Nico Bastian konnte in den vergangenen zwei Jahren den Silver-Cup in der Blancpain GT Series für sich entscheiden. Wir sprachen mit dem 29-Jährigen darüber, wie er die motorsportfreie Coronazeit überbrückt. Dazu sagt er, warum dass 24h-Rennen auf dem Nürburgring 2014 etwas Besonderes für ihn ist.

Was bezeichnest du als dein bestes Rennen in deiner Motorsportkarriere und wieso? Und was sind deine schönsten Erinnerungen an deine Karriere?

Für mich war das 24h-Rennen 2014 gemeinsam mit ROWE Racing und Maro Engel und Christian Hohenadel etwas Besonderes. Eigentlich ein perfektes Wochenende. Team, Teamkollegen, Auto – alles hat gepasst und der Speed hat gestimmt für den Sieg. Ein Reifenschaden hat uns den Sieg aber leider gekostet, aber mit Platz 3 gab es immerhin noch ein versöhnliches Resultat auf dem Podium.
Generell erinnere ich mich gerne an meine Zeit in der MINI CHALLENGE zurück. Speziell das Jahr 2011, wo ich die Meisterschaft gewinnen konnte, welches mir die Türen für den weiteren Weg geöffnet hat.

Wo es Höhen gibt, gibt es auch Tiefen. Was ist, deiner Meinung nach, dein Tiefpunkt in deiner Karriere gewesen?

2015 und 2016 hatte ich Jahre mit wenig Glück in Kombination mit einigen Fehlentscheidungen meinerseits.
Daraus konnte ich allerdings lernen und mit ein bisschen Abstand auch wieder Anlauf nehmen und mich wieder nach oben/vorne arbeiten.

Was sind die Top 3 an deinen Rennstrecken, die du bereits selbst befahren hast? Und was zeichnen diese deiner Meinung nach aus?

Nico Bastian Timur Boguslavskiy Felipe Fraga AKKA ASP Mercedes AMG GT3 Blancpain GT Series 24h Spa
Foto: Daniel Matschull

1. Nürburgring-Nordschleife
2. Bathurst
3. Spa-Francorchamps

Alles Strecken mit Topografie und tollen Kurvenkombinationen. Zudem sind auch Highspeed-Kurven dabei, wo man mal das Herz in beide Hände nehmen muss 😉

Viele Rennpiloten überbrücken die Coronazeit mit Simracing. Wie sieht es bei dir aus? Nimmst du auch an solchen Veranstaltungen teil und fährst in deiner Freizeit virtuelle Rennen?

Ich auch – wieder nach einer längeren Abstinenz allerdings. Ich habe das Thema vor einigen Jahren mal intensiv betrieben, aber dann Ruhen lassen. Somit bin ich quasi wieder Rookie in dem Bereich. Ich starte aktuell in der digitalen Nürburgring Langstreckenmeisterschaft gemeinsam mit meinem Team BlackFalcon. Es macht Spaß – auch wenn wir uns aktuelle noch eher im Mittelfeld bewegen.

Wie versuchst du ansonsten die Pause zu überbrücken, ehe es wieder mit dem Motorsport los geht?

Sport – ich halte mich fit und lade aber auch meine Batterien auf, damit ich dann voll angreifen kann. Momentan sieht es ja so aus, dass die zweite Jahreshälfte umso stressiger und anstrengender wird.

Du bist aus dem Markenpokalsport (Mini Challenge und zuvor VW Polo Cup) direkt in den GT3-Bereich gewechselt. Wie kam es dazu und wie schwer fiel dir die Umstellung?

Meine ersten Fahrversuche mit einen GT3, waren gemeinsam mit BMW Motorsport und dem Z4 GT3 erstmal ein Schock. Dennoch konnte ich mich gut daran gewöhnen. Die Autos sind ja bis zu einem gewissen Limit, dank der Elektronik, erstmal gut zu bewegen und man kommt schnell auf ein ganz gutes Niveau. Die letzten Zehntel sind dann wieder eine andere Geschichte.

Kannst du uns einen Ausblick auf dein geplantes Rennprogramm in diesem Jahr geben?

Durch die aktuelle Situation ist eigentlich alles über den Haufen geworfen. Wir warten alle auf die neuen Kalender und dann muss man sehen, welcher Fahrer wo eingesetzt wird.
Aber das 24h-Rennen auf dem Nürburgring ist fest in meinem Kalender eingetragen!

Momentan gibt es noch viel Uneinigkeit darüber, wann die Saison 2020 fortgesetzt werden kann. Wann rechnest du mit einem „Neustart“ der Saison?

Das ist natürlich schwer du prognostizieren.
Wünschen würde ich mir Ende April. Realistisch ist eher Anfang Juni.

Wird es, durch die Coronakrise, irgendwelche Veränderungen in der Motorsportwelt geben – was denkst du dazu?

Ich hoffe, dass wir nicht allzu viele Teams verlieren. Die Kosten sind enorm – egal ob GT3 oder kleinere Fahrzeuge. Und Einnahmen generieren die Teams nur, wenn die Autos fahren. Auch deshalb hoffe ich, dass es bald weitergeht.

Wer weitere Informationen zu Nico Bastian erhalten möchte, dem empfehlen wir einen Blick auf seine offizielle Facebookseite sowie auf seine Webseite.

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