Bernhard Laber ist der Teamchef vom Team GT. Das McLaren-Team steigt zur Saison 2020 in die DTM Trophy ein – hier mehr dazu. Wir sprachen mit ihm über den Serienwechsel und die Saison 2019 in der ADAC GT4 Germany. Zudem packt Teamchef Laber auch eine kleine Überraschung aus.

2019 fuhr das Team GT in der ADAC GT4 Germany. Im Saisonverlauf konntet ihr zwei Saisonsiege einfahren. Wie zufrieden bist du mit der Saison?

Für die Saison 2019 hatten wir hohe Erwartungen und sind auch schon wieder mit Vorfreude gestartet. Grundsätzlich waren wir mit der Performance des Teams und auch mit der unserer Fahrer sehr zufrieden. Doch leider ist das im  Jahresendergebnis der Meisterschaft 2019 nicht so richtig sichtbar geworden.

Nach dem Rennwochenende in Hockenheimn habt ihr ein Video auf YouTube veröffentlicht, in dem ihr den ADAC für die BoP scharf kritisiert. Würdest du es, jetzt im nachhinein, als richtigen Schritt bewerten, dieses Video veröffentlicht zu haben? Oder hattet ihr das Video an den falschen Ansprechpartner adressiert, da die BoP vom SRO kommt?

Ich würde das genau so wieder tun da wir definitiv – und im Nachhinein bin ich mir noch sicherer als damals – absolut unfair behandelt wurden. Eine grosse Anzahl an Leuten mit langjähriger und tiefgreifender Erfahrung im Motorsport haben uns das auch aus ihrer Sicht bestätigt. Es hat nicht nur uns gewundert dass nach dem Qualifying fünf McLaren auf den hinteren Plätzen stehen, obwohl Hockenheim eine Strecke ist, die unserem Auto perfekt liegt.
Wir haben unsere Beschwerde an den ADAC und somit absolut richtig adressiert. Der ADAC war Veranstalter und somit unser Vertragspartner. Von wem der ADAC die BoP machen lässt und welchen Einfluss er darauf hat, spielt für uns keine Rolle. Die SRO hätte mit uns gar nicht gesprochen, da wir ja kein direktes Vertragsverhältnis hatten.
Ich habe auch grundsätzlich kein Problem mit der BoP, die passt mal besser und mal schlechter, das ist halt einfach so, je nach Strecke. Was mich so unglaublich geärgert hat ist die Handhabung und der Umgang des ADAC mit der von der SRO zur Verfügung gestellten BoP. Man hat am Freitag nach dem ersten freien Training schon gesehen, dass die BoP überhaupt nicht passt. Hier hätte sofort gehandelt werden müssen. Darum haben wir den ADAC das ganze Wochenende über mehrmals gebeten. Wenn die BoP mal um ne halbe Sekunde nicht passt dann is das ok, aber bei zwei Sekunden muss man handeln. Das ist man den Teilnehmern, die hier viel Geld ausgeben, zugestehen. Das ist aber in keinster Weise passiert. Wir haben um eine faire Lösung gebeten, sind aber nur auf Widerstand uns Desinteresse gestoßen. Über das „warum“ darf sich nach wie vor jeder seine eigene Meinung bilden. Das ist aber inzwischen Vergangenheit und für uns ist das Thema ADAC GT4 Germany für immer erledigt. Wir fördern junge talentierte Fahrer, geben viel Geld dafür aus und erwarten dafür eine faire Behandlung. Und bei möglichen Problemen erwarten wir Diskussionen auf Augenhöhe.

2020 startet das Team GT mit zwei McLaren in der neuen DTM Trophy. Warum habt ihr euch für den Wechsel entschieden? Was überzeugt euch an der neuen Serie?

Nach dem derzeitigen Stand werden wir wahrscheinlich sogar mit drei Autos starten. Die DTM als traditionsreichste und bekannteste deutsche und inzwischen internationale Rennserie bietet ein äusserst professionelles Umfeld und ist ein super Rahmen für eine GT-Serie, in der wir unsere Autos, unsere Fahrer und unser Team perfekt präsentieren können. Wir wollten eigentlich wieder zurück in die GT4 European Series wechseln, aber für uns als deutsches Team ist die DTM Trophy der perfekte Rahmen. Wir finden auch das Format sehr gut. Ein Fahrer pro Auto, trotzdem in etwa die selbe Seattime wie in den GT4-Serien. Der Fahrer kann dort noch besser seine persönliche Performance zeigen, er ist für Erfolg oder Misserfolg alleine verantwortlich, so wie es auch in den meisten Markenpokalen der Fall ist. Damit kann sich vor allem ein junger Fahrer als möglicher DTM Nachwuchspilot empfehlen. Das sehen scheinbar nicht nur wir so. Mittlerweile haben sich schon viele gute und auch renommierte Teams eingeschrieben so dass wir ganz sicher eine spannende und wettbewerbsstarke Meisterschaft sehen werden. Das ist dann natürlich auch für die Zuschauer sehr attraktiv!

Kannst du schon einen Ausblick auf die Piloten der drei McLaren geben?

Stand heute, ist erst ein Fahrer fix. Die anderen beiden werden wir etwa Mitte Februar festlegen und dann alle Fahrer zusammen präsentieren. Was ich schon sagen kann ist, dass einer der Fahrer der neuen Saison auch schon 2019 dabei war! 😉

Ist es möglich, dass ihr neben der DTM Trophy auch Gaststarts in weiteren Rennserien absolviert?

Ja, wir planen derzeit ein paar Gaststarts in der GT4 European Series, in der dann auch Christian Danner wieder bei uns starten wird.

Wie siehst du die Entwicklung des Team GT in der Zukunft? Plant ihr in Zukunft einen Aufstieg in die GT3-Klasse?

Dazu können wir derzeit noch nichts genaues sagen. Wir sind dazu mit McLaren im Gespräch und natürlich sehr interessiert den neuen 720S GT3 einzusetzen. Wie sicher das ist, wo und wann, das können wir derzeit noch nicht sagen.

In der 2019er Saison habt ihr mit Vlogs auf euren YouTube-Kanal Hintergrundeinblicke gegeben. Empfindest du diese Idee im Nachhinein als richtig? Wird es damit auch 2020 weiter gehen?

Wir finden, dass es sehr wichtig ist, das zu machen. Wir haben inzwischen viele echt coole treue Fans und wir wollen ihnen weiterhin Einblicke in und rund um unser Team geben. Unsere Fans warten schon gespannt darauf wie´s weitergeht und wir werden sie in 2020 auf jeden Fall wieder mit auf unsere Reise nehmen. Dazu sind unsere beiden VideoCreator von SeppMorrison wieder mit an Bord. Mit den beiden Seppis, den Fahrern und dem ganzen Team hat das Drehen auch unfassbar viel Spass gemacht. Wir freuen uns daher schon jetzt wieder auf eine spannende und möglichst erfolgreiche Saison in der DTM Trophy.

Wer weitere Informationen zum Team GT erhalten möchte, dem empfehlen wir einen Blick auf die Homepage des Teams.

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