Die Reifenknappheit trifft nun auch die DTM – Teams erhalten derzeit keine Reifen mehr für Testfahrten.

Bereits seit Monaten hält die Reifen- und Ersatzteilknappheit die Motorsportwelt im Atem – hier mehr dazu. Nun trifft diese auch die DTM. Teams erhalten für zusätzliche Testfahrten keine neuen Reifen mehr. Die Tests müssen nun mit Restbeständen und frühzeitig angeschafften Reifen durchgeführt werden, oder abgesagt werden. Es ist allerdings gesichert, dass es genügend Reifen für die noch ausstehenden Rennwochenenden existieren.

„Es gibt aktuell keine Möglichkeit, Michelin-Reifen zu bestellen oder zu erhalten“, erläutert Audi-Star Kelvin van der Linde gegenüber ‚Motorsport-Total.com‚. „Und ich glaube, das wird sich zumindest in den kommenden Wochen nicht ändern.“ Auch Lamborghini-Teamchef Gottfried Grasser stimmt dem Südafrikaner zu: „Wir haben für den Test eine Woche vor dem Lausitzring von Michelin keine neuen Reifen mehr bekommen. Das ist eine blöde Situation, und ich hoffe, dass sich das bald ändert. Denn bei jedem Test, den du planst, zahlst du voraus, mietest die Strecke und so weiter. Und dann stehst du auf einmal ohne Reifen da. Das ist momentan schwierig.“ Den Lausitzring-Test absolvierte die Mannschaft aus Österreich mit Restbeständen.

Michelin-Kundensportchef Julien Vial: „Seit Ende letzten Jahres haben wir eine sehr starke Nachfrage im Motorsport, insbesondere im Rundstrecken- und GT-Sport. Im Januar und Februar gab es eine Menge Probleme mit COVID-19 in Frankreich, wodurch wir einige Produktionskapazitäten verloren haben. Und später tauchte durch die Situation in der Ukraine auch noch ein logistisches Problem auf.“ Wichtige Rohmaterialien der Reifen stammen aus Russland, durch den Krieg in der Ukraine können hierfür wichtige Transportrouten nicht genützt werden.

Vial unterstreit dabei aber erneut, dass für die Rennen, der 2021 auf ein GT3-Reglement gewechselten Rennserie, genügend Reifen existieren: „Wir haben genug Reifen für alle DTM-Rennen. Und wir benötigen auch genug Reifen für andere Meisterschaften wie die IMSA in Nordamerika, die Porsche-Markenpokale, die ACO-Serie … Das ist unsere Priorität. Deshalb haben wir uns entschieden, bei privaten Tests sehr vorsichtig zu sein.“

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