Alexander Mies sollte beim 6h-Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie sein GT3-Renndebüt auf der Nürburgring-Nordschleife geben, doch ein Defekt verhinderte dies. Wir sprachen mit dem jüngeren Bruder von Christopher Mies über die vergebene Chance und den Unterschied vom 911 GT3 R zum 911 GT3 Cup.

Du konntest am Freitag deine ersten Runden mit dem GT3-Fahrzeug auf der Nordschleife drehen, was waren dies für Gefühle für dich?

Das letzte mal bin ich 2013 für eine knappe Stunde einen BMW Z4 GT3 auf der GP-Strecke des Nürburgrings gefahren, daher war es für mich quasi das erste mal in einem GT3-Fahrzeug. Aus verschiedenen Gründen habe ich an dem Freitag leider nur fünf Runden geschafft. Für diese Gegebenheiten bin ich jedoch trotzdem schnell gut zurecht gekommen mit dem Wagen. Es ist natürlich unglaublich in so einem GT3-Fahrzeug zu sitzen und damit die Nordschleife in Angriff zu nehmen. Aktuell ist das dort das Größte was du als Fahrer dort bewegen kannst und daher war es für mich einfach eine unglaubliche Erfahrung so ein Fahrzeug dort bewegen zu dürfen.

Wie stark unterscheidet sich der 911 GT3 R vom 911 GT3 Cup und wie groß war die Umgewöhnung für dich?

Der Unterschied zwischen diesen beiden Fahrzeugen spielt sich einfach in zwei verschiedenen Welten ab. Alleine die Rundenzeiten liegen schon um die 20 Sekunden auseinander, obwohl ein Cup-Porsche schon das zweitschnellste Fahrzeug hinter den GT3-Fahrzeugen ist. Du kommst im GT3 R zwar nicht mit mehr Tempo an, jedoch kannst du viel später bremsen, viel mehr Speed durch die Kurven tragen und auch viel früher aufs Gas gehen. Alle Referenzen die ich vorher mit anderen Fahrzeugen machen konnte, haben mir im GT3 R daher auch nichts gebracht. Der größte Unterschied ist dann noch, dass der GT3 R ein viel statischeres Fahrzeug ist. Er hat viel weniger Bewegung in der Karosse als es beim 911 Cup der Fall ist. Dadurch, dass ich nur fünf Runden fahren konnte, war die Umgewöhnung auf das neue Fahrzeug natürlich sehr enorm. Über das gesamte Wochenende bin ich um die acht Runden auf der Nordschleife gefahren in dem GT3 R, wovon drei am Samstagmorgen bei feuchten Bedingungen war. Mit bis zu dem Punkt fünf absolvierten Runden am Freitag war dies natürlich auch nochmal eine ganz neue Herausforderung für mich.

Welches der Fahrzeuge hat dir persönlich mehr Spaß gemacht?

Mehr Spaß ist natürlich sehr schwer zu sagen. Klar ist wenn man mich jetzt fragt, würde ich natürlich sagen, dass das Cup-Fahrzeug definitiv mehr Spaß macht. Das liegt aber natürlich daran, dass ich in dem Fahrzeug viel mehr Erfahrungen habe und ich für den GT3 R durch die wenigen Runden noch gar nicht wirklich das Gefühl für das Auto hatte. Spaß macht glaube ich der Cup trotzdem mehr, obwohl es natürlich nochmal eine ganz neue Herausforderung ist einen GT3-Wagen auf der Nordschleife zu bewegen. Wenn man den GT3 R wirklich am Limit bewegt, dann wird jedoch der Spaß nicht weniger sein, als einen Cup-Porsche über die Nordschleife zu bewegen.

Das Rennen war für den 911 GT3 R bereits beendet, bevor du zum Einsatz gekommen bist – frustrierender geht es für einen Rennfahrer nicht, oder?

Ich bin den ersten Stint im Cup-Porsche gefahren und sollte dann anschließend einen Doppelstint im GT3 R fahren. Darauf habe ich mich natürlich tierisch gefreut, da das natürlich optimal war um das Auto besser kennenlernen zu können. Zwei Runden bevor ich einsteigen sollte, kam dann leider der Funkspruch, dass das Auto steht und das Rennen für uns beendet war. Natürlich ist das sehr frustrierend solch eine Chance nicht komplett ausnutzen zu können. Da für mich die GT3-Welt komplett neu war, wäre natürlich jede Runde wichtig gewesen um mich steigern zu können. Trotz allem bin ich sehr dankbar dafür, überhaupt die Chance bekommen zu haben einen GT3 auf der Nordschleife zu bewegen. Ich denke, dass es gar nicht so schlecht gelaufen ist und ich aus dem Wochenende auch einige positive Sachen für mich persönlich mitnehmen kann.

Was war der Ausfallgrund?

Die Jungs sind dann nach dem Funkspruch, noch an die Strecke gefahren und habe probiert das Auto nochmal ans laufen zu bringen, jedoch mit keinem Erfolg. Es war nichts offensichtlich kaputt, jedoch hat man den GT3 R auch nicht mehr ans laufen bekommen. Zu Hause in der Werkstatt wird das Team jetzt das Fahrzeug genau Untersuchen um den Fehler ermitteln zu können. Wahrscheinlich ist es wie so oft im Motorsport ein kleines Pfennigsteil.

Wirst du im weiteren Saisonverlauf nochmal die Möglichkeit haben um im GT3-Boliden zu starten?

Zum weiteren Saisonverlauf kann ich jetzt nichts zu sagen. Der Einsatz in dem GT3 R hat sich auch erst spontan ergeben. Das Programm auf dem Cup-Fahrzeug war schon zwei Wochen vorher geplant und am Donnerstag vor dem Rennen wurde mir vom Team mitgeteilt, dass ich am Freitag ein paar Runden im GT3 R drehen kann. Freitags dann, gab Huber mir dann die Möglichkeit auch das Rennen auf dem Fahrzeug zu bestreiten. Liebend gerne würde ich also nochmal ein ein GT3-Fahrzeug einsteigen. Man muss jetzt jedoch einfach abwarten was sich für Möglichkeiten auftun um diese dann optimal zu nutzen.

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