Philip Geipel gab heute bekannt, dass er das ADAC GT Masters verlassen wird und stattdessen in die Deutsche Rallye Meisterschaft (DRM) wechseln wird. Grund genug für uns, einmal genauer auf die Karriere von Philip Geipel im ADAC GT Masters zu schauen.

Das Philip Geipel 2019 nicht mehr für das familieneigene Team Yaco Racing im ADAC GT Masters fahren wird, stand schon länger fest. „Das bisherige Familienteam wird es so im nächsten Jahr voraussichtlich nicht mehr geben“, so Teamchef und Vater Uwe Geipel im November. „Wir möchten, das Philip für ein anderes Team fährt und er sich so ausschließlich auf das Fahren konzentrieren kann. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass er bei uns im Team zusätzlich mit vielen anderen Dingen beschäftigt ist, was ihn an einem Rennwochenende in seiner Konzentration ablenkt. Wir haben das jetzt sieben Jahre so gemacht. Es war eine schöne und mit Siegen und Podestplätzen auch erfolgreiche Zeit, aber jetzt muss mal frischer Wind her.“

Doch Philip Geipel wird 2019 gar nicht mehr im ADAC GT Masters starten, sondern er wird die Motorsportdisziplin wechseln. In der Saison 2019 startet der 32-jährige Vogtländer in der Deutschen Rallye Meisterschaft. Dort wird er einen Skoda Fabia R5 von Kahle Motorsport steuern – seine Co-Pilotin wird Katrin Becker. „Klar springe ich als Goldfisch in den Karpfenteich, aber man wächst mit seinen Aufgaben und ich erhalte von Matthias, Katrin und dem gesamten Team von Kahle Motorsport um Jens Herrkommer einen großen Support, der mir hilft den Weg zu meistern“, so Geipel.

Die Karriere von Philip Geipel ADAC GT Masters begann beim Saisonfinale 2010 in Oschersleben. In der Magdeburger Börde teilte er sich einen Lamborghini Gallardo LP560 von Reiter Engineering mit Frank Kechele. Bereits im Sonntagsrennen fuhr er auf den 6. Platz und sammelte somit erstmals Punkte in der Serie – ein guter Einstand in die Serie.

Die Saison 2011 sollte seine erste komplette Saison im ADAC GT Masters. Gemeinsam mit dem amtierenden Meister Albert von Thurn und Taxis fuhr er für Reiter Engineering einen Lamborghini Gallardo LP600+. Doch die Saison gestaltete sich schwierig für das Duo Geipel/von Thurn und Taxis. An beiden Läufen beim Saisonstart in Oschersleben konnte man nicht teilnehmen, dazu musste man auch das Rennwochenende auf dem gerade neu eröffneten Red Bull Ring in Spielberg auslassen. Im 2. Lauf in Zolder und auf dem Nürburgring fuhr man auf den 2. Platz – für Philip Geipel die beiden ersten Podestplatzierungen im ADAC GT Masters. Am Ende der Saison belegte man mit 72 Punkten den 12. Rang in der Gesamtwertung.

Philip Geipel/Maximilian Sandritter Chevrolet Camaro
Foto: ADAC GT Masters

Zur Saison 2012 stieg das familieneigene Team Yaco Racing ins ADAC GT Masters auf. Die Mannschaft von Uwe Geipel setzte einen der spektakulären Chevrolet Camaro ein, mit dem man sich in die Fanherzen driftete. Geipel teilte sich das, von SaReNI entwickelte, amerikanische Hubraummonster mit Maximilian Sandritter. Die Rennen auf dem Sachsenring und beim 1. Rennwochenende auf dem Nürburgring musste Geipel allerdings auslassen. Am Ende der Saison blieb Geipel punktelos. Doch für Geipel war die Saison 2012 der Beginn einer Ära: Bis zum Ende der Saison 2018 blieb er Yaco Raxing als Pilot im ADAC GT Masters treu.

Zur Saison 2013 erfolgte, nach nur einer Saison, der Fahrzeugwechsel. Die Mannschaft entschied sich gegen den Chevrolet Camaro und setzte stattdessen einen Audi R8 LMS ultra ein. Am Steuer des Audis wechselte sich Philip Geipel mit dem ehemaligen Meister Dino Lunardi, Christian Mamerow, Frank Schmickler und Filip Sladecka ab. Dazu wurde die Saison 2013 auch die erste, bei der Geipel die komplette ADAC GT Masters-Saison bestritt. Am Ende des Jahres belegte Geipel den 29. Platz in der Gesamtwertung, mit 13 gesammelten Zählern. Das beste Ergebnis der Saison konnte er gleich beim 1. Saisonlauf in Oschersleben erzielen: Er fuhr, gemeinsam mit Dino Lunardi, auf den 4. Platz.

Die Saison 2014 war die erste, in der sich Philip Geipel den Audi R8 mit Rahel Frey teilte. Die Zusammenarbeit zwischen dem Sachsen und Schweizerin sollte die kommenden 5 Saisons anhalten. Nur beim vorletzten Rennwochenende auf dem Sachsenring vertrat Markus Winkelhock Frey, welche wegen einer Terminüberschneidung nicht an den Start gehen konnte. Mit 26 Punkten auf dem Konto belegte Philip Geipel nach 16 Rennen den 28. Platz in der Gesamtwertung.

Im Jahr 2015 konnte Philip Geipel seinen ersten Sieg im ADAC GT Masters einfahren. Gemeinsam mit Rahel Frey konnte er den 1. Lauf beim Saisonfinale in Hockenheim gewinnen. Weitere Podestergebnisse auf dem Nürburgring und Zandvoort sorgten für weitere Erfolgserlebnisse. Zusätzlich konnte das Duo Geipel/Frey regelmäßig in die Punkte fahren. Am Saisonende belegten Philip Geipel und Rahel Frey den 10. Platz in der Gesamtwertung, man konnte 92 Zähler sammeln.

Philip Geipel/Rahel Frey Audi R8 LMS
Foto: ADAC GT Masters

Zur Saison 2016 wechselte Yaco Racing zum neuen Audi R8 LMS. Philip Geipel teilte sich den Boliden erneut mit Rahel Frey, doch die Schweizerin konnte auf dem Red Bull Ring wegen einer Terminüberschneidung nicht starten, dort wurde sie von Marc Basseng ersetzt. Der Höhepunkt der Saison war für das Duo der Sieg in Zandvoort. Zusätzlich konnte man auch beim Heimspiel auf dem Sachsenring einen 2. Rang einfahren, welcher von den Fans ausgiebig gefeiert wurde. Am Ende des Jahres belegte Philip Geipel den 8. Platz in der Gesamtwertung, sein bestes Ergebnis in der Endwertung.

Nach den beiden erfolgreichen Jahren 2015 und 2016 war die Saison 2017 für Yaco Racing und Philip Geipel eine riesen Enttäuschung. Nur zwei Punktergebnisse in der kompletten Saison und am Saisonende mit 3 Punkten nur der 36. Gesamtrang im ADAC GT Masters.

Nach der durchwachsenen Saison 2017 sollte es in der Saison 2018 für Philip Geipel, Yaco Racing und Rahel Frey wieder weiter nach vorne gehen, so war zumindest der Plan, doch das Rennjahr im ADAC GT Masters verlief noch schlechter als die Vorsaison. Der Audi mit der Startnummer #50 fuhr nicht einmal in die Punkteränge, das beste Ergebnis war ein 15. Platz in Zandvoort. Für das ambitionierte Team eine herbe Enttäuschung.

Statistik Philip Geipel:

Statistik Wert
Geburtstag 09.12.1986
Rennen 118
Pole-Positions 0
Siege 2

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