In der 3,696 Kilometer langen Motorsport Arena Oschersleben legte Tim Reiter den Grundstein für seinen Erfolg bereits am Start, als er den von der Pole Position losgefahrenen Robin Rogalski hinter sich ließ. In der Folge stritten Rogalski und Tom Spitzenberger um die Plätze zwei und drei im Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup mit dem besseren Ende für Spitzenberger, während Holger Harmsen erst auf den letzten Metern Rang eins der Am-Wertung für Fahrer mit wenig Motorsport-Erfahrung eroberte. 

Schon im Qualifying begeisterte der Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup mit einem extrem knappen Ausgang. Robin Rogalski war nur 0,058 Sekunden schneller als Tim Reiter, der sich als Zweiter einen Vorsprung von gerade einmal 0,021 Sekunden auf Tom Spitzenberger gutschreiben ließ. Somit trennte die besten drei Piloten weniger als eine Zehntelsekunde.

Rogalski konnte seinen Vorteil am Start nicht nutzen, er kam nur als Dritter hinter Reiter und Spitzenberger aus der ersten Runde zurück. Doch der Champion des Jahres 2019 wollte sich die verlorenen Plätze schnell wieder zurückholen, machte sofort Druck auf Spitzenberger und presste sich Ende der dritten Runde mit einer Berührung an seinem Rivalen vorbei. Unterdessen hatte der führende Reiter seinen Vorsprung auf fast drei Sekunden ausgebaut.

In der Folge gelang es Rogalski nicht, Spitzenberger abzuschütteln. Im Gegenteil: In Umlauf acht startete dieser erste Attacken, eine Runde später zog er an seinem Kontrahenten vorbei. Das Duell der beiden nutzte Reiter, der amtierenden Champion des Audi R8 Cup konnte bis auf fast fünf Sekunden enteilen. In der zweiten Rennhälfte knabberte Spitzenberger zwar mehr und mehr von diesem Rückstand ab und kam letztendlich bis auf 2,515 Sekunden an den Leader ran. Zu einer echten Gefahr für Reiters Triumph wurde er aber nicht mehr. Hinter Sieger Reiter und dem zweitplatzierten Spitzenberger wurde Rogalski als Dritter abgewinkt.

Ähnlich spannend wie um die Podestplätze war es auch um die Positionen hinter den Top 3. Am-Pilot Guido Heinrich wurde zu Beginn des Rennens auf einem starken vierten Platz notiert, bis er diesen an Max Zschuppe verlor. Rund zehn Minuten vor Schluss unterlief Heinrich dann ein Fahrfehler, so dass das Am-Trio Holger Harmsen, Christian Wicht und Tobias Erdmann den Anschluss fand. Erst im 20. und letzten Umlauf zogen Harmsen und Wicht an Heinrich vorbei und belegten hinter Zschuppe die Ränge fünf (Harmsen) und sechs (Wicht). Heinrich, Tobias Erdmann, Moritz Wurm und Richard Bäther komplettierten die Top Ten. 

Tim Reiter: „Ich denke, die Vorentscheidung fiel am Start, als ich Robin überholen konnte. Dann habe ich versucht, mir einen Vorsprung aufzubauen, was mir auch gelungen ist. Gegen Ende, als Tom eine schnelle Runde nach er anderen fuhr, hätte es noch spannend werden können. Er hatte seine Reifen besser geschont als ich, aber ein Überrundungsvorgang hat seine Aufholjagd etwas unterbrochen. Insgesamt war es toll für mich, diesen Gaststart im Audi R8 Cup zu absolvieren. Normalerweise starte ich zusammen mit Robin Rogalski in der ADAC GT4 Germany und für die kommenden Rennen konnte ich einiges lernen. Für mich ist jeder Kilometer wertvoll. Und Spaß hatte ich hier natürlich auch.“  

Tom Spitzenberger: „Dieses Rennen hat viel Spaß gemacht, war aber auch richtig anstrengend. Mal musste ich Robin hinter mir halten, mal den Anschluss an ihn halten oder versuchen, ihn zu überholen. Kurz vor der Kollision mit ihm hätte ich nicht damit gerechnet, dass er angreifen würde. Und dann habe ich ihn auch nicht gesehen. In der zweiten Rennhälfte war ich Zweiter und konnte mich Tim in jeder Runde ein kleines bisschen nähern. Ich muss aber zugeben, dass mein Hauptaugenmerk vor allem darauf lag, meine Position zu halten und bei einem eventuellen Fehler von Tim zur Stelle zu sein. Doch leider macht er so gut wie nie einen… Mit dem zweiten Platz bin ich aber auch sehr glücklich.“ 

Robin Rogalski: „Als ich Tom überholt hatte, gab es eine Berührung, bei der mein Auto beschädigt wurde. Danach habe ich mit stumpfen Waffen gekämpft. Die Kollision mit Tom war meiner Meinung nach vermeidbar; ich denke, er hat mich nicht gesehen.“

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