Nach acht Rennen in der DTM trennen die Top 5 in der Fahrerwertung gerade mal 29 Punkte, die zweite Saisonhälfte verspricht Hochspannung. Klar, dass Frederic Elsner, als Director Event & Operations für die Organisation der Plattform verantwortlich, es kaum erwarten kann, bis es vom 26. bis 28. August am Nürburgring endlich weitergeht. Im Interview zieht der Österreicher sein Halbzeit-Fazit.

Die DTM ist mit einem Rekordstarterfeld und sechs Marken in die Saison 2022 gestartet. Beste Voraussetzungen für eine spektakuläre Saison. Wurden Ihre Erwartungen erfüllt oder gar übertroffen? Wer oder was hat Sie bislang am meisten begeistert?

Frederic Elsner: „Als man die Entwicklung gesehen hat, in welche Richtung es dieses Jahr gehen wird mit Anzahl und Qualität der Fahrer, der Teams und der Hersteller hohe Internationalität, da war schon klar, dass es sehr gut ausschauen wird für die kommende Saison. Trotzdem bleibt dann noch eine Menge Arbeit, um sicherzustellen, dass es dann auch wirklich gutes Racing wird. Aber in der ersten Saisonhälfte sind die Erwartungen absolut übertroffen worden. Was mich persönlich am meisten begeistert: Trotz der extremen Competition – es geht hier um richtig viel – herrscht ein ganz, ganz großer Respekt bei den Fahrern untereinander, aber auch gegenüber der Organisation und der Race Control zum Beispiel. Jeder in seinem Bereich ist Vollprofi, egal, ob Fahrer, Ingenieur, Mechaniker, das merkt man, und dieser große Respekt und der faire Umgang untereinander haben mich fasziniert.“

Basierend auf den Erfahrungen aus der Vorsaison sind einige Änderungen eingeflossen. Als erster Stelle ist der neue Rennleiter Scot Elkins zu nennen, aber auch geänderte Abläufe beispielsweise bei Safety-Car-Phasen und bei Boxenstopps. Wie haben sich die Neuerungen bewährt?

„Wir haben uns wirklich viele Sachen aus dem Vorjahr angeschaut, wo wir schauen wollten, was man besser machen kann, was vielleicht anders mehr Sinn macht. Diese Änderungen haben wir in einer kleinen, aber sehr effizienten Working Group erarbeitet. Ich bin mit jeder dieser Änderungen weitestgehend zufrieden, es hat alles den Effekt erzielt, den wir wollten. Das einzige Thema, das aus Fahrersicht zu uns gekommen ist, ist das Thema Start-Ampel, da werden wir uns anschauen, ob für 2023 etwas geändert werden muss. Ich finde, alle Änderungen haben eingeschlagen und unsere Plattform noch spannender gemacht.“

Bei einem so großen Starterfeld mit den besten GT-Piloten der Welt und einer extremen Ausgeglichenheit nicht zuletzt dank einer fundierten BoP ist es logisch, dass die Rennen ungemein eng zugehen und es auch den einen oder anderen Kontakt gibt. Im Samstagrennen am Norisring kamen nur elf Autos ins Ziel und es gab auch kritische Stimmen. Wie stehen Sie zu diesem Racing? Und welche Schlüsse wurden daraus gezogen, welche Maßnahmen ergriffen?

„Der Samstag am Norisring hatte seine eigenen Gesetze… Es gab am Morgen danach ein ganz klares Statement der Race Control, in dem auf diese Themen eingegangen wurde. Da wurde ganz klar gemacht, wie man sich auf der Strecke zu verhalten hat und mit welchem Blick die Race Control künftig die Themen angehen wird. Wenn man den Sonntag sieht, würde ich sagen, das hat Wirkung gezeigt. Aber auch hier hat man nach dem relativ heftigen Samstag am Sonntag gesehen, dass es alles Profis sind, da hatten wir gutes und faires Racing. Für mich war gut zu sehen: Ein Thema kommt auf, das Thema wird angegangen, das Thema wird gelöst. So hatten die Fans am Sonntag wieder überragendes Racing – wobei ich nicht denke, dass der Samstag für die Fans langweilig war…“ (lacht)

Die meisten Fahrer und auch Teams genießen aktuell die Sommerpause der DTM, bis es Ende August am Nürburgring weitergeht. Womit beschäftigt sich derzeit die DTM-Organisation ITR? Und können Sie schon einen Ausblick auf 2023 geben?

„Wir beschäftigen uns vor allem mit strategischen Themen für 2023 und natürlich auch mit dem Rennkalender. Dieses Thema beleuchten wir aus allen Perspektiven: Fahrersicht, Teamsicht, Herstellersicht, Zuschauersicht, Organisationssicht. Und wir beschäftigen uns mit den Rahmenbedingungen für Fahrer, Teams und Hersteller für die Zukunft, zum Beispiel mit Fragen wie: Wie viele Autos pro Team gibt es künftig? Natürlich beschäftigt uns diese Saison noch sehr, aber wir schauen eben auch jetzt schon darauf, wie wir 2023 für unsere Fans noch besser werden können.“

Das Angebot auf der DTM-Plattform ist riesig und abwechslungsreich, mit der spektakulären DTM an der Spitze, mit ehrgeizigen Talenten in der DTM Trophy, einer lebendigen Historie in der DTM Classic, mit spannenden Rahmenrennen und bis zu zwölf Rennen am Wochenende, dazu das hautnahe DTM-Erlebnis im Fahrerlager. Warum sollten sich Zuschauer und Fans die Rennen der zweiten Saisonhälfte nicht entgehen lassen?

„Ich glaube, die Kombination aus der DTM als mega-lässige, sehr vielseitige Plattform und legendären Rennstrecken wie Nürburgring, Hockenheim, Spa und Spielberg hat schon Einiges zu bieten. Neben der DTM gibt es unsere Plattform-Säulen mit der DTM Trophy und der DTM Classic, hochklassige Rahmenserien wie den BMW M2 Cup, Entertainment im Fan-Village für die ganze Familie – das ist cool und definitiv einen Besuch wert, wie auch schon das Interesse der Zuschauer im Vorfeld beweist. Der Zuspruch ist groß, es wird eine riesige und vor allem ganz sicher hochspannende Show in der zweiten Saisonhälfte. Ich kann es selbst kaum erwarten, bis wir zum Nürburgring aufbrechen und unseren tollen Fans wieder das volle DTM-Paket bieten können.“

ITR-Pressemitteilung

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