Im Regen von Most feierte Maximilian Paul seinen zweiten Sieg im Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup 2020. Auf der 4,212 Kilometer langen Rennstrecke in Nordböhmen ging er von der Pole Position ins Rennen und behielt die Führung bis zum Fallen der Zielflagge. Dabei musste er sich nahezu die gesamte Renndistanz über gegen seinen Verfolger Kris Heidorn verteidigen. Tim Reiter, der als Tabellenführer in die Tschechische Republik reiste, setzte sich in einem rundenlangen Zweikampf gegen Robin Rogalski durch und freute sich über den dritten Platz. Bester Am-Pilot war Michael Golz, wie Paul, Heidorn und Rogalski Rückkehrer in den Audi R8 Cup.

Den Sprint zur ersten Kurve gewann Maximilian Paul vor Kris Heidorn, Robin Rogalski und Tim Reiter. In der Folge bildeten sich zwei Duos, die in engem Abstand zueinander um die Strecke fuhren: Vorne kämpften Paul und Heidorn um die Spitze, dahinter stritten Rogalski und Reiter um Rang drei. Heidorn versuchte immer wieder, den führenden Paul in einen Fehler zu treiben und ihn so zu überholen, doch Paul zeigte das gesamte Rennen lang eine konzentrierte Leistung und blieb fehlerfrei. Somit durfte er sich am Ende über seinen zweiten Sieg an diesem Wochenende und seinen vierten Triumph im Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup auf der Rennstrecke von Most freuen. Beim Duo Rogalski / Reiter wurden die Zuschauer Zeugen einer anderen Entwicklung. Reiter lauerte rundenlang auf einen Fehler des Polen, den er dann auch prompt ausnutzen konnte. Einmal vorbei, setzte er sich direkt von seinem Verfolger ab, konnte den Anschluss an seine beiden Vorderleute Paul und Heidorn aber nicht mehr herstellen. Position drei vor Rogalski war ihm jedoch nicht mehr zu nehmen.

Als Fünfter beendete Frank Biela das Rennen, gefolgt von Max Zschuppe, Fabio Citignola, Tom Spitzenberger, Michael Golz und Christian Wicht. Golz hatte schon vorher auf Regen gehofft und seine Wünsche wurden erfüllt. Zunächst wurde er hinter seinem Am-Rivalen Wicht notiert, doch als der Regen stärker wurde und Wicht ein Fahrfehler unterlief, zog Golz vorbei und übernahm die Spitze der Am-Wertung. In den folgenden Umläufen zeigte er dann, dass er sich auf nasser Piste besonders wohl fühlt und vergrößerte den Abstand zu Wicht von Runde zu Runde. Der Pokal für den Sieger der Am-Wertung war letztendlich eine sichere Beute für den Fahrer, der in Most seinen ersten Auftritt im Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup 2020 absolvierte.

In der Gesamtwertung liegt Reiter weiterhin vorne, sein Vorsprung auf Spitzenberger beträgt nun 17 Punkte. Als Dritter lauert Biela mit einem Zähler hinter Spitzenberger. In der Am-Wertung hat der führende Wicht zwei Zähler mehr auf seinem Konto als die zweitplatzierte Sophie Hofmann. Bester Junior ist nach vier Saisonrennen Reiter.

Maximilian Paul: „Es war wieder ein enger Start, aber ich konnte mich durchsetzen. Zu Beginn war es noch nicht so nass, aber im Laufe des Rennens fiel immer mehr Wasser auf die Piste. Während der gesamten Renndistanz hatte ich Kris im Rückspiegel und wusste, dass ich mir keinen Fehler erlauben darf. Das ist mir zum Glück gelungen und so konnte ich den ersten Platz ins Ziel bringen. Es hat wieder einmal richtig Spaß gemacht, im Audi R8 Cup zu fahren“

Kris Heidorn: „Mein Start war richtig gut, ich war sogar schon neben Max. Vorbeigekommen bin ich aber nicht. Er war dann Erster und ich bin ihm hinterher gefahren. Mal war ich schneller, mal er. Ich habe versucht, ihn zu attackieren, aber er hat sich gut verteidigt. Leider hat er auch keinen Fehler gemacht, den ich hätte ausnutzen können. Mit Rang zwei kann ich gut leben, zumal die Bedingungen vor allem in der zweiten Rennhälfte immer schwieriger wurden.“

Tim Reiter: „Ich habe die ganze Zeit Druck auf meinen Vordermann Robin ausgeübt und dabei auch genau geschaut, wo er gut fährt und wo er Probleme hat. Zunächst hat er keinen Fehler gemacht, dann aber doch und ich konnte diesen für mich nutzen. Ich muss zugeben, dass ich mich in diesen nassen Bedingungen sehr wohl gefühlt habe – vielleicht habe ich heute meine Liebe für Regenrennen entdeckt. Über den dritten Rang freue ich mich natürlich, aber Position vier wäre auch in Ordnung gewesen. Mit Blick auf die Gesamtwertung hätte ich Robin sicher nicht mit dem Messer zwischen den Zähnen angegriffen und einen Ausfall riskiert. Diesen dritten Platz möchte ich Anthoine Hubert widmen, der vor einem Jahr in der Formel 2 tödlich verunglückt ist.“

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