Die GT Winter Series der Saison 2021/2022 hat sich beim Auftakt in Portimao Mitte Dezember eindrücklich präsentiert. Starkes Feld, hochklassige Fahrzeuge, überraschende Sieger – so lässt sich das Renngeschehen des Auftakts zusammenfassen. Am 15. und 16. Januar startet die GTWS nun erstmals auf dem Traditionskurs von Estoril und knüpft dort an, wo man im Dezember Portugal verlassen hat, denn das Feld ist nicht minder hochwertig, das Wettbewerbsumfeld abermals beachtlich.

Pardo mit dem LMP3 wieder dabei
Javier Ibran Pardo ist nicht nur etablierter Pilot der LMP-Klassen, sondern dem geneigten GTWS-Follower aus der vergangenen Saison geläufig. So war er nach dem einen oder anderen Sieg stramm auf Meisterschaftskurs. Verhagelt wurde ihm die Chance nur durch ein technisches Problem an seinem Ligier in Aragón, weswegen er den Finallauf nicht antreten konnte und somit Haub/Jilkova die Krone überlassen musste. Pardo verpasste diese Saison den Auftakt in Portimao und wird wohl somit abermals wenig Chance auf den Titel haben, jedoch im Gesamtklassement der Einzelrennen bestimmt ganz weit vorn anzutreffen sein.

GT3s erneut beliebte Einsatzgeräte
Wieder dabei sind die Abräumer von Portimao, Olimp Racing. Nach dem Doppelsieg an der Algarve treten sie auf der F1-Historie-geschwängerten Piste von Estoril mit zwei bildschönen Ferrari 488 GT3 an. Allerdings stellen sie nicht die einzigen Ferraris in der Klasse, denn auch „Die Biermacher Racing“ bringt mit Uwe Lauer einen an den Start. Da darf man durchaus gespannt sein, wie sich die Italiener gegen den AMG GT3 von Good Speed Racing und Piotr Wira schlagen oder den nicht minder beeindruckenden McLaren 720S GT3 von 7TSIX Racing, welcher von Peter Karpati und James Kell gesteuert wird. Mit Spannung wird ausserdem die Klärung der Frage erwartet, ob es dem einen oder anderen mit einem Profi besetzten GT3 gelingen wird, Pardo im LMP3 an der Spitze zu ärgern.

Cup-R Klasse mit 992 und Ferrari
Traditionell stark besetzt ist die Klasse Cup-R. Toll, dass Sebastian Glaser mit dem Ecke Motorsport Porsche 992 GT3 Cup antritt. Viele erwarten, dass dieser brandneue Renner mit dem einen oder anderen Boliden aus der GT3-Kategorie mithalten kann. A-Workx (Michael Brode/Tim Hendrickx), HP Racing (Ziegler/Assfalg), Huber Racing (Kapfinger/Kapfinger) und Laptime Performance (Fahrer wird noch benannt) sind bekannte GTWS-Grössen, die allesamt mit dem 991.2 GT3 Cup antreten. Dazu gesellt sich GTWS-Neuzugang E2P Racing mit den Fahrern Pablo Burguera und Javier Morcillo, die ebenfalls den 991.2 nach vorn treiben wollen. Besonders bunt wird die Klasse durch den Ferrari 458 Challenge von Ralf Schuchmann, dessen Team „Die Biermacher Racing“ nicht nur für besonders schön designte Ferraris bekannt ist, sondern nach Feierabend gerne Bier samt guter Laune im Fahrerlager ausgibt. Die Cup-R Klasse ist fraglos einer der Favoriten, wenn es um besonders heisse Kämpfe geht.

GT4 und die Titelverteidiger
In der GT4-Klasse treten die Titelverteidiger Robert Haub und Gabriela Jilkova an. Sie haben die Startnummer 1 mit zu ihrem neuen Team „Drago Racing Team ZvO“ und dort auf ihren AMG GT4 mitgenommen. Das Meisterleben schwer machen möchte ihnen Theo Oeverhaus (ebenfalls AMG GT4), der beim Auftaktevent nach Belieben dominieren und alle drei Rennen gewinnen konnte.
Besonders beliebt sind die GT4-Modelle von Porsche, welche wegen ihrer nicht ganz konkurrenzfähigen Motorleistung in einer eigenen Klasse starten. KKraemer Racing tritt gleich mit drei dieser Racer an. Bei Bluemle Motorsport teilt sich der Chef Manfred den 981 GT4 CS mit dem prächtig angasenden Werner Panhauser aus Österreich, der uns schon in Portimao sehr gut gefallen hat. Wieder mit dabei RFF Motorsport mit Harry Verkerk und Patrick van den Berg, die voraussichtlich wieder ihre herzerfrischend schnellen Rundenzeiten mobilisieren werden.

BMW Klasse mit 5 Fahrzeugen
Schnitzelalm Racing hat bereits unter Beweis gestellt, wer puncto Performance das Mass der Dinge auf dem BMW M2 CS Racing ist. Marcel Marchewicz hat beim Auftaktlauf deutliche Rundenrekorde markiert und auch sein Partner Michael Sander kam in seinem ersten GTWS Rennen blendend zurecht und sehr flott um die Runden. „Verfolgt“ werden die beiden von drei weiteren Schnitzelalm-BMW in gemischter Besetzung sowie den beiden M2 CS Racing von BMW Spain. Letztere zeigen sich nicht nur in blitzsauberer Optik und Beklebung, sondern die Truppe strahlt stets ein hohes Mass an Professionalität und gute Stimmung aus. Übrigens werden für die weiteren Läufe in Jerez und Barcelona weitere BMW M2 CS Racing Nennungen erwartet, unter anderem ein zweites Einsatzauto von BMW Spain.

Sprint und Endurance ein beliebter Mix – Promotor zufrieden
Die GT Winter Series wird in zwei Sprint-Rennen à 25 min. sowie einer Endurance mit 45 min. und verpflichtendem Boxenstopp ausgetragen. Beim Auftakt Mitte Dezember ging das Finale der Endurance bis in die Dämmerung hinein, wobei beinahe malerische Szenen entstanden und ein Hauch von 24 Stunden Feeling aufkam. Ähnliches erwarten die Organisatoren auch auf der Strecke von Estoril in der Nähe von Lissabon.
Der GTWS-Promotor Gedlich Racing zeigt sich indes zufrieden mit dem Saisonverlauf. „Wir hatten einen Mega Auftakt“, so Projektleiter Robin Selbach. „Nun machen wir nahtlos in Estoril weiter und bringen abermals ein tolles Feld an den Start. Die Strecke macht super viel Spaß und vermittelt internationalen Flair – Senna, Prost und Mansell lassen grüßen. Zudem ist der Asphalt beinahe neu. In fünf Minuten ist man am Meer und in 20 Minuten in Lissabon – was will man mehr?“

Die Starterliste könnt ihr hier einsehen:

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