Vom ersten Lauf des ADAC GT Masters wurde der T3-HRT-Motorsport Bentley Continental GT3 ausgeschlossen, da das Fahrzeug den maximalen Ladedruck überschritt – ein sogenannter Overboost. Teammanager Jens Feucht erklärt, wie es dazu kommen konnte und blickt auf das restliche Rennwochenende zurück.

Einer der Grundsätze von T3-HRT-Motorsport ist, dass das Team immer ehrlich, offen und transparent zu den Fans kommunizieren möchte, auch in schwierigen Momenten und dabei nichts schönen möchte. Auf diesen Grundsatz legte sich Jens Feucht mit den Gesellschaftern bei der Teamgründung fest. „Wir möchten uns bei unseren Fans bedanken, die uns immer unterstützen und sind froh, dass wir eine so große Fanbase haben!“, erläutert Teammanager Jens Feucht dankend zu den Fans.

Zur Bentley-Disqualifikation erklärt Feucht: „Beim Bentley ist es so, dass das Mapping – welches durch die BoP und den Umgebungsluftdruck vorgegeben ist – an jedem Trainings- oder Renntag angepasst wird. Bentley greift dabei auf Dienstleister zurück. Wir haben darauf keinen Einfluss, das heißt wir können an dem Auto keine Ladedruckanpassung selbst vornehmen. Am Wochenende war es so, dass wir vorsichtig herangegangen sind. Wir sind mit den Ladedruckeinstellungen unter dem möglichen Druck geblieben, den die BoP zulässt. Wir hatten im Rennen dann fünfmal die Situation, dass wir einen Low-Overboost hatten. Viermal ist erlaubt, wir hatten fünf. Das sind ganz leichte Spitzen, wo wir über den eigentlichen Ladedruck gekommen sind, wie mir die Ingeneure erklärt haben. Allerdings muss ich sagen, dass wir diese Spitzen nur in Turn 2 und nur ganz gering, fast nicht erkennbar, hatten. Das weitere ist, dass wir keinen Vorteil dadurch hatten und es für uns auch nicht verständlich war, warum dies nur an dieser einer Stelle war. Die Konsequenz dadurch war, dass der Dienstleister mit dem Ladedruck noch weiter zurückgegangen ist, damit wir diese Spitzen nicht mehr haben. Wir sind somit weit unter der erlaubten BoP gefahren, weshalb unser Ergebnis leider nicht so gut war. “

In der Anfangsphase des zweiten ADAC GT Masters-Laufes kollidierte zudem Bentley-Werksfahrer Jordan Pepper mit dem BWT Mücke Motorsport Audi von Stefan Mücke. „Das hat sicherlich auch dazu geführt, dass Jordan mit viel Motivation ins zweite Rennen gegangen ist um nach vorne zu fahren und seinem Status als Werksfahrer gerecht zu werden.“, so Feucht. „Dabei hat er eine Lücke gesehen, wo keine war, was leider zu dem Ausfall geführt hat. Das ist sehr zu bedauern, aber wir stehen zu unseren Fahrern und halten als Team zusammen. Ich war bei Peter Mücke und wir haben die Situation besprochen. Es gibt keinerlei Differenzen zwischen uns als Team und Personen. Wir haben über die Situation gesprochen und haben ein uneingeschrängt gutes Verhältnis zueinander. Umgekehrt war die Situation am Sachsenring, als uns Stefan Mücke ins Auto gefahren sind und wir ausgeschieden sind. Stefan konnte dieses mal zumindest weiterfahren. Also ist das Thema für uns abgehakt.“

Ein Sonderlob erhielt Bentley-Pilot Constantin Schöll von Jens Feucht. „Ich bin sehr stolz auf den Constantin! Er hat am Donnerstag und Freitag, egal ob es kalt, nass oder trocken war, den Bentley konstant in den Top 10 bewegt. Das ist ein riesengroßer Schritt! Ja es war seine Heimstrecke, die er gut kennt, aber trotzdem war es eine tolle Leistung.“

Maximilian Paul Niels Langeveld T3-HRT-Motorsport Audi R8 LMS GT3 ADAC GT Masters Red Bull Ring
Foto: Gruppe C Photography

„Was den Audi betrifft, haben wir am Samstag ein gutes Rennen gehabt und sind auf  Position elf gefahren“, so der Teammanager. „Auch unter den Audis waren wir recht erfolgreich. Am Sonntag hatte Max ein tolles Qualifying! Unter den Vollprofis kann er sich mittlerweile gut behaupten, was ich sehr beeindruckend finde. Unsere Ingeniere machen einen tollen Job und verstehen das Auto immer mehr und es wird immer besser. Ich glaube das war eine gute Sache! Niels wollte, nachdem er das Auto in den Top 10 übernommen hat, das Ergebnis noch besser machen. Er hat sich dabei selbst viel zu viel Druck gemacht und dadurch kam es dann zu den Tracklimitsüberschreitungen. Die Überschreitungen waren immer nur leicht oder wurden durch ein ausbrechendes Auto verursacht. Es war nie seine Absicht und er zeigte sich danach sehr betrübt und entschuldigte sich mehrfach beim gesamten Team. Wir stehen als Team zusammen und sind eine starke Familie. Da ist ein Fehler passiert, nicht vom Team, aber dazu stehen wir und es geht weiter nach vorne.“

Will Tregurtha Hugo Sasse T3-HRT-Motorsport Audi R8 LMS GT4 ADAC GT4 Germany Red Bull Ring
Foto: Gruppe C Photography

In der ADAC GT4 Germany erwischte das Team mit Hugo Sasse und Will Tregurtha ein schwierigeres Wochenende. Jens Feucht erklärt: „Mit den beiden Jungs im GT4 sind wir hochzufrieden! Natürlich verlief dieses Wochenende aber nicht so erfolgreich. Hugo hat nach einem sensationellen Qualifying mit Platz vier auch eine kleine Strafe bekommen, da er die Schwarz-Weiße-Flagge missachtet hat wegen Tracklimits. Das ist für mich aber kein Fehler, sondern Erfahrung sammeln. Hugo ist erst 16 Jahre alt und hat das vierte Wochenende in dem Auto bestritten. Er hat einen sehr guten Rennspeed und steigert sich erkennbar zu jedem Rennen. Wir haben in den vier Saisonrennwochenenden bereits fünf Podestplätze eingefahren, das ist eine Sensation für mich.“

Laurin Heinrich T3-HRT-Motorsport Porsche 911 GT3 Cup Porsche Carrera Cup Red Bull Ring
Foto: Porsche

Im Porsche Carrera Cup Deutschland zeigten die Piloten von T3-HRT-Motorsport eine starke Leistung. Laurin Heinrich beendete alle drei Läufe auf dem Podest und Leon Köhler qualifizierte sich im ersten Lauf auf der Pole-Position. „Laurin und Leon haben mit Pole-Positiones und Podestplätzen unsere Fahnen hochgehalten und haben eine sehr starke Leistung gezeigt! Das war ein super Job und wir sind sehr stolz auf die beiden!“

Das nächste Rennwochenende des ADAC GT Masters, der ADAC GT4 Germany und dem Porsche Carrera Cup Deutschland findet auf dem Lauitzring statt. Die Strecke in Brandenburg ersetzt Zandvoort – hier mehr dazu. „Wir blicken nun nach vorne. Auf dem Lausitzring haben wir bereits beim Saisonauftakt gezeigt, dass wir sehr schnell sein können. Wir hoffen, dass wir dies wiederholen können und das Ergebnis auch ins Ziel bringen können.“

Schlussendlich gibt Jens Feucht einen ersten Ausblick auf die Saison 2021! „Wir sind bereits eifrig dabei die Saison 2021 zu planen und es sind die Weichen schon gestellt. Dazu wird es bald viele interessante Neuigkeiten geben. Wir werden unser Programm weiter ausbauen – lasst euch überraschen!“

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