Das Grasser Racing Team gab bekannt, dass die Mannschaft in der Saison 2020 zwei Lamborghini Huracan GT3 in der GTD-Klasse der IMSA WeatherTech SportsCar Championship einsetzen wird. Wir sprachen mit Teamchef Gottfried Grasser über den Einstieg.

2020 wird GRT mit zwei Lamborghini Huracan GT3 in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship vertreten sein. Die beiden Wagen werden die komplette Saison in der US-amerikanischen Langstreckenserie bestreiten. Dafür verlässt das Team aus Knittelfeld möglicherweise die GT World Challenge Europe, in der die Mannschaft seit vielen Jahren angetreten ist. Starworks Motorsport rund um Peter Baron wird den Einsatz betreuen. Im Teamquartier von Starworks Motorsport in Florida werden auch die beiden Einsatzfahrzeuge und ein Ersatzchassis stationiert sein. Zwei europäische GRT-Mechaniker werden nach Florida versetzt, um sich in der Saison 2020 um die beiden Huracan zu kümmern und für die jeweiligen Rennen vorzubereiten. Dazu wird das ADAC GT Masters-Programm fortgeführt, wo die österreichische Mannschaft vermutlich wieder mit drei Huracan GT3 an den Start gehen wird.

Bereits 2018 und 2019 machte das Team erfolgreiche Gaststarts in der Meisterschaft bei den 24h Daytona und den 12h Sebring. Den Saisonauftakt in Daytona konnte die Mannschaft in beiden Jahren in der GTD-Klasse gewinnen (2018: Mirko Bortolotti, Rik Breukers, Rolf Ineichen, Franck Perera 2019: Mirko Bortolotti, Rik Breukers, Christian Engelhart, Rolf Ineichen). Im Jahr 2019 gewann Bortolotti, Breukers und Ineichen die 12h Sebring in der GTD-Klasse.

„Die IMSA reizt uns sehr, zuerst ist es eine sehr professionelle Organisation und es sind wahnsinnig viele Fans an der Strecke“, so Grasser gegenüber GT-Place. Als besonders reizvoll an der Meisterschaft empfindet der Teamchef die verschiedenen Rennformate und Strategiemöglichkeiten. „Pitstops und Strategie sind nicht sehr limitiert. Man muss viel Strategie planen, nur so kann man erfolgreich sein.“ Zudem lobt Grasser auch die TV-Liveübertragung auf NBC Sports.

In den Cockpits der beiden Lamborghini Huracan GT3 werden Profis und Semiprofis aus Europa und den USA Platz nehmen. „Natürlich wird der ein oder andere von unseren Sebring und Daytona Erfolgen wieder auftauchen“, verspricht Gottfried Grasser.

Gottfried Grasser
Gottfried Grasser (links) mit Christian Engelhart
Foto: Gruppe C Photography

Grasser sieht die mangelnde Streckenkenntnis in den USA nicht als Nachteil für seine Mannschaft, sondern als Herausforderung. „Wir haben auch amerikanische Fahrer an Bord und deren Erfahrung wird uns gut helfen. Dazu sehe ich unser Auto als einen guten Allrounder und da mache ich mir wenig Sorgen.“

Den Michelin-Reifen, welcher in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship vorgeschrieben ist, beschreibt Gottfried Grasser als einen „sehr guten Reifen“, auf dem sich der Lamborghini Huracan GT3 sehr wohl fühlt. Der Pneu unterscheidet sich stark vom Pirelli-Reifen, wie er z.B. im ADAC GT Masters und in der GT World Challenge Europe zum Einsatz kommt. Laut Grasser hat jeder Reifen seine Vor- und Nachteile.

Die GT World Challenge Europe wird im Jahr 2020 zu oft mit der IMSA WeatherTech SportsCar Championship kollidieren, weshalb das Team vermutlich im kommenden Jahr nicht an den Start gehen wird. Das ADAC GT Masters hat diese Problematik im Jahr 2020 so gut wie gar nicht: Einzig das Rennen in Zandvoort kollidiert mit dem IMSA-Rennen auf dem VIRginia International Raceway. „Dazu waren wir ja 2017 schon Blancpain Meister. Was fehlt ist der ADAC GT Masters-Titel, somit war die Entscheidung fürs Team ganz klar“, so Grasser.

Wir haben noch nicht nein zur GT World Challenge Europe gesagt, aber es wird sehr schwer. Ich möchte nicht auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzen, das ist nicht gut“, so der Österreicher. „Die Spa 24h sind frei in unserem Kalender, es kann gut sein, dass wir dort an den Start gehen. Es ist ja eines der schönsten GT3-Rennen auf diesem Planeten“.

Alle Artikel zu den Themen: , ,