Patric Niederhauser wurde 2019, gemeinsam mit Kelvin van der Linde, Meister im ADAC GT Masters. 2020 startet das Duo erneut für Rutronik Racing in der Rennserie – hier mehr dazu. Wir sprachen mit dem Eidgenossen über die 2020er Saison im ADAC GT Masters, seine Ernennung in den offiziellen Audi Sport-Fahrerkader und über die Resonanz auf den Meistertitel und das Motorsportinteresse in seinem Heimatland. Zudem blickt er auf seinen Laufsieg mit seiner Freundin Marylin Niederhauser 2018 im GT4 Central European Cup in Most zurück.

Was bezeichnest du als dein bestes Rennen in deiner Motorsportkarriere und wieso? Und was sind deine schönsten Erinnerungen an deine Karriere?

Als den wohl besten Rennsieg würde ich immer noch der Sieg in Sochi, in der GP3, im Jahr 2014 bezeichnen. Ich musste mich damals nach einem Safety Car-Restart jede Kurve gegen Marvin Kirchhöfer und Dean Stoneman verteidigen.

Wo es Höhen gibt, gibt es auch Tiefen. Was ist, deiner Meinung nach, dein Tiefpunkt in deiner Karriere gewesen?

Nach meinem Wechsel in den GT Sport hatte ich einige Tiefen. 2015 in der Lamborghini Super Trofeo, hatte ich in über der Hälfte der Rennen entweder einen technischen Defekt oder einen unverschuldeten Ausfall.
Der Tiefpunkt war allerdings wohl 2016 beim ADAC GT Masters auf dem Sachsenring. Nach einem, meiner Meinung nach guten Qualifying, lag ich auf P27, das war echt ein unglaublich hart.

Was sind die Top 3 an deinen Rennstrecken, die du bereits selbst befahren hast? Und was zeichnen diese deiner Meinung nach aus?

Nordschleife, Spa-Francorchamps und Barcelona.
Die ersten beiden sprechen wohl für sich, mit Barcelona habe ich eine spezielle Beziehung, dort hat für mich quasi alles begonnen, als mein Vater mich zu einem F1-Rennen mitgenommen hat. Seither ist die Strecke etwas Besonderes für mich.

Viele Rennpiloten überbrücken die Coronazeit mit Simracing. Wie sieht es bei dir aus? Nimmst du auch an solchen Veranstaltungen teil und fährst in deiner Freizeit virtuelle Rennen?

Zurzeit bin ich ziemlich oft auf den virtuellen Rennstrecken unterwegs, es ist zwar kein Ersatz, macht jedoch schon extrem Spaß und ist ein super Training.

Wie versuchst du ansonsten die Pause zu überbrücken, ehe es wieder mit dem Motorsport los geht?

Eben mit Simracing und viel Training.

In der Schweiz sind Rundstreckenrennen verboten. Fällt es dadurch einem jungen Schweizer Rennfahrer schwerer Sponsoren und Förderer zufinden? Wie viel Aufmerksamkeit erhielt dein ADAC GT Masters-Titel in deinem Heimatland?

Ich war generell überrascht, wie viel Feedback ich zum Titelgewinn bekommen habe. Man sieht dann, dass es trotz Rundstreckenverbot, enorm viele Motorsport-Fans und Motorenfreaks in der Schweiz gibt! Allerdings ist Motorsport leider in der Schweiz nicht so populär wie in Deutschland, ist ja irgendwie auch verständlich, denn meiner Meinung nach, muss man Motorsport einmal „hautnah“ erleben können.
Um Sponsoren oder Fördergelder zu generieren ist es in der Schweiz, trotz der guten Wirtschaftslage, leider alles andere als einfach.

Durch den Titelgewinn im ADAC GT Masters bist du auch in den offiziellen Audi Sport-Fahrerkader aufgestiegen – wie stolz macht dich das?

Es macht mich natürlich unglaublich stolz, für eine solch renommierte Marke fahren zu dürfen. Für mich ist schlichtweg ein Traum in Erfüllung gegangen!

Hier mehr zum Audi-Fahrerkader 2020.

Auch 2020 startest du erneut mit Kelvin van der Linde für Rutronik Racing im ADAC GT Masters. Wie glücklich bist du darüber, dass das gemeinsame Erfolgsteam in eine zweite gemeinsame Saison geht?

Jackpot! Kelvin ist echt ein super Typ und ein bärenstarker Rennfahrer. Rutronik Racing hat 2019 einen unglaublichen Job geleistet, die Jungs und Mädels sind der Hammer! Garantie für Erfolg gibt es nie, aber ich freue mich mega, noch ein Jahr mit den Besten im Business zu arbeiten.

In der ersten Folge von „PS on Air: Der Ravenol ADAC GT Masters-Talk“ ging Patrick Simon mit dir und Kelvin van der Linde das bereits feststehende Starterfeld durch. Welche Fahrerduos schätzt du als größte Konkurrenz im Titelkampf ein?

Ganz ehrlich? Ich könnte dir hier mind. 15 Autos aufzählen… Das Feld ist unglaublich stark, ich würde sagen noch stärker wie letztes Jahr. Ich kann wirklich niemanden rauspicken.

Hier mehr zum Ausblick auf das Starterfeld im ADAC GT Masters im Jahr 2020.

2018 fuhrst du bereits einige gemeinsame Rennen mit deiner Freundin Marylin Niederhauser – wäre es ein Wunsch von dir, weitere gemeinsame Rennen mit ihr zu fahren?

Das wäre natürlich wunderbar! Ich bin zuversichtlich, dass wir das noch einmal schaffen werden 🙂 . Den gemeinsamen Sieg in Most werde ich nie vergessen.

Patric Niederhauser startet 2020 auch auf der Nürburgring-Nordschleife. Gemeinsam mit Milan Dontje startet der Eidgenosse für Car Collection Motorsport in der Nürburgring Langstrecken-Serie – hier weitere Informationen zu dem Programm.

Wer weitere Informationen zu Patric Niederhauser erhalten möchte, dem empfehlen wir einen Blick auf seine Webseite oder auf seine offizielle Facebookseite.

 

 

 

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