Wenn am 7. und 8. Mai die Qualifikationsrennen für die 24 Stunden am Nürburgring anstehen, sitzen auch sie wieder hinter dem Steuer: Johannes und Ferdinand Stuck. Die beiden Brüder sind fester Bestandteil des Kaders von True Racing by Reiter Engineering und nehmen zudem eine bedeutende Rolle bei der Fahrzeugentwicklung ein. Im Interview erzählen die beiden, wie sie zur KTM-Familie gestoßen sind und was die Arbeit auf und neben der Rennstrecke ausmacht.

Wie seid ihr zur Marke KTM gestoßen?

Ferdinand Stuck: Alles fing damals mit einem Zufall an. Es war im Frühjahr 2016 – wir waren am Salzburgring und wurden gefragt, ob wir nicht mal in so einem KTM sitzen wollen. Wir waren recht angetan und die Sache entwickelte sich schnell weiter. Wir kamen recht schnell an den Punkt, dass wir den X-BOW unbedingt mal auf der Nordschleife ausprobieren müssen. Das war damals noch das GT4-Modell.

Johannes Stuck: Und seitdem sind wir jedes Jahr mit KTM zusammen unterwegs. In der NLS, beim 24-Stunden-Rennen und auch bei weiteren Langstreckenrennen wie den 24 Stunden von Barcelona. Zuletzt durften wir dabei helfen, die KTM X-BOW GT2 SPX-Version für die Nordschleife mitzuentwickeln.

Die SPX-Version des KTM X-BOW GT2 kam im Frühjahr erstmals zum Renneinsatz. Welche Aufgaben übernehmt ihr bei der Entwicklung?

Ferdinand Stuck: Es gibt verschiedene Etappen, in denen sich die Entwicklung abspielt. Reiter Engineering hat da natürlich sehr viel Erfahrung, daher ging es für mich vor allem darum, sehr viele Longruns zu fahren und das ist doch der Traum eines jeden Rennfahrers. Du wirst früh ins Auto gesetzt und fährst so lange, bis das Auto auseinanderfällt – übertrieben gesagt. Dies dient dazu, viele Dinge zu checken, wie zum Beispiel die Temperaturen des Motors oder des Getriebes. Doch es werden auch Leerfahrten gemachten und Reifen bis zum Ende gefahren, um Erkenntnisse zur Grip-Entwicklung zu gewinnen. Kurz gesagt: Für den Fahrer eine sehr coole, wenn auch langwierige Angelegenheit.

Ihr seid mit den unterschiedlichen Rennversionen des KTM X-BOW unterwegs gewesen. Wo liegen die Unterschiede?

Johannes Stuck: Beim GT2 haben wir dank des SPX-Kits mehr Aerodynamik. Dies hilft, ein Stückchen näher an die GT3-Autos heranzukommen. Mit dem KTM X-BOW GTX ist dies schon recht gut gelungen, nun haben wir noch mal einen Schritt nach vorn gemacht. Nichtsdestotrotz darf man nicht vergessen, dass die großen Werke seit Jahrzehnten ihre Autos auf der Nordschleife entwickeln – entsprechend groß ist da der Erfahrungsschatz. Umso mehr freuen wir uns, die etablierten Teams und Marken hin und wieder zu ärgern.

Was zeichnet den X-BOW auf der Nürburgring-Nordschleife aus? Was macht ihn für Piloten aller Altersklassen und Einstufungen so interessant?

Johannes Stuck: Das Gesamtpaket ist einfach unschlagbar. Ein besseres Paket, das heißt Laufleistung pro Kilometer zu diesem Preis, kann man in dieser Kategorie nicht finden. Gerade für Gentlemen-Fahrer eignet sich der KTM X-BOW perfekt dank der zahlreichen Fahrhilfen wie beispielsweise ABS, Traktionskontrolle oder das automatische Upshifting. Da wird einem das Fahren schon in gewisser Hinsicht sehr leicht gemacht, aber die letzten fünf bis zehn Sekunden sind auch für den Amateur nicht so leicht zu finden.

Habt ihr ein persönliches Highlight mit KTM?

Ferdinand Stuck: Die ganze Zusammenarbeit macht einfach Spaß. Ich denke, da spreche ich für uns beide, wenn ich sage, dass es wirklich toll ist, dass wir als Brüder noch zusammen Motorsport machen dürfen – und das nach so vielen Jahren im Rennsport. Es ist zudem schön, mit einer Marke so lange verbunden zu sein. In einer Zeit der schnelllebigen Deals ist das alles andere als selbstverständlich.

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