Jan Philipp Springob wird 2021 gemeinsam mit John Paul Southern für T3 Motorsport in der ADAC GT4 Germany starten – hier mehr dazu. Wir sprachen mit über die anstehende Saison und warum er nach einer Saison aus der DTM Trophy in die ADAC GT4 Germany zurückkehrt.

Gemeinsam mit John Paul Southern wirst du für T3 Motorsport in der ADAC GT4 Germany starten – was sind deine Ziele für die Saison?

Es ist immer schwer am Anfang der Saison Ziele zu formulieren, wenn man seine Gegner noch nicht wirklich kennt und auch noch keine Referenzzeiten hat. Aber ich denke, dass wir uns einig sind, dass wir die Juniorwertung gewinnen wollen und auch in der Gesamtwertung ein Wörtchen um den Titel mitsprechen wollen.

Du wirst vom Mercedes-AMG GT4 auf den Audi R8 LMS GT4 wechseln – wie stark unterscheiden sich, aus deiner Sicht, die Fahrzeuge?

Den Umstieg vom Mercedes auf den Audi habe ich mir schwieriger vorgestellt. Der Audi ist aber auch relativ gut zu fahren und gibt dir schnell vertrauen. Tatsächlich ist der Audi etwas stabiler zu fahren. Das Fahrzeugkonzept ist natürlich komplett anders und ich habe auch erwartet, dass sich der Wagen komplett anders fahren lässt. Der Audi hat aber nichtsdestotrotz mehr Grip auf der Vorderachse, ist ein bisschen wendiger und auch auf der Hinterachse etwas stabiler. Wenn das Auto aber einmal querkommt, dann hast du aber natürlich etwas mehr zu tun als beim Mercedes!
Aber ich bin vom Audi positiv überrascht und sehe es als neue Herausforderung an, freue mich aber auch darauf.

T3 Motorsport bietet, mit ihrem ADAC GT Masters-Programm, teaminterne Aufstiegsmöglichkeiten aus der ADAC GT4 Germany. Wie reizvoll ist diese Option für dich?

Das war einer der Hauptgründe, warum ich zu T3 Motorsport gewechselt bin. Anfang des Jahres habe ich mir die Frage gestellt, was ich machen muss, damit ich 2022 hoffentlich in einem ADAC GT Masters-Fahrzeug sitzen kann. Da war mir eigentlich klar, dass ich ein Team finden muss, welches auch im ADAC GT Masters vertreten ist. Da hat mir T3 Motorsport die beste Option für die Zukunft gegeben. Und das ist dann auch ganz klar das Ziel, dass man sich im Laufe des Jahres kennenlernt, die Stärken voneinander lernt und dann hoffentlich im nächsten Jahr im GT3-Auto zu sitzen.

Du wirst zitiert, dass die ADAC GT4 Germany die sinnvollste Variante für die Zukunft ist – was ist der Vorteil dieser Rennserie gegenüber der DTM Trophy, in der du im vergangenen Jahr gefahren bist? Und was waren die ausschlaggebenden Punkte für den Wechsel zurück in die ADAC GT4 Germany?

Ich möchte die DTM Trophy natürlich nicht schlechtreden, dafür war ich letztes Jahr auch zu sehr zufrieden mit allem. Ich sehe aber das Problem im GT-Sport darin, dass man sich – bis auf ganz wenige Ausnahmen – immer das Auto teilt. Mal von den enormen Kosten abgesehen, die in der DTM Trophy oder in der DTM auf dich zukommen. Und da sehe ich es einfach am sinnvollsten, sich auf die ADAC-Schiene festzulegen, wo man ein gutes und spannendes Rennformat hat, wo man sich das Auto mit einem anderen Fahrer teilt, wo man, vergleichsweise zur DTM, günstig in den GT3-Sport wechseln kann und was dann die Zukunft bringt, kann natürlich keiner sagen. Aber dann hat man schon einmal den Schritt in den GT3 gewagt und kann sich dort etablieren.

Du bist in den vergangenen zwei Jahren für Bremotion an den Start gegangen – wie schwer fiel es dir, das Team um Patrick Brenndörfer zu verlassen?

Es war für mich nicht einfach das Team von Patrick zu verlassen. Ich verstehe mich mit ihm sehr gut und wir beide stehen weiterhin in einem guten Kontakt.
Aber nichtsdestotrotz geht es im Motorsport nicht um Freunde, sondern darum nach vorne zu kommen. Für meine Zukunft sehe ich es, wie gesagt, am sinnvollsten zu T3 Motorsport zu wechseln, um für die Zukunft die besten Möglichkeiten zu haben.

Gemeinsam mit Bremotion und Marek Böckmann hast du im Winter das Simracing-Team „M&J Performance by Bremotion“ gegründet. Wird dieses Projekt zukünftig fortgeführt werden?

Das Simracing-Team von Marek und mir, also M&J Performance, wird es natürlich weiterhin geben. Die Kooperation mit Bremotion war eigentlich nur auf die DNLS bezogen. Da müssen wir für die nächste DNLS-Saison schauen, ob wir das weiterführen oder ob wir einen anderen Partner als Namensgeber bekommen. Aber da haben wir noch nicht drüber gesprochen.
Ich würde es jetzt nicht als Problem ansehen, dass ich in einem anderen Team fahre, denn das macht Marek auch und wir haben ja keine Verpflichtungen mit irgendwem.

Wie wichtig ist, aus deiner Sicht, das Simracing heutzutage für Nachwuchs- und Profirennfahrer?

Das Simracing halte ich schon für recht wichtig, gerade was die Vorbereitung auf neue Strecken angeht. Und natürlich kann man sich auch auf das Renngeschehen vorbereiten, wenn man Onlinerennen fährt, gerade wie es auch bei der DNLS der Fall war.
Die Fahrdynamik kann man nicht zu 100% vergleichen, aber nichtsdestotrotz ist es für den Winter ein richtig gutes Training, um auch mental fit zu bleiben.

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