Nach den Vorfällen auf dem Red Bull Ring, ist das Kapitel DTM Trophy mit sofortiger Wirkung für PROsport Racing beendet.

„Wir werden unser Engagement in der Trophy mit dem heutigen Tag beenden, leider, denn das Format ist gut und die DTM ist ein Mythos“, so PROsport Racing-Teamchef Christoph Esser nach dem Rennwochenende der DTM Trophy auf dem Red Bull Ring in Spielberg. Das Team aus Wiesemscheid ging mit zwei Aston Martin Vantage sowie dem selbstentwickelten Porsche Cayman Pro4 in der seriennahen GT-Rennserie an den Start. Der amtierende Meister Tim Heinemann steuerte einen Vantage in der Rennserie, während ab dem Rennwochenende auf dem Lausitzring GT3-Pilot Mike David Ortmann den zweiten Wagen steuerte. Nachwuchstalent Maximilian Schmidt griff ins Steuer des Porsche.

Doch was war passiert in der Steiermark? Im ersten Lauf der DTM Trophy überquerte Mike David Ortmann als erster die Ziellinie, doch den Sieg durfte er nicht behalten. Ortmann erhielt wegen Verstößen gegen die Tracklimits eine Zeitstrafe von fünf Sekunden. Allerdings erhielt das Fahrzeug vorher keinerlei Verwarnung und auch über den Rennleiterfunk gab es keine Information. „Laut Reglement muss aber eine Warnung ausgesprochen werden, bevor eine Strafe ausgesprochen wird“, erklärt Teamchef Esser. „Als wir nach dem Rennen den Rennleiter mit dieser Tatsache konfrontiert haben, hat er seinen Fehler eingestanden und die Strafe zurückgenommen.“ Somit wurde Ortmann am Samstagabend als Sieger geführt. Doch am Sonntagmittag, rund 21 Stunden nach Rennende, wurde das endgültige Rennergebnis präsentiert. Die Stewards befassten sich mit diesem Fall und verpassten dem PROsport Racing-Piloten daraufhin eine Zeitstrafe von zehn Sekunden, weshalb er auf Position vier gewertet wurde. Auch die anderen beiden Piloten des Teams erhielten Zeitstrafen. Teamchef Christoph Esser fährt fort: „Man hat uns aber erst nach dem zweiten Qualifying die geänderten Ergebnisse zukommen lassen und die Übermittlung war so spät nach der Entscheidung der Stewards, sodass die Protestfrist bereits abgelaufen war. Wir hatten im Vorfeld festgelegt, dass wir gegen eine erneute Änderung des Rennergebnisses Protest einlegen werden, allerdings selbst diese Möglichkeit wurde uns genommen.“ Daraufhin entschieden sich Ortmann und das Team den zweiten Lauf nicht zu bestreiten, obwohl sich der 21-Jährige auf der Pole-Position qualifiziert hatte.

Für große Unmut bei Fahrer und Team sorgte zudem eine Stellungnahme der ITR. In dieser verurteilt Frederic Elsner, Director Event & Operations der ITR GmbH, das, laut Meinung der Organisation, unsportliche Verhalten. Zudem hat er erst überraschend auf dem Weg in die Startaufstellung davon erfahren, dass Ortmann nicht an den Start gehen wird. „Ein solches Verhalten hat in unserer Serie nichts verloren, zumal es leider nicht zum ersten Mal war, dass PROsport unsportliches Verhalten an den Tag gelegt hat“, so der Österreicher in der Stellungnahme.

 „Verwundert habe ich die Stellungnahme der ITR zur Kenntnis genommen. Wenn man hier von unsportlichen Verhalten und Verantwortung dem Promoter und den Zuschauern spricht, sollten die ITR sich Ihrer Verantwortung bewusst sein, dafür Sorge zu tragen, einen sportlich fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Mit der zuständigen Rennleitung vom Wochenende ist es der ITR definitiv nicht gelungen. Die Entscheidung nicht zum zweiten Rennen zu starten ist mir selbstverständlich sehr schwergefallen, aber hier ist es mir und dem Team wichtiger ein Zeichen für den Sport zu setzen und auf solche Missstände aufmerksam zu machen“ erläutert Mike David Ortmann.

Teameigner Esser setzt fort: „Seit Monza kämpfen die Teams mit einer katastrophalen Organisation, welche sich im Vergleich zum letzten Jahr deutlich verschlechtert hat. Hinweise und Kritik werden völlig ignoriert. Zudem entspricht das Statement der ITR nicht der Wahrheit, dass dies überraschend und ohne Information an die ITR geschehen ist. Um 14:15 Uhr habe ich eine E-Mail an ITR-Geschäftsführer Benedikt Böhme geschickt zu dem Thema, welche er um 15:00 Uhr zur Kenntnis genommen hat. Zudem wurde das Fahrzeug von Mike um 14:44 Uhr bei der Rennleitung schriftlich abgemeldet.“

Über die BoP-Thematik möchte Esser dabei gar nicht erst sprechen. Am Red Bull Ring hatte der Aston Martin erstmalig eine überhaupt ansatzweise konkurrenzfähige Einstufung, obwohl sicherlich jedem Zuschauer und Fan aufgefallen sein sollte, wie leicht auf der Geraden ein Aston Martin überholt werden kann. Selbst in der DTM wurden am Wochenende Stimmen laut, welche dem Veranstalter Änderungen der BoP nachsagen, um die Serie weiterhin „offen“ und „spannend“ zu halten. 

Vom 17. bis zum 19. September wird die DTM Trophy in Assen fortgesetzt, klar ist aber, dass die drei Fahrzeuge von PROsport Racing nicht an den Start gehen werden.

Mitteilung PROsport Racing

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