Reifenhersteller verbieten Tests, damit genügend Reifen für die Rennen da sind, Teams verzichten auf Rennstarts, um sich Reifen aufzusparen, Rennenansagen drohen – die Reifenproblematik bringt die Motorsportwelt ins Wanken.

Derzeit hält die Motorsportszene aufgrund von Reifenknappheit den Atem an – Teams, Rennserien und Reifenhersteller haben enorme Sorgenfalten in der aktuellen Situation. Erstmals wurde diese beim dritten Saisonlauf der Nürburgring Langstrecken-Serie groß publik, als Falken Motorsports aus diesem Grund beide Porsche 911 GT3 R vom Rennen zurückzog – hier mehr dazu.

Auch bei den ADAC 24h Nürburgring Qualifiers ist dies ein bestimmendes Thema im Fahrerlager. Viele Mannschaften verzichten auf den Start bzw. fahren mit einem verringerten Aufgebot, um genügend Reifen für das 24-Stunden-Rennen Ende Mai zu haben. So setzt Teichmann Racing nur zwei KTM bei den zwei dreistündigen Rennen ein, obwohl der Rennstall aus Adenau mit einem weitaus größeren Aufgebot geplant hatte.

In anderen Rennserien verbieten die Reifenhersteller bereits Test, damit garantiert ist, dass genügend Pneus für die restlichen Saisonrennen zur Verfügung stehen. Michelin ging beim Porsche Supercup diesen Schritt, Goodyear in der ELMS ebenfalls.

Alex Fach, der mit seiner FACH Auto Tech-Mannschaft im Porsche Supercup und im deutschen Ableger startet: „Für uns und alle Teams ist dies generell eine schwierige Saison. Vor uns steht eine riesige Planungsunsicherheit und auch unsere geplante Rennvorbereitung wird massiv eingeschränkt – wir müssen derzeit alle geplanten Testfahrten wieder absagen“.

Auch erste Rennabsagen sind derzeit nicht mehr gänzlich ausgeschlossen. Der Auftakt des Porsche Sports Cup in Hockenheim wurde zuletzt abgesagt, nicht wegen der Reifenproblematik, sondern wegen der aktuellen Knappheit von Ersatzteilen. Auf Anfrage von GT-Place bestätigte sowohl das ADAC GT Masters, als auch die DTM, dass sie derzeit von der Problematik nicht getroffen sind.