Gemeinsam mit T3 Motorsport-Teamchef Jens Feucht sprachen wir über die 2021er Saison im ADAC GT Masters und der ADAC GT4 Germany. Feucht erklärt zudem Hintergründe vom Wechsel des Teams von Bentley zu Lamborghini. Schlussendlich kündigt er den Start bei den 24h Spa im Sommer 2021 an.

Mit dem Bentley habt ihr 2020 einen der Publikumslieblinge im ADAC GT Masters eingesetzt. Wie schwer fiel euch die Entscheidung, 2021 nicht mehr den Continental einzusetzen?

Wir waren sehr stolz, dass wir Bentley in die Serie zurückgebracht haben und den Fans dieses Highlight bieten konnten. Die Entscheidung war nicht einfach, da wir langfristige Pläne mit Bentley hatten und eigentlich unser Engagement weiter ausbauen wollten. Aber wer uns kennt, der weiß, dass unsere Augen immer nach vorne gerichtet sind und wir uns schon sehr auf das neue Projekt freuen.

Bentley hatte angekündigt Ende 2020 das werksseitige GT3-Programm zu beenden, war dies der Hauptgrund das Bentley-Programm einzustellen?

Diese Nachricht hat uns sehr getroffen, zumal sie seitens Bentley ohne Vorwarnung kam und wir bis heute keine Hintergründe dieser Entscheidung kennen. Wir als T3 sind angetreten um junge Fahrer zu fördern und auf dem Weg zum Werksfahrer zu begleiten. Da Bentley keine Werksfahrer mehr einsetzt, blieb uns leider keine andere Wahl als das Engagement zu beenden.

Schade um das schöne Auto, wie man aber sieht, haben sich weitere Teams dieser Entscheidung angeschlossen. Da uns Bentley, wie gesagt, nicht über diese Entscheidung informiert hat, fehlt uns auch jeder Anhaltspunkt, ob das Auto weiter entwickelt und ob es jemals Updates geben wird.

Hier erfahrt ihr mehr zu der Entscheidung von Bentley.

Ihr werdet stattdessen 2021 drei Lamborghini Huracan GT3 im ADAC GT Masters einsetzen. Wie kam es zu dem Wechsel zu Lamborghini? Und hat es eine Rolle gespielt, dass euch durch den Audi schon einige Komponenten bekannt sind?

Wir haben mit fast allen Herstellern Gespräche geführt. Lamborghini hat sich wirklich sehr um uns bemüht und das beste Paket angeboten. Da wir einige Komponenten aus dem Audi kennen und Tobias Paul, unser technischer Leiter, schon Lamborghini eingesetzt hatte, fiel uns die Entscheidung relativ leicht. Außerdem ist Maximilian Paul Werksfahrer bei DR Racing im Kartsport, die wiederum eine Kooperation mit Lamborghini haben. So gab es eben viele Argumente und Vernetzungen die letztendlich diese Entscheidung unterstreichen.

Hier könnt ihr mehr zu dem Wechsel zu Lamborghini erfahren.

Maximilian Paul und Hugo Sasse stehen bereits als Piloten der Lamborghini fest. Kannst du schon etwas zu den weiteren Fahrern sagen?

Sagen wir mal so, die Gespräche laufen in der Endphase und es gibt verbindliche Zusagen, die aber noch zu Papier gebracht werden müssen. Sobald die „Tinte“ trocken ist werden wir das Fahreraufgebot veröffentlichen. Ich kann zumindest schon mal verraten, dass bekannte Namen dabei sind.

Hugo Sasse fuhr 2020 seine erste Saison im Automobilsport in der ADAC GT4 Germany, wie sehr hat er dich beeindruckt?

Ich bin sehr begeistert von ihm, aber ich muss sagen, nach dem ersten Test habe ich nichts anderes erwartet. Wir haben lange um ihn gekämpft und ich bin stolz, dass wir ihn im Team haben.

Wir planen ein sehr umfangreiches Testprogramm vor Saisonbeginn und ich bin sicher, er wird uns auch in der ADAC GT Masters überraschen. Ich bin nicht nur Fan von Hugo ich bin auch der größte Fan von Maximilian Paul. Die beiden haben viel gemeinsam und wenn ich die Leistungen von Max betrachte, hat er den größten Anteil daran, dass wir da sind wo wir sind.

2021 werdet ihr zudem zwei Audi in der ADAC GT4 Germany einsetzen – kannst du schon etwas zu dem Programm in der Serie sagen? Stehen schon Piloten fest?

Der erste Pilot ist fix, mit weiteren laufen aktuell Gespräche. Wenn also jemand ein Cockpit für diese Saison sucht, kann er oder sie sich gerne bei uns melden.

Wie wichtig ist es für euch, in der ADAC GT4 Germany vertreten zu sein?

Sehr wichtig! Ich finde alle ADAC GT Masters Teams sollten das machen. Die Serie ist mit Ihrem Format eine gute Vorbereitung auf den GT3 Sport, und die Rennen in der vergangenen Saison waren wirklich sehr spektakulär. Außerdem haben wir ein spannendes Rahmenprogramm für unsere Sponsoren und die Zuschauer geboten. Nicht zuletzt bietet der ADAC mit Michael Rebhan, Sebastian Tietz und deren gesamten Orgateam eine top Veranstaltung und tun alles, damit die Teams sich wohlfühlen. Umso mehr sehen wir es als unsere Pflicht einen kleinen Teil im Rahmen unserer Möglichkeiten zum gesamten beizutragen, damit das auch in Zukunft so bleibt.

2020 habt ihr mit HRT Performance zusammengearbeitet – wird diese Kooperation 2021 fortgesetzt?

Nein. Wir kennen die Jung schon viele Jahre und bleiben auch weiterhin gut befreundet. Wir bleiben in Kontakt und sehen mal was die Zukunft bringt. Trotzdem muss man sagen, Sie haben 2020 einen tollen Job gemacht und gratulieren an dieser Stelle dem Team und auch nochmal Leon Köhler und Laurin Heinrich für ihre tolle Leistung.

In der vergangenen Saison wart ihr auch erfolgreich im Porsche Carrera Cup aktiv – werdet ihr dort auch 2021 starten?

Wir als T3 momentan nicht, wobei wir schon drüber nachgedacht haben. Wir wollen uns aber auch nicht verzetteln und wollen das aktuelle Programm auf vernünftige Beine stellen. HRT plant aber den Einsatz von vier Autos, wie man so hört.

Im Mai 2020 sagtest du in einem Interview mit uns, dass du damit liebäugelst 2021 bei einigen Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife zu starten – werdet ihr diesen Plan realisieren können?

Wir arbeiten dran, wissen aber aktuell noch nicht ob es dieses Jahr schon klappt. Wir haben noch den Audi R8 LMS GT3, den wir dort einsetzen könnten. Wir werden dieses Jahr aber definitiv die 24h Spa fahren und haben das erste Auto schon besetzt – so viel kann ich schon verraten!

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