Nach dem ersten Testtag der DTM in Hockenheim sprachen wir mit Hubert Haupt über das DTM-Programm seines Rennstalls. Am ersten Testtag belegten die Haupt Racing Team-Fahrzeuge die Positionen eins und zwei in der Zeitentabelle – hier mehr dazu.
Maximilian Götz und Vincent Abril werden für das Haupt Racing Team in der DTM starten. Das Ziel vor der Saison können nur Siege und der Kampf um den Titel sein, oder?
Zunächst einmal ist es unser Ziel, gut in die Serie zu starten. Wir wollen uns möglichst rasch unter den Top-Teams der DTM etablieren. Das wird schwer genug, denn die Konkurrenz ist äußerst stark. Aber wir sind gut aufgestellt. Das ganze Haupt Racing Team ist hochmotiviert und mit Maximilian und Vincent haben wir zwei erstklassige Piloten in unseren Cockpits.
Der erste Testtag in Hockenheim ist mit einer Tagesbestzeit von Götz vor Abril geendet. Besser hätte das Projekt DTM eigentlich nicht starten können für das Team. Schraubt dieses Ergebnis die Erwartungshaltung noch weiter nach oben?
Über den gelungenen Auftakt habe ich mich sehr gefreut. Die Testkilometer sind wichtig für die sportliche Vorbereitung und psychologisch ist es immer gut, mit einer positiven Bestätigung in eine neue Herausforderung zu starten. Natürlich wissen wir aber auch, dass die Zeiten noch keine Standortbestimmung für die Saison sind – insofern bleiben wir alle auf dem Teppich und werden weiter hart für den Erfolg arbeiten.
Mit der Verpflichtung von Abril für die DTM ist dem Team noch eine Überraschung gelungen, da die Medien von Luca Ghiotto als zweiten Fahrer ausgingen, was war schlussendlich der ausschlaggebende Punkt für Abril? Und hat es eine Rolle gespielt, dass das Team den Franzosen bereits aus der GT World Challenge Europe kennt?
Die Spekulationen hatten keinen Einfluss auf unsere Entscheidung. Vincent ist einfach ein sehr guter Pilot, der diese Chance verdient hat. Obwohl er erst 26 Jahre alt ist, hat er schon reichlich GT3-Erfahrung mit Siegen und Titeln. Vergangenes Jahr war er für HRT in der GT World Challenge Europe aktiv und hat dabei auch zu unserem guten Abschneiden beim 24-Stunden-Rennen von Spa beigetragen. Ich freue mich, dass wir unsere erfolgreiche Zusammenarbeit nun in der DTM fortführen.
Zudem haben Sie verlauten lassen, dass Sie selbst Interesse an einem DTM-Gaststart haben. Wie ist dazu derzeit der aktuelle Planungsstand?
Derzeit liegt unsere Priorität auf einer guten Vorbereitung mit unseren Stammpiloten. Alles weitere werden wir sehen.
Sie wären damit der einzige Fahrer in der Geschichte der DTM, der in der 1. Ära gestartet ist, nach der Wiederbelebung im Jahr 2000 und nun in der „GT-DTM“ – wäre das für Sie etwas Besonderes?
Klar ist das ein reizvoller Gedanke. Meine Laufbahn als Rennfahrer ist eng mit der DTM verbunden. Vor 30 Jahre habe ich hier als Werkspilot für Audi begonnen und war dann zehn Jahre später noch einmal mit Opel am Start. Jetzt trete ich als Teambesitzer für Mercedes-AMG an – das ist an sich schon eine runde Sache. Ein persönlicher Gaststart wäre da noch einmal etwas Besonderes on top.
Das Haupt Racing Team hatte zuerst geplant, die komplette GT World Challenge Europe-Saison zu bestreiten. Ist das DTM-Programm der Auslöser dafür, dass auch 2021 „nur“ der Endurance Cup bestritten wird?
Wir hatten diese Entscheidung im Grunde schon getroffen, ehe der DTM-Einstieg feststand. Man darf nicht vergessen, dass ich HRT erst im vergangenen Sommer gegründet habe. Auch wenn wir viele erfahrene Leute in unseren Reihen haben, sind wir immer noch ein relativ junges Team. Ich möchte, dass wir langfristig gesund wachsen und uns erfolgreich weiter entwickeln können. Daher ist es die richtige Entscheidung, dass wir uns vorerst auf bestimmte Serien und Segmente fokussieren.
Wie werden sie mit Terminüberschneidungen zwischen den verschiedenen Rennprogrammen des Teams umgehen?
Neben der DTM und den Endurance-Rennen der GT World Challenge Europe haben wir noch unser Nordschleifen-Programm mit der Nürburgring Langstrecken-Serie und dem 24-Stunden-Rennen. Da gibt es für uns leider tatsächlich ein paar Überschneidungen. Wir werden das jeweils rechtzeitig vor den jeweiligen Rennwochenenden entscheiden. Wichtig ist mir, dass wir für jeden Einsatz das jeweils beste Paket an den Start bringen können.
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