in die Einführungsrunde gestartet. Uwe Alzen als Meisterschaftsanwärter hat sich im letzten Jahr die Kupplung auf dem Weg dahin kaputt gemacht und sich dieses Jahr durch den Dreck einen Reifenschaden zugezogen – ein unnötig hoher Personalaufwand wird hier auch noch erwartet. Daher haben wir uns zusammengetan und gefordert, die Aufstellung einfach auf Start-Ziel zu machen und schon mit den richtigen Reifen dort über die saubere Strecke hin zu fahren. Die Teams aus dem Fahrerlager wären über Tor 0 in die Boxengasse gekommen. Wir waren uns sogar einig, dass wir die Renndistanz um 5min verkürzen, dass man die teure Zeit im Livestream wieder einholt. Bei Ablehnung wollten wir alle aus der Box nachstarten. Der Veranstalter hat abgelehnt, da jede Minute im Livestream viel Geld kostet und man keine Zeit dafür hätte, man hat unser Team sogar persönlich angegriffen. Leider standen die wenigsten zu ihrem Wort und so sind wir dann am Samstag nur mit vier statt 23 Fahrzeugen aus der Box nachgestartet – ohne Einführungsrunde.

Im Rennen überschlugen sich dann die Ereignisse: Während Sepp und Martin das Feld von hinten aufrollten und viel Spaß dabei hatten, kämpfte Mario bereits um die Führung – eine halbe Sekunde trennten ihn nur noch davon. Vor ihm war Jürgen Alzen mit seinem Ford GT, welcher sich nach und nach immer weiter auflöste: Sein Diffusor hing nur noch an zwei Seilen, die Teile flogen uns bereits auf die Scheibe, der Diffusor drohte ebenfalls abzufliegen. Irgendwann entschied sich die Rennleitung endlich dazu, die Spiegelei-Flagge (Defekt am Fahrzeug, sofort die Box aufsuchen und beheben), welche in der Fahrerbesprechung nochmal ganz ausführlich erklärt wurde, zu zeigen – mehrere Runden lang. Keine Reaktion vom Führenden. Mario hat dann einen Sicherheitsabstand eingehalten und plötzlich bekam er einen Treffer auf das rechte Hinterrad – zum wiederholten Mal der schwarze Audi mit der #12. Erst vor sechs Wochen am Salzburgring schob er Mario von der Strecke, schlitze uns dabei den Reifen auf und erhielt eine Verwarnung der Rennleitung. Im vergangenen Jahr war Sepp mehrfach sein Opfer.

Mario wurde von dem Schlag umgedreht, da der Mitbewerber noch auf dem Gas geblieben ist und schlug rückwärts in die Mauer ein. Schaut euch hierzu am besten den Livestream nochmal an und bildet euch eure Meinung. Das Safety Car kam, der Führende bekam weiter die Spiegelei-Flagge und reagierte weiterhin nicht. Stattdessen durfte er das Rennen gewinnen und erhielt nur für Rennen zwei eine Strafversetzung, weil man die Flaggensignale (mal wieder) missachtet hat.

Sepp wurde Dritter, Martin kam ganz knapp hinter dem Viertplatzierten ins Ziel.

Mit vielen helfenden Händen versuchten wir den AMG GT3 von Mario zu reparieren, leider mussten wir am späten Abend aufgeben. Danke auch an Schnitzelalm Racing und die HWA AG für die Unterstützung.

Am Sonntag im zweiten Zeittraining konnte Martin die dritte Startposition in seinem SLS einfahren. Sepp ging von Platz fünf ins Rennen.

Im Vorstartbereich reinigten wir mit anderen Teams erstmal die Straße und hofften, dass man nicht wie im letzten Jahr erstmal die ungerade und im Anschluss die gerade Platzierten los schickte. Aufgrund von Bedenken durch übermotivierte Mitbewerber ließ Martin in der Einführungsrunde das Feld passieren und reihte sich hinten an. Schnell erreichte er wieder das GT3-Feld. Schon passierte direkt vor ihm und hinter Sepp ein Unfall aufgrund eines sehr optimistischen Bremsversuchs eines weiteren Mitbewerbers – wieder einmal Safety Car. Auch hier hatte man aus dem letzten Jahr gelernt und den Führenden sofort eingefangen.

Rund 18 min ging diese SC-Phase, der Abschleppdienst hatte sehr große Schwierigkeiten ein Fahrzeug einfach aufzuladen. Aber dadurch konnte zumindest das gesamte Feld aufschließen und es gab nicht die Probleme des letzten Jahres. Ohne Ankündigung bog das sehr langsame SC schließlich in die Box ein und wir hatten nochmal zwei freie Runden. Auf Platz fünf und sechs beendete Sepp und Martin das Rennen.

Unser Fazit: Wir suchen uns neue schöne Rennserien, in denen wir mit vier Fahrzeugen willkommen sind. Leider dreht sich auch in den kleinen Serien alles nur noch um das Geld.

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