Christopher Mies wurde im Jahr 2016 Meister im ADAC GT Masters. In diesem Jahr fuhr der Audi-Werksfahrer bislang die 24h Dubai, 24h Daytona sowie die 12h Bathurst.

Über seine bisherige Saison unterhielten wir uns mit dem 28-jährigen aus Heiligenhaus:

Bei den 24h Dubai bist du für WRT zusammen mit Dries Vanthoor/Michael Vergers/Mohammed Bin Saud an den Start gegangen – am Ende wurdet ihr nach Getriebeproblemen 7. Wie zufrieden bist du mit dem Rennen? Überwiegt da eher der Frust, dass der 4. Platz durch die Probleme verloren wurde?

Es hat Spaß gemacht, Dubai ist immer interessant. Der Verkehr ist verrückt und wir hatten ein schnelles Auto. Ich habe das Getriebe morgens um 6 schon ganz leise gehört und es dem Team am Funk mitgeteilt. Dries, der nach mir ins Auto ging, konnte nichts hören also dachte ich, dass ich paranoid wäre. Vielleicht vom Schlafmangel 🙂 als ich danach aber wieder rein bin war das Geräusch noch lauter und ab dem Zeitpunkt war mir klar dass wir das Rennen eigentlich nicht mehr beenden werden.

Ein wenig später fuhrst du die 24h Daytona für Land Motorsport mit den van der Linde Brüdern und Jeffrey Schmidt. Jetzt mal unabhängig von der Geschichte mit der 5-Minuten-Zeitstrafe, mit dem Speed der ihr dort gehen konntet, könnt ihr ja sehr zufrieden sein, oder?

Absolut. Das Team hat wahnsinnig gut gearbeitet und obwohl die BoP in GTD und GTD+ für Ferrari unterteilt war 😉 haben wir einfach so viel besser als die anderen Teams gearbeitet und Ruck zuck eine Runde Vorsprung rausgefahren. Ohne jeden Zweifel hätten wir das Rennen ohne die 5 min Strafe gewonnen.

Kommen wir jetzt zu der 5-Minuten-Zeitstrafe – wie frustrierend ist das für den Piloten so den Sieg zu verlieren, gerade da die IMSA ja später bestätigte, dass das Auto den Regeln entspricht?

Man hätte es seitens der IMSA viel besser regeln können. Die IMSA hat vermutet, dass wir betrügen und obwohl das Team 1,5h lang genauestens erklärt hat, was alles im Rahmen des Reglements modifiziert wurde, wurde zu dem Zeitpunkt kein Glauben geschenkt und einfach gesagt dass das nicht sein kann. Nach dem Rennen gab es eine über drei stündige Nachkontrolle wo man dann ein schnelles ‚sorry‘ bekam, aber den Sieg haben wir davon auch nicht zurück bekommen. Am Ende hat die Grasser Mannschaft verdient gewonnen und ich bin froh dass es ein deutschsprachiges Team war das gewonnen hat.

Auch beim 3. Langstreckenrennen des Winters, den 12h Bathurst, hattest du Pech und konntest das Ziel nicht erreichen – was war dort das Problem?

Eine Antriebswelle ist 1,5h vor Ende in Führung liegend abgerissen. Ich weiß nicht was ich dem Renngott angetan habe, aber irgendwas muss ich falsch gemacht haben…
An dem Kerb, wo die Antriebswelle abgerissen ist, hat auch einer der Mercedes schon früher im Rennen einen Aufhängungsschaden erlitten. Ich denke dass dort irgendwas hart auf den Antriebsstrang wirkt. Fürs nächste Jahr bleiben wir einfach von diesem Kerb weg 🙂

Wie zufrieden bist du mit deinem Speed bei den bislang drei gefahrenen Langstreckenrennen in diesem Jahr?

Sehr zufrieden. Es kommt nicht immer drauf an absolute Rekordrunden hinzuballern aber dafür immer am 100%igen Limit des Autos zu sein. Bei einem Sprintrennen, wie GT Masters oder Blancpain, fährst du Qualirunden von Runde 1 bis ins Ziel.
Bei Langstreckenrennen geht es darum das Auto einigermaßen zu schonen und in der Führungsrunde zu bleiben, bis circa 1,5h vor Schluss. Dann wird richtig Feuer gemacht.
In Bathurst haben alle 3 Fahrer auf unserem Auto nie 100% gegeben, wir sind vielleicht bei 85-90% Max gefahren. Das Auto hatte keinen Kratzer, kein unnötiges Risiko. Wir haben gesagt dass wir erst in der letzten Stunde ans Limit gehen, wenn wir gewinnen können. Leider kam die Antriebswelle uns zuvor.

Kannst du uns schon mehr zu deinem 2018er Programm verraten? Werden wir dich erneut im ADAC GT Masters oder der Blancpain GT Series sehen?

Ich wuerde das gerne den Teams überlassen, das ganze zu verkünden. Was ich sagen kann, dass ich ein sehr ähnliches Rennprogramm wie 2017 habe und mich sehr darüber freue. Zusammen mit Audi und den Teams, die ich länger kenne, gibt es nur ein Ziel: möglichst viele Rennen und Titel gewinnen!

Wer weitere Infos zu Christopher Mies haben möchte empfehlen wir seine offizielle Facebookseite sowie seine Website.

 

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